DAS 5. OPFER
Wand eingebaut waren. Eine grüne Bankierslampe beleuchtete die Schreibtischfläche, die leer war bis auf ein paar Rechnungen, die George gerade durchging. Das Gefühl von Ordnung tröstete Reggie, ließ sie an eine Welt glauben, in der die Dinge sich tatsächlich zum Guten wenden könnten.
»Geht es deiner Mom gut?«, fragte er, nahm seine Brille ab und legte sie auf den ordentlichen Schreibtisch. Selbst seine Brille war sparsam und sauber mit ihrem schlichten Drahtgestell.
»Es geht ihr gut. Du weißt schon, in Anbetracht der Umstände.«
Er nickte verständnisvoll. »Es tut mir leid, dass ich nicht viel bei euch war, um zu helfen. Ich ertrinke in Arbeit. Wir haben einen unserer großen Lieferanten verloren, und wir sind beim Bau des neuen Lagerhauses in Brattleboro auf ein paar Schwierigkeiten gestoßen.«
»Es ist schon in Ordnung. Wir behaupten uns, schätze ich. Hör mal, George, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
»Schieß los«, sagte er.
»Ich hatte gehofft, du würdest mit mir zur Polizeiwache gehen.«
»Zur Polizeiwache?«
»Ich denke, ich weiß, wer Neptun ist. Ich habe Beweise, aber ich befürchte, dass sie mir nicht glauben werden. Besonders dieser junge Cop, Levi. Ich werde jede Hilfe brauchen, die ich kriegen kann. Mein Freund Len ist auf dem Weg von Vermont hierher, aber ich will nicht warten.«
Georges Augen waren riesig. »Du weißt, wer Neptun ist?«
Reggie nickte. »Was weißt du über Stu Berr?«
»Den Detective?«
»Er und meine Mom waren in der Highschool zusammen«, sagte sie.
»Ja«, sagte George. »Ich erinnere mich daran. Sie ging auch mit seinem Bruder Bo aus. Die Dinge wurden ein wenig chaotisch, wenn ich mich recht erinnere.«
»Ich denke, dass Stu Berr Neptun sein könnte«, sagte Reggie.
»Was?« Er schob sich mit seinem Stuhl nach vorne, beugte sich vor, kam so nah an Reggie heran, wie es mit dem Schreibtisch zwischen ihnen möglich war.
Reggie griff in ihre Umhängetasche und zog die Akte über Vera heraus, und den Brief von Tara, und zeigte sie George, klärte ihn auf.
»Er war Mann mit dem Yankees-Cap, der in jener Nacht in jener Bar mit ihr sprach. Er sagte, er hätte sie befragt, weil er gedacht hatte, sie könnte Neptun sein.«
»Vera?«, gluckste George. »Das ist verrückt!«
Reggie nickte. »Ich weiß. Ich denke, er hat versucht, mich abzulenken, mich von seiner Spur abzubringen.«
George schüttelte den Kopf. »Es ist absurd.«
»Was ist, wenn Stu derjenige war, der ihr versprach, sie zu heiraten? Was, wenn er diese Frauen auf jede verdrehte Weise weglockte, die ihm einfiel?«
George schob sich rückwärts, rieb sein Gesicht mit seinen Händen. »Mein Gott«, sagte er. »Stell dir das bloß mal vor. Er wäre in der perfekten Lage, um diese Verbrechen zu begehen und damit davonzukommen. Er war der Detective, der den Fall bearbeitete! Niemand begriff, wie die Hände auf den Stufen der Polizeiwache hinterlassen worden sein konnten, ohne dass irgendjemand es bemerkte. Aber alle waren daran gewöhnt, Stu Berr kommen und gehen zu sehen.«
Reggie nickte. »Ich muss zur Polizei gehen, ihnen den Brief von Tara zeigen. Aber ich mache mir Sorgen. Die Cops dort kennen Stu alle. Sie werden sich für ihn einsetzen, sich vielleicht sogar weigern, die Beweise anzusehen.«
»Ich werde mit dir gehen«, sagte George. »Es mag ein wenig Überzeugungsarbeit nötig werden, aber dies ist der letzte Tag, Reg. Wenn er demselben Muster folgt, wird er sie heute Abend töten und ihre Leiche morgen früh abladen.«
Reggie kniff fest die Augen zusammen, versuchte, dass Bild von Tara wegzublinzeln, nackt, das Handgelenk in Mull gewickelt, auf irgendeinem mit dem Tau des frühen Morgens bedeckten Feld. »Ich weiß. Danke, dass du mir anbietest, mit mir zu kommen. Was auch immer passiert, es wird leichter sein, wenn du dabei bist.«
»Das ist gar kein Problem.« Er stand auf.
»Warte«, sagte Reggie. »Bevor wir gehen, gibt es eine weitere Sache, die ich dich fragen muss.«
»Okay«, sagte er und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er sah plötzlich besorgt aus.
Frag einfach, sagte Reggie zu sich selbst. Es ist das Beste, es hinter sich zu bringen. Es mit Bestimmtheit zu wissen, so oder so.
»Du und meine Mutter, ihr hattet etwas miteinander, nicht wahr? Bevor du mit Lorraine zusammenkamst.«
»Reggie.« Er seufzte. »Wir sind das alles schon durchgegangen, oder nicht? Und ich habe dir gesagt …«
»Du hast mir das gesagt, von dem du dachtest, dass ich es hören
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