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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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Autohändler. Sie wissen schon … dieser Kerl, der all die Werbespots mit dem Huhn gemacht hat.«
    Reggie blickte zu Charlie, der seine Augen aufriss und ihr einen Heilige-Scheiße-Blick zuwarf.
    »Bo«, sagte Rabbit. »Sein Name war Bo Berr. Ein verteufelt guter Typ.«

TAG DREI

Auszug aus Neptuns Hände:
    Die wahre Geschichte der ungelösten Morde von Brighton Falls
    Von Martha S. Paquette
    Am 19. Juni sollte Vera Dufrane ihre dreizehnjährige Tochter, Regina Dufrane, an der Airport-Lanes-Bowlingbahn treffen. Regina war unglücklicherweise auf dem Weg mit ihrem Fahrrad gestürzt und kam später. Sie traf gerade noch rechtzeitig auf dem Parkplatz der Bowlingbahn ein, um zu sehen, wie ihre Mutter in einen braunen Sedan mit einem zerbrochenen Rücklicht stieg. Das einzige, was Regina vom Fahrer sehen konnte, war, dass er eine Baseballkappe trug.
    Vera schien nicht zu kämpfen oder irgendwelche Anzeichen von Bedrängnis zu zeigen.
    Dix Bergstrom, der Besitzer von Airport Lanes und ein langjähriger Freund von Vera, berichtete, Vera hätte erwähnt, dass ein Freund sie abholen wollte, und sie ging nach draußen, um auf ihn zu warten. Bergstrom konnte weder den Fahrer, noch den Wagen gut erkennen.
    Später an diesem Abend, um zehn herum, tauchte Vera allein im Runway 36 auf. Es ist nicht bekannt, ob sie ihren eigenen Wagen, einen grünen Vega, fuhr oder gefahren wurde. Die Polizei entdeckte ihren Wagen am folgenden Tag auf dem Langzeitparkplatz des Flughafens, fand aber kein Anzeichen dafür, dass Vera in den Flughafen gegangen oder in ein Flugzeug gestiegen wäre.
    In der Bar nahm sie mehrere Drinks, sprach mit einigen Leuten, die sie kannte, und schien guter Dinge zu sein. Sie ging alleine, kurz nach Mitternacht. Kurz bevor sie durch die Tür ging, wurde sie gesehen, wie sie mit einem Mann mit einem Schnurrbart, schwarzer Lederjacke und einer Yankee-Baseballkappe sprach. Als Detective Stuart Berr gefragt wurde, ob der Mann in der schwarzen Lederjacke eine in Frage kommende Person sei, sagte er nur: »Wir haben Grund zu der Annahme, dass dieser Mann, abgesehen vom Mörder, die letzte Person war, die Vera Dufrane lebend gesehen hat.«

32 22. Juni 1985 – Brighton Falls, Connecticut
    REGGIE SCHLIEF BIS KURZ nach Mittag, hatte einen Traum, aus dem sie mehrmals erwachte und in dem sie nach ihrer Mutter suchte und wieder bei Effizienz am Flughafen landete. Das Zimmer war verwüstet, doch dort, in der Mitte des Betts, las ein Päckchen, das in braunes Papier gewickelt war. Mit zitternden Fingern öffnete Reggie das Päckchen. Darin war eine hölzerne Kiste mit einem Etikett, auf dem in ordentlichen Buchstaben ZWEITE CHANCE stand. Vorsichtig hob sie den Deckel an und öffnete ihren Mund, um zu schreien, aber es kam kein Ton heraus. Eine leblose Miniaturversion von Vera sah zu ihr auf, die inmitten einer Reihe von Kakerlaken auf ein Stück Styropor gepinnt war.
    Reggie setzte sich im Bett auf, blickte blinzelnd auf die Uhr, hörte das Geräusch von Küchenstühlen, die über den Boden schabten, das leise Gemurmel von Stimmen. Sie hätte Tara, Charlie und Sid zum Frühstück im Silver Spoon treffen sollen. Sie wollten etwas essen und dann zur Bowlingbahn hinausfahren, um nach Hinweisen zu suchen. Reggie tat es nicht leid, dass sie verschlafen hatte. Sie wollte den anderen nicht wirklich gegenübertreten, wollte nicht über Effizienz am Flughafen oder ihre Mutter oder irgendetwas anderes sprechen müssen. Sie wollte einfach schlafen. Sie drehte sich um, schloss ihre Augen und sah ihre winzige Mutter, die neben Kakerlaken auf eine Nadel gespießt war.
    »Mist!«, schrie Reggie und öffnete ihre Augen. Ihre Haut kribbelte. Das Bedürfnis, sich zu schneiden, war stark. Vielleicht würde sie es mit einer Nadel machen.
    Nein.
    Reggie stolperte aus dem Bett und tappte in T-Shirt und Trainingshose durch den Flur und die Treppe hinunter. Sie würde in die Küche runtergehen, ein bisschen Saft trinken, so tun, als wäre alles okay. Als wäre ihre Mutter nur abwesend, würde aber jederzeit zurück erwartet. Als wäre Reggie einfach ein normales Mädchen ohne das geheime Verlangen, sich mit Rasierklingen und Nadeln selbst aufzuschneiden.
    Reggies Knöchel tat immer noch weh, aber sie konnte schon mehr Gewicht darauf verlagern, sodass ihr Gang fast wieder normal war. Als sie sich der Küche näherte, konnte sie Lorraine reden hören. Sie war erleichtert, dass Lorraine wach und aus dem Bett aufgestanden war. Reggie hatte angefangen, sich

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