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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wurden die ersten Straßenlaternen und Scheinwerfer eingeschaltet.
    »Ich würde gerne erst einmal bei Antoinette Burgess vorbeifahren«, sagte ich zu Claire. »Damit ich ein Gefühl für das Ganze kriege.«
    Die körperlose Stimme des Navigationsgeräts leitete uns in die Clark Lane, eine schmale, von Bäumen gesäumte Sackgasse. Grüne Lattenzäune schützten die Vorgärten, und dahinter war ein ganzes Sammelsurium von Häusern aus unterschiedlichen Jahrzehnten zu erkennen – viktorianisch oder schlicht, im Heimwerker-oder im Western-Ranch-Stil.
    Das Haus von Anoinette Burgess war ein mit Holzschindeln gedecktes Nurdachhaus mit umlaufender Terrasse und einer Satellitenschüssel auf dem Giebel. Im Inneren brannte kein Licht, und in der Einfahrt stand kein Auto.
    Ich stellte den Explorer auf einem Haufen Herbstlaub am Straßenrand ab, und Claire meinte scharfsinnig: »Sieht so aus, als wäre niemand zu Hause, Lindsay.«
    Hervorragende Gelegenheit, um ein bisschen herumzuschnüffeln, dachte ich.
    Ich schaltete die Scheinwerfer aus und sagte: »Bin gleich wieder da.« Dann stieg ich aus.

 
    75 Der Vorgarten war ungepflegt, der Rasen ungemäht, und überall lagen Blätter herum. Zu meiner Rechten führte ein mit Unkraut übersäter Kieselsteinpfad am Haus vorbei zu einer offenen, frei stehenden Doppelgarage.
    Ich schaltete meine Taschenlampe ein und ging die Auffahrt entlang. Die Kiesel und die trockenen Blätter knirschten hörbar.
    In der Garage roch es nach Motoröl, und auf dem Boden war ein Schmierfilm zu erkennen. Der Strahl meiner Taschenlampe glitt über ein Ruderboot, das auf den Dachbalken lag, Stapel von Plastikwannen und Kartons, die nach allem, was ich erkennen konnte, Motorrad-Ersatzteile enthielten: Ritzel, Ventile und Bremsblöcke.
    Nichts von Interesse.
    Ich verließ die Garage und ging zur Rückwand des Hauses. Ließ die Taschenlampe durch die mehrfachverglasten Fenster leuchten. Erkannte abgewetzte Möbel, einen Holzofen und einen Babysitz für das Auto auf dem Küchentisch.
    Mein Blick blieb an der Babyschale hängen. Sie war blau und leer. Mein Pulsschlag schoss noch einmal zwanzig Schläge pro Minute nach oben, als ich die Hand an den Türknauf legte und drehte.
    Die Tür war nicht abgeschlossen … Aber eine halbe Sekunde, bevor ich sie aufdrücken wollte, sah ich ein winziges, pulsierendes rotes Licht, das sich in der Klappe der Mikrowelle spiegelte.
    Eine Alarmanlage, und sie war eingeschaltet. Ich ließ den Türknauf los. Im selben Augenblick hörte ich das Knattern und Röhren von Motorrädern, das beständig lauter wurde.
    Die Motorräder kamen genau hierher, da war ich mir sicher. Ich musste verschwinden, und zwar sofort. Also knipste ich meine Taschenlampe aus und eilte zurück zum Auto.
    Claire machte das Fenster auf und rief: »Hörst du das, Linds?«
    »Ist ja kaum zu überhören«, erwiderte ich.
    Ich hievte mich auf den Fahrersitz und ließ den Motor an, während sieben oder acht einzelne Scheinwerfer auf uns zukamen.
    Ich drückte das Gaspedal durch und suchte mit quietschenden Reifen und einer scharfen Wende das Weite.
    »Sehr unauffällig. So hat uns bestimmt niemand gesehen, oder?«, bemerkte Claire und hielt sich krampfhaft am Armaturenbrett fest.
    »Tja, so bin ich eben. Dezent wie ein Presslufthammer.«
    Wir fuhren an der entgegenkommenden Motorradkolonne vorbei, und ich blickte aufmerksam in den Rückspiegel. Die Maschinen fuhren bis zum Haus von Antoinette Burgess und bogen in die Einfahrt zur Garage ein.
    Ob sie auf einem dieser Motorräder saß?
    Und wo war das Baby?
    Ich blickte noch einmal in den Spiegel und sah ein Motorrad vor der Einfahrt stehen, darauf die Silhouette des Fahrers. Und als ich um die nächste Kurve jagte, stand er immer noch da.
    Mist.
    Es sah ganz so aus, als hätte sich jemand mein Kennzeichen gemerkt.

 
    76 Das Hotel Clearwater war ein verblasstes, zweistöckiges Haus aus dem viktorianischen Zeitalter und stand in der Main Street. Der Balkon im ersten Stock wurde von Säulen getragen. Es sah aus, als wäre es direkt dem Wilden Westen entsprungen oder vielleicht einem Kinofilm über Butch Cassidy und Sundance Kid.
    Claire und ich betraten das Foyer, in dem seit den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts nichts mehr verändert worden war. Ich betrachtete die viktorianischen Tapeten mit Blütenmuster, die mit Satin bezogenen Sessel und die sepiafarbenen Fotografien längst Verstorbener, die in schnörkeligen Rahmen an den Wänden hingen.
    Der Mann

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