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DAS 5. OPFER

DAS 5. OPFER

Titel: DAS 5. OPFER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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etwas auf.
    »Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?«, fragte er, immer noch mit dem Stift auf dem Papier.
    »Gestern. An der Bowlingbahn. Ich sollte sie dort treffen, aber mein Rad hatte einen Platten. Dann habe ich mir beim Rennen den Knöchel verrenkt, daher bin ich nicht rechtzeitig aufgekreuzt. Sie sagte … sie sagte, sie wollte, dass ich irgendeinen Typen kennenlerne. Einen Typen, den sie heiraten wollte.«
    Tara keuchte. »Das hast du uns nicht erzählt!«
    Reggie blickte wieder zu Stu Berr. »Aber ich kam zu spät. Als ich am Rand des Parkplatzes ankam, war sie dabei, in ein braunes Auto zu steigen. Ich rief nach ihr, aber sie hörte mich nicht.«
    »Konntest du den Fahrer sehen?«
    »Nein. Ich war zu weit weg. Er trug eine Mütze. Eine Baseballkappe. Und das linke Rücklicht ging nicht.«
    Stu Berr kritzelte wild in sein kleines Notizbuch. »Es war also kein Auto, das du kanntest?«
    Reggie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber vor ein paar Wochen traf sie in der Bowlingbahn einen Mann und ging schließlich mit ihm weg. Er fuhr einen braunen Wagen.«
    »Denselben Wagen?«
    »Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber er könnte es gewesen sein.«
    »Natürlich ist es derselbe Wagen!«, kreischte Tara. »Wie könnte er es nicht sein?«
    Reggie erzählte Stu alles, woran sie sich erinnern konnte, über den Mann von der Bowlingbahn.
    Stu klappte seinen Notizblock zu. »Ist jetzt jemand bei dir zu Hause?«, fragte er Reggie. »Jemand, der auf dich aufpasst, weil deine Mutter nicht da ist?«
    Reggie nickte. »Meine Tante Lorraine. Sie lebt mit uns.«
    Stu Berr nickte. »Danke, dass ihr hergekommen seid«, sagte er. Er stand auf und begann, wegzugehen.
    »Äh, Detective Berr?«, rief Tara. »Denken Sie, uns könnte jemand nach Hause fahren? Reggies Knöchel ist total im Eimer. Meine Mom hat uns hier abgesetzt, aber sie musste zur Arbeit.«
    »Sicher«, sagte er. »Geht und wartet draußen, und ich werde euch einen Streifenwagen vorbeischicken.«
    Sie gingen durch den kühlen Eingangsbereich mit dem Marmorfußboden, kamen an dem Pulk von Reportern vorbei und bahnten sich ihren Weg durch die dicke Glastür in den schwülen Morgen hinaus. Reggies Knöchel pochte, und sie humpelte.
    Der Polizist auf der obersten Stufe hielt ihnen die Tür auf. »Euch allen einen schönen Tag«, sagte er; seine Augen waren hinter einer verspiegelten Sonnenbrille versteckt.
    »Ist es zu glauben?« Tara schrie praktisch. »Wir dürfen in einem Polizeiwagen fahren! Denkt ihr, wir können sie bitten, die Blinklichter und die Sirenen anzustellen?«
    Charlie rollte mit den Augen. »Gott, Tara! Wie alt bist du, sieben?«
    Reggie humpelte die Stufen an der Seite hinunter, wo sie nicht abgesperrt waren, Charlie hielt sie am Arm.
    Sie ließen sich unten auf eine Bank fallen, und Reggie biss sich fest auf die Lippen, zwang sich, nicht zu weinen.
    »Es tut ziemlich weh, oder?«, fragte Charlie und nickte in Richtung ihres Knöchels.
    Reggie nickte, wischte sich die Augen und drehte sich um, um die Stufen hinter ihnen zu betrachten, wo, vor wenigen Stunden erst, die Hand ihrer Mutter in einem Milchkarton hinterlassen worden war.
    Am oberen Ende der Stufen befand sich der bogenförmige Eingang, durch den sie gerade herausgekommen waren. Die zwei Polizisten standen zu beiden Seiten, wie Wasserspeier in Uniform.
    Die Worte SCHÜTZEN UND HELFEN , die über der Tür eingraviert waren, schienen – für Reggie – ein unmögliches Versprechen zu sein.

23 20. Oktober 2010 – Brighton Falls, Connecticut
    WANN HAST DU SIE DAS LETZTE Mal gesehen?«, fragte Reggie ihre Tante. Sie saßen am Küchentisch von Moniques Wunsch. Es war beinahe sieben Uhr. Reggie hatte schnell eine Tasche zusammengepackt und lange genug in der Küche Halt gemacht, um sich ihren Espressobereiter und eine Packung gemahlenen Kaffee zu schnappen. Sie war so schnell sie konnte nach Brighton Falls gefahren und hatte nur gezögert, als sie vor der Eingangstür von Moniques Wunsch ankam. Sie hatte dagestanden, mit der Hand auf dem Türgriff, und das Gefühl gehabt, das Haus würde atmen, wäre lebendig und hungrig. Dass es sie einfach verschlingen und ihre Knochen ausspucken könnte. Dann hatte sie die Kette mit der Sanduhr berührt, an Tara gedacht und war eingetreten.
    Jetzt blubberte der Kaffee auf dem Herd, erfüllte die Küche mit dem vertrauten, intensiven Geruch und tröstete Reggie auf irgendeiner tieferen Ebene.
    Len hatte vor einer Stunde angerufen und eine Nachricht auf

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