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Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Regenmantels prasselte und ihre neuen Schuhe durchnässte.
    Sie zog ein paar zusammengeknüllte Papiertaschentücher aus ihrer Tasche und schaffte es gerade noch rechtzeitig, das lang gezogene, gepresste, fanfarenartige Haaaa-tschiiiiii einzufangen, das ihr beinahe den Schädel gesprengt hätte.
    Anscheinend war jedes verdammte Taxi in der ganzen Stadt entweder besetzt oder außer Dienst. Cindy rief bei All-City an, dem Taxiunternehmen, dessen Dienste sie sonst immer in Anspruch nahm, aber nachdem sie sich eine Weile Hintergrundmusik und Werbespots angehört hatte, wurde ihr mitgeteilt: »Tut uns leid, zurzeit sind alle Wagen besetzt. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt wieder.«
    Cindy musste schon wieder niesen, verdammt. Nicht genug damit, dass eine Erkältung im Anmarsch war, sie hatte zudem auch noch mächtig Hunger und sich obendrein verspätet. Sie war mit den anderen im Susie’s verabredet. Sie hatte das Hinterzimmer des Susie’s, diese Oase der Wärme, plastisch vor Augen, als ihr unvermittelt der Name Quick Express in den Sinn kam.
    Das war das Taxiunternehmen, das sie am Anfang der Woche besucht hatte, im Zusammenhang mit ihren Recherchen zu dieser Betäubungs-und Vergewaltigungsgeschichte. Seitdem hatte es keine Berichte über diesen Serienvergewaltiger mehr gegeben, sodass die Geschichte von der Titelseite verschwunden war.
    Das war die gute und die schlechte Nachricht zugleich.
    Gut war, dass sie diesen Psycho mit ihrem Dreiteiler an prominenter Stelle offensichtlich abgeschreckt hatte.
    Schlecht war, dass er untergetaucht war. Das bedeutete, dass er möglicherweise niemals entdeckt werden würde.
    Aber immerhin hatte sie jetzt eine persönliche Beziehung zu einem Taxiunternehmen. Es war kurz vor sechs. Mit ein bisschen Glück war der Disponent, dieser Al Wysocki, gerade im Dienst. Vielleicht würde er ihr einen Gefallen tun.
    Cindy suchte die Nummer in der Telefonliste und drückte die grüne Taste. Es klingelte, und dann ertönte eine bekannte Stimme. »Quick Express, Taxi-und Limo-Service.«
    »Al Wysocki?«
    »Am Apparat.«
    »Al, hier spricht Cindy Thomas, von der Chronicle . Wir haben uns vor ein paar Tagen kennengelernt, bei meinen Recherchen.«
    »Ja, kann mich erinnern. Blond.«
    »Genau. Al, ich habe ein Problem. Könnten Sie mir ein Taxi zur Chronicle schicken? Ich bin total durchnässt und komme zu spät zu meiner Verabredung.«
    »Kein Problem, Ms Cindy. In fünf Minuten ist jemand da.«

 
    98 Cindy war hochzufrieden mit sich selbst. Sie gab Wysocki eine kurze Beschreibung ihres Regenmantels und ihres Schirms durch, steckte ihr Handy in die Tasche und huschte zurück ins Haus, wo sie durch die Fensterscheiben hindurch die Straße im Auge behalten konnte.
    Fast auf die Sekunde genau fünf Minuten später hielt ein gelber Crown Victoria am Straßenrand. Das Beifahrerfenster ging auf. Cindy rannte nach draußen und erkannte das rundliche Gesicht des Fahrers sofort.
    »Gnädige Frau«, sagte er mit breitem Grinsen. »Sie haben ein Taxi bestellt?«
    »Al, so war das doch nicht gemeint. Ich wollte doch nicht, dass Sie sich persönlich die Mühe machen, aber trotzdem, tausend Dank. Das ist wahnsinnig nett.«
    Cindy klappte ihren Schirm zusammen und machte die hintere Tür auf.
    »Ich wollte sowieso gerade Feierabend machen«, meinte Wysocki, als Cindy auf der Rückbank saß. »Schön, dass ich Ihnen behilflich sein kann. Hey! Ich muss das unbedingt jemandem erzählen, der nicht gleich neidisch wird. Wo soll’s denn hingehen?«
    Cindy nannte ihm die Adresse des Susie’s, Ecke Jackson und Sansome Street, und lehnte ihren Schirm an die Tür, sodass das Wasser auf die Fußmatte tropfen konnte.
    »Was denn erzählen?«, fragte Cindy, während sie ein Taschentuch aus ihrer Manteltasche fischte und sich schnäuzte.
    »Heute ist mein Glückstag«, sagte Al und blieb an der roten Ampel in der Second Street stehen. »Ich hab im Lotto gewonnen.«
    »Was?«
    »Ja, echt. Fünfhunderttausend Dollar.«
    » Giiiibt’s doch nicht. Sie wollen mich auf den Arm nehmen!«
    »Nein, ehrlich, ich hab schon immer getippt, immer die gleichen Zahlen, meine Glückszahlen, und dann – Tataaaa!! – Hauptgewinn! Morgen früh kündige ich, sobald ich den Chef sehe. Das hier ist Al Wysockis letzte Fahrt. Ich hab eine Flasche Schnaps dabei. Wollen Sie mit mir anstoßen? Auf mein neues Leben?«
    »Ich habe erst vorhin was gegen meine Grippe genommen. Keine Ahnung, ob ich da überhaupt Alkohol trinken

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