Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition)

Titel: Das 10. Gebot - Women's Murder Club -: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
mit beiden Händen. Das Taxi fuhr los.
    Es war dunkel, aber der Fahrer und der Passagier auf der Rückbank wurden von Scheinwerfern und Straßenlaternen beschienen. Und als das Licht sich in den Locken der Gestalt auf der Rückbank brach, wusste ich, dass es sich um Cindy handelte.
    Die Scheinwerfer des Taxis waren voll aufgeblendet.
    Der Fahrer musste Conklin sehen.
    Conklin brüllte: »Polizei!« Er schoss ein Loch in den linken Vorderreifen, aber der Fahrer gab Vollgas, und der Wagen machte einen Satz nach vorn. Conklin stand genau im Lichtkegel der Scheinwerfer, und doch fuhr das Taxi weiter, kam direkt auf ihn zu.
    Conklin brüllte: »Stopp!« , und jagte dann zwei Schüsse durch die Windschutzscheibe. Er sprang gerade noch rechtzeitig beiseite, um nicht überrollt zu werden, doch das Taxi fuhr weiter. Es war jetzt völlig außer Kontrolle, schrammte an einem Streifenwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite vorbei und prallte frontal gegen einen Hydranten.
    Das Taxi bäumte sich auf, verharrte einen Augenblick lang auf zwei Rädern und fiel wieder zurück auf alle vier. Wasser spritzte nach allen Seiten. Die Leute kreischten.
    Conklin riss an der Beifahrertür, aber sie ließ sich nicht öffnen.
    »Kann mir vielleicht mal jemand helfen!«, schrie er.
    Ein paar Feuerwehrleute kamen mit Metallscheren angelaufen und brachen eine der hinteren Türen auf. Cindy lag zusammengerollt auf dem Boden des Taxis, eingeklemmt zwischen der Rückbank und der Trennwand. Conklin beugte sich ins Wageninnere und sprach sie an.
    »Rich, wie geht es ihr?«, rief ich ihm von hinten zu.
    »Sie lebt«, sagte Conklin. »Gott sei Dank, sie lebt.«
    Er legte Cindys Arme um seinen Nacken und hob sie heraus. Cindy war angezogen, und ich konnte kein Blut entdecken. Mit brechender Stimme sagte Conklin: »Cindy, ich bin’s. Ich bin bei dir.«
    Sie machte die Augen einen Spalt weit auf und sagte: »Heeeyyy.«
    Conklin drückte sie so fest an sich, dass ich Angst hatte, er könnte ihr die Luft zum Atmen nehmen.
    Und dann schloss sie die Augen und fing leise an zu schnarchen, eine Wange an seine Schulter gelehnt.

 
    106 Marilyn Burns kreischte aus voller Kehle: »Ogottogott, ich glaub es einfach nicht. Was ist denn passiert?«
    Sie linste zwischen den Fingern ihrer Hand hindurch und identifizierte den toten Mann mit einem sauberen Loch in der Stirn und einem zweiten im Hals als Albert Wysocki.
    Ich stellte mich neben Conklin, der den Sanitätern behilflich war, Cindy auf die Trage zu schnallen und in den Krankenwagen zu schieben. Er rang um Atem und war kreidebleich im Gesicht, und mir war klar, dass er sie am liebsten ins Krankenhaus begleitet hätte. Aber er hatte gerade einen Menschen erschossen, mit dreißig Polizeibeamten als Augenzeugen. Er musste sich genau an die Vorschriften halten und warten, bis die Gerichtsmedizin, die Kriminaltechniker und Brady vor Ort waren.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter, und unsere Blicke begegneten sich. Seine Miene war ausdruckslos, ohne jede Regung.
    Ich wusste, wie es ihm ging. Auch ich habe schon einmal einen Menschen getötet. Auch ich habe erlebt, wie das Adrenalin durch den Körper rauscht und alle Wut und alle Angst überlagert, auch ich kannte die emotionale Leere, die der Schock verursachte.
    »Ist Wysocki tot?«, wollte mein Partner wissen. »Habe ich ihn erschossen?«
    »Es war ein Entweder-Oder, Richie. Du oder er. Du hast Glück, dass du noch am Leben bist.«
    »Ich bin froh, dass ich den Drecksack erwischt habe.«
    »Heeeyyy … Lindsaaayyy«, rief Cindy mir aus dem Inneren des Krankenwagens zu.
    »Ich bin hier, Süße«, erwiderte ich.
    »Fährst du mit ihr ins Krankenhaus?«, bat Conklin mich.
    Ich nickte und stieg ein. Dann nahm ich Cindys Hand und sagte ihr, dass ich sie sehr lieb hatte und dass alles wieder gut werden würde.
    »Hab ich die Geschichte gekriegt?«, wollte sie wissen.
    »Na klar.«
    Conklin stellte sich vor die Heckklappe. »Lindsay?«
    »Ich bleibe bei ihr, bis du ins Krankenhaus kommst«, sagte ich zu ihm. »Sie ist bestimmt bald wieder auf den Beinen.«

 
    107 Als ich unsere Wohnung be trat und Martha begrüßte, fielen schon die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne durch die Fenster. Ich streifte meine Jacke, mein Pistolenhalfter und meine Schuhe ab und ging auf Zehenspitzen den Flur entlang zum Schlafzimmer. Dann stellte ich mich in die »Autowaschanlage«, ließ mich vom heißen Wasser berieseln, bis meine Haut rosa war, und schlüpfte in meinen

Weitere Kostenlose Bücher