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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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schalten um«, rief Lorraine aus der Küche.
    »Lang-weilig«, stöhnte Tara. Taras Mom hatte eine Doppelschicht, und Reggie wusste, dass Tara nicht nach Hause gehen würde. Sie hasste es, alleine zu sein. Tara wohnte so ziemlich in Moniques Wunsch, wenn ihre Mutter viele Stunden arbeitete.
    »Kann ich dich was fragen?«, sagte Reggie zu Tara.
    »Schieß los«, sagte Tara und stopfte einen weiteren orangefarbenen Chip in ihren Mund.
    »Magst du ihn?«
    »Charlie?«
    »Ja.«
    Tara kaute, dachte darüber nach. »Er ist toll und so, aber er ist nicht mein Typ.«
    Reggie fragte sich, wer Taras Typ war. Vielleicht jemand wie die Jungs im Schauspielclub, die The Cure hörten und Punkfrisuren hatten. Doch Reggie hatte Tara niemals mit so jemandem reden sehen. Die einzigen Kids in der Schule, mit denen Tara Zeit zu verbringen schien, waren Reggie und Charlie.
    »Jemand wie Charlie«, fuhr Tara fort, »könnte mich niemals kriegen. Da gibt es Dinge über mich, geheime Dinge, die ich Charlie nicht in einer Million Jahren erzählen würde.«
    Reggie nickte.
    Tara sah sie direkt an. »Aber vielleicht werde ich sie dir erzählen. Eines Tages.«
    Lorraine kam in das Wohnzimmer gehastet. »Die Zeit ist um. Drittes Programm. Lasst uns sehen, was Andrew Haddon heute Abend zu sagen hat.« Reggie war sich sicher, dass Lorraine heimlich in den Wetterfrosch des Nachrichtenkanals, Andrew Haddon, verliebt war. Er war eine schlaksige Vogelscheuche von einem Mann, dem seine Hemden nie richtig zu passen schienen. Während des Wetterberichts betätigte er immer diesen dummen Spielautomaten, der die Vorhersage zusammenfassen sollte. Statt Äpfeln und Kirschen hatte er Bilder von Sonnen, Wolken, Schnee und Regentropfen. Er drehte das Rad mit einem Lächeln, als würde er seinen Automaten benutzen, um das Wetter zu machen, dann spähte er hinab und kündigte an: Es ist ein Viermal-Sonnenschein-Tag! Gehen Sie raus und genießen Sie ihn! Oder: Heute nichts als Regentropfen, Leute. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Schirm einpacken.
    Reggie griff nach der Fernbedienung und wechselte das Programm. Es war ein Werbespot mit einem Typen in einem Hühnerkostüm, der Werbung für Bo Berrs Ford-Verkaufsvertretung machte. Sie bekommen keinen Kredit? Kein Problem. Seien Sie kein dummes Huhn. Kommen Sie zu uns.
    »Denkst du, das ist tatsächlich der gute alte Onkel Bo in diesem Kostüm?«, fragte Tara mit großen Augen, während sie sich ein wenig nach vorne beugte und auf den Fernseher blickte. Reggie erinnerte sich an die zweideutige Art, wie Tara in ihre Eiskremwaffel gebissen und sich dann die Lippen geleckt hatte, während sie Bo niedergestarrt hatte. Reggie war übel bei dem Gedanken daran.
    »Nee«, sagte Reggie. »Er hat das wahrscheinlich einen der armen Verkäufer machen lassen. Oder vielleicht ist es Sid!«
    »Auf keinen Fall!«, sagte Tara.
    »Wer ist Sid?«, fragte Lorraine.
    »Bo Berrs Sohn«, erklärte Reggie. »Er ist so ziemlich ein Kiffer.« Lorraine machte ein saures Gesicht.
    »Mom und Bo waren mal ein Paar, richtig?«
    »Ich erinnere mich nicht daran«, sagte Lorraine in einem geringschätzigen Ton.
    »Auf keinen Fall!«, quietschte Tara. »Wirklich?«
    Reggie nickte. »Meine Mom hat es mir erzählt. Es war damals, als sie noch in der Highschool waren. Bo war damals dieser große Footballstar.«
    Lorraine fummelte an einem losen Faden an der Armlehne der Couch herum und sagte nichts.
    »Wo ist Mom überhaupt?«, fragte Reggie.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lorraine. »Sie ist kurz vor Mittag aufgestanden und ohne ein Wort verschwunden.«
    Nach den Nachrichten, das wusste Reggie, würde Lorraine in die Garage gehen, ihre Fliegenrute und ihre Watstiefel holen und dann den Abhang des Gartens hinter dem Haus zum Fluss hinunterlaufen, wo sie bleiben würde, bis es zu dunkel wurde, um die Angel auszuwerfen. Die linke Seite der Couch, auf der sie jeden Abend saß, war durchdrungen von dem scharfen Fischgeruch, der ihr überall hin zu folgen schien, wohin sie auch ging. Reggie erwartete halb, eines Tages auf ihren Hals zu blicken und dort Kiemen zu sehen.
    »Noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien«, sagte Lorraine, die immer noch mit dem losen Faden beschäftigt war.
    »Mm«, sagte Tara und griff nach einem weiteren Chip. »Dann heißt es: Auf Wiedersehen Brighton Falls Junior High. Gott sei Dank.«
    »Vielleicht solltet ihr zwei euch Jobs suchen«, sagte Lorraine.
    Tara lachte. »Wir sind zu jung.«
    »Ich habe im Laden meines Vaters

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