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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Lokale, wenn man in entspannter Atmosphäre speisen wollte, ohne auf das Besondere zu verzichten.
    Backsteinwände, Holzfußböden und gedämpfte Beleuch tung sorgten für eine heimelige Atmosphäre. Die Decken leuchten, die einst einem Theater in Spanish Harlem gehört hatten, bildeten Strahlenkränze, die Jackson Bradys Haaren einen fast magischen Glanz verliehen.
    Yuki hatte eine Margarita vor sich stehen, eines ihrer Lieblingsgetränke. Es vertrieb ihre Niedergeschlagenheit und – wenn sie mehr als eine trank – auch ihren Verstand. Aber wenn es je einen Tag gegeben hatte, an dem sie sich eine Margarita verdient hatte, dann heute.
    »Eine Prozessunterbrechung wäre vielleicht nicht das Schlechteste«, sagte Brady gerade, während er sich seiner Vorspeise – einem Shrimpscocktail nach Cajun-Art – und seinem Bier widmete.
    »Nein, es wäre sicherlich nicht das Schlechteste«, stimmte Yuki zu, »aber trotzdem eine Katastrophe. Weißt du, wie viele Stunden ich in diesen Fall investiert habe?«
    »Siebentausend?«
    Yuki lachte. »Siebentausend nun auch wieder nicht, aber trotzdem verdammt viele. Und jetzt sieht es so aus, als würde dieses hinterlistige Miststück tatsächlich freikommen.«
    »Es sei denn, du findest noch weitere Beweise.«
    »Ja, genau. Mit neuen Beweisen könnten wir sie in einem neuen Verfahren mit einer neuen Jury noch einmal anklagen, aber du weißt ja, wie es läuft. Die Welt dreht sich weiter, die Aktenberge wachsen, der nächste ekelhafte Mistkerl wird geschnappt, und wir stürzen uns auf den nächsten Fall.«
    »Ich lasse die Akte Candace Martin jedenfalls vorerst auf meinem Schreibtisch liegen.«
    »Danke, Jackson. Auch wenn es nicht stimmt.«
    »Es stimmt aber.«
    »Dann sag mir jetzt sofort, dass du nie lügst. Na los, sag es.«
    »Manchmal lüge ich schon.«
    Yuki lachte erneut. »Aber dann lüg wenigstens mich nicht an.«
    »Einverstanden.«
    »Ich meine es ernst. Ich habe gehört, dass du angeblich verheiratet bist. Was ist da dran?«
    »Ich bin immer noch verheiratet.«
    »Verdammt«, sagte Yuki. »Herr Ober!«
    Brady griff nach ihrem Arm und zog ihn wieder herunter. »Ich bin noch verheiratet. Aber nicht mehr lange, hoffentlich.«
    Yuki nahm einen tiefen Schluck von ihrer Margarita, stellte das Glas auf den Tisch, und als der Kellner kam, bat sie ihn, es mitzunehmen. Dann sagte sie zu Brady: »Erzähl mir alles, von Anfang an. Ich höre.«
    »Ich habe dir doch von diesem Zwischenfall erzählt, dieser Schießerei, weißt du noch?«
    »Du hast einen Typen erschossen, der mit einer Halbautomatik plötzlich in dem Spalt zwischen Bett und Wand aufgetaucht ist.«
    »Genau. Damals waren Liz und ich schon so gut wie getrennt, aber als das passiert ist – dass ich um ein Haar draufgegangen wäre, dass ich diesen Typen erschossen habe, die internen Ermittlungen, die Presseleute in unserem Vorgarten –, das war das endgültige Ende. Das hat auch die letzte Verbindung gekappt, die wir noch zueinander gehabt haben.«
    »Weil du Polizist bist?«
    »Ja. Weil ich Polizist bin«, sagte er. »Sie war nicht die Erste, die irgendwann gesagt hat: ›Davon stand aber nichts im Vertrag.‹ Also haben wir uns getrennt, und ich bin nach San Francisco gezogen, alleine. Die Scheidung läuft. Es hängt davon ab, wie viel sie noch aus mir rauskitzeln kann.«
    »Habt ihr Kinder?«
    »Nein.«
    »Willst du welche?«
    »Vielleicht. Ich bin vierzig. Aber hundertprozentig bereit bin ich noch nicht. Wie ist das bei dir?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Wir müssen ja heute Abend keine endgültige Entscheidung treffen«, meinte Brady.
    »Na gut.« Yuki lachte. Der Mann hatte Humor. Sie mochte ihn. Sehr.
    Der Ober brachte jetzt das in Buttermilch gebratene Hühnchen, dazu gedämpftes Gemüse und cremige Süßkartoffeln. Yuki hatte das Gefühl, kurz vor dem Sprung zurück ins Leben zu sein. Sie hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen.
    Brady nahm seine Gabel, ließ sie für einen kurzen Moment in der Luft schweben und sagte: »Ich wollte dir sowieso von Liz erzählen.«
    »Ich weiß.«
    »Ganz ehrlich. Und dann wollte ich dich noch etwas fragen …«
    Yuki hatte eine Gabel voll Hühnchen im Mund. Es schmeckte köstlich. Dann wandte sie sich Brady zu. »Mmmm-hmmm?«
    »Kommst du nachher noch mit zu mir?«

 
    97 Die Wettervorhersage hatte Niederschläge angekündigt, aber die kamen erst, als Cindy Feierabend machte. Sie stand unter ihrem roten Schirm am Straßenrand, während kalter Regen auf den Saum ihres

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