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Das 5-Minuten-Grauen

Das 5-Minuten-Grauen

Titel: Das 5-Minuten-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fragte Clara.
    »Eine Vermutung.«
    »Meinen Sie, daß unser Haus verschlammt ist?«
    »Zumindest ist es sehr alt«, erklärte ich.
    »Ja, das stimmt«, gab Flora zu. »Aber wir haben doch keinen Schlamm hier, oder?«
    Die anderen stimmten ihr zu, bis ich den Vorschlag machte, einmal den Keller sehen zu dürfen.
    »Nein, John, laß das!« flüsterte Rita.
    Ich ließ mich nicht beirren. »Darf ich einen Blick in den Keller hineinwerfen?«
    »Wollen Sie dort den Schlamm suchen, Monsieur John?«
    »Richtig, Georgette.«
    »Sie werden ihn nicht finden.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Dennoch möchte ich mich selbst davon überzeugen dürfen.«
    Erica hatte einen Einwand. »Es gibt dort kein Licht. Kein elektrisches, meine ich.«
    »Sie haben sicherlich genügend Kerzen im Haus. Deren Flammen würden mir ausreichen.«
    Die vier Frauen merkten, daß ich nicht umzustimmen war. Ich nuckelte an meinem Kaffee und hörte Rita flüstern: »Muß ich da mit dir gehen, John?«
    »Wenn du nicht möchtest.«
    »Ich habe mich vor Kellern schon als Kind gefürchtet. Ich mag sie nicht. Außerdem möchte ich hier die Stellung halten. Ich weiß nicht, ob dich alle vier begleiten wollen.«
    »Wir werden sehen. Wenn sie mitgehen, dann bist du auch dabei. Ansonsten gib acht.«
    »Okay.«
    Die vier Grazien flüsterten miteinander. Ihre Stimmen erreichten uns wie das Zischen von Klapperschlangen.
    Schließlich erhoben sich Cora und Erica. »Wir haben uns entschlossen, Sie zu begleiten, Monsieur John. Geht Ihre Freundin auch mit in den Keller?«
    »Nein«, sagte Kita schnell. »Ich… mag die Keller dieser alten Häuser nicht.«
    »Recht hast du, mein Kind«, erklärte Georgette. »Diese Räume sind auch widerlich, finde ich.«
    »Ich werde mich auch keine Ewigkeit dort aufhalten. Können wir gehen?«
    »Gern.«
    Ich zwinkerte Rita Wilson zu, die steif vor dem Sofa stand und leicht nickte.
    »Wir bleiben jedenfalls hier und machen es uns weiterhin gemütlich«, sprach Clara sie an.
    Ritas Lächeln wirkte verzerrt. »Na ja, man kann es hier schon aushalten, finde ich.«
    »Wie schön Sie das sagen.« Georgette strahlte sie an. »Hier riecht es auch nicht nach Moder.«
    »Nein.«
    »Na, sehen Sie.«
    Was sich vielleicht ändern kann. Das dachte Rita Wilson nur. Auszusprechen wagte sie diesen Satz nicht…
    ***
    Der Keller sah so aus, wie ich ihn mir vorstellt hatte. Muffig, vermodert und unheimlich.
    Ich stand am Beginn einer langen Steintreppe, die in die Tiefe führte. Neben mir hielt sich Erica, die vollbusige Person, auf. Flora war gegangen, um Kerzen zu holen. Sie wollte in kurzer Zeit zurück sein. Erica sah die Bewegungen meiner Nase. »Nein, Monsieur John, nach Leichen riecht es doch nicht.«
    »Aber gut auch nicht.«
    »Es ist eben ein alter Keller.«
    »Da haben Sie recht.«
    Erica kam jetzt direkt zur Sache. »Ich möchte gern wissen, ob Sie junge Frauen mögen. Wie diese Kita zum Beispiel.«
    Himmel, was sollte das denn schon wieder! Ich blieb gelassen und lächelte sogar. »Nun ja, sie passen zu meinem Alter, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Ericas Augen weiteten sich. »Aber die Erfahrung haben sie bestimmt nicht. Da bin ich ihnen voraus. Eine Frau mit Erfahrung kann Sie mehr beglücken, als Sie meinen.«
    »Schon möglich.«
    »Eine Nacht wird lang.« Erica blieb bei der plumpen Anmache und drängte sich mir entgegen.
    Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich suchte nach einer Chance, dieser Vamp-Falle zu entwischen, und Flora gab sie mir, denn sie kehrte zurück. Auf einem Teller, der auf ihrer rechten Handfläche lag, standen drei brennende Kerzen.
    »Sie werden uns Licht geben!« erklärte sie. »Darf ich vorgehen?«
    »Gern.«
    Ich stieg die Stufen vorsichtiger hinab als die beiden Frauen, die sich hier auskannten. Je tiefer wir kamen, um so mieser wurde die Luft, aber nach alten Leichen stank es nicht.
    Der Keller bestand nicht nur aus einem großen Raum, er war in mehrere Verliese unterteilt worden, wobei einige Durchgänge bogenförmig gebaut worden waren.
    Wir schlichen hintereinander her. Beide Frauen taten nichts, was meinen Verdacht erregt hätte. Sie brachten mich dorthin, wo ich es wollte, und so konnte ich in jedes Verlies oder jeden Raum einen Blick werfen oder hineinleuchten.
    Die meisten waren leer.
    In einigen entdeckte ich Konserven, es war auch Wein vorhanden, wobei die Flaschen in Regalen lagen. Alte Säcke sah ich ebenfalls und noch Kohlenreste.
    In der Halle hatte ein Kaminfeuer gebrannt. Das Holz dafür war

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