Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Situation gekommen. Dabei vergaß er die Kleinigkeit, selbst für die Sicherheit verantwortlich zu sein, und dass auch er von der Weißen Rose überlistet worden war. Stattdessen kreisten seine Gedanken um das Honorar, welches durch diesen Zwischenfall deutlich geringer ausfallen würde.
Das nächste Problem war aus der Sicht des Hoteldirektors eher ein Segen. Die Tür ließ sich nicht aufsperren, da Larsden Schlüssel von innen stecken gelassen hatte.
»Wir müssen die Tür einrammen«, sagte der Einsatzleiter sehr zum Missfallen des Direktors.
»Geht nicht«, bemerkte einer der Polizisten, »zu massiv und außerdem geht sie nach außen auf. »Wir können bestenfalls versuchen, die Scharniere zu demontieren.«
Der Einsatzleiter besah sich die Scharniere und stellte kopfschüttelnd fest, dass ihnen bei geschlossener Tür nicht beizukommen war.
»Gibt es keine andere Möglichkeit, in diesen verdammten Raum zu gelangen«, schimpfte er, den Direktor mit scharfem Blick ansehend. Dieser verneinte schon fast eingeschüchtert. Der Konferenzsaal besaß tatsächlich nur diesen einen Zugang und Fenster gab es auch keine.
»Dann müssen wir abwarten, bis sie herauskommen«, sagte der Einsatzleiter verzweifelt. »Die können sich ja nicht ewig verschanzen.«
Grabowski betrachte die Sache jetzt mit einem gewissen Grad an Gelassenheit. Die Weiße Rose hatte sich selbst eine Falle gestellt, aus der es kein Entkommen gab. Zufrieden und mit einem hämischen Grinsen entfernte er sich. Es würde nichts mehr passieren, was nicht in seinem Interesse stand, war seine Überzeugung und somit eine gute Gelegenheit gekommen, sich zu einem Mittagessen zurückzuziehen. Der Hoteldirektor blieb, da er es vorzog, die Eurogendfor im Auge zu behalten, bevor sie doch noch auf die Idee kämen, den Saal aufzubrechen und gewaltsam zu stürmen.
»Wir fordern Presse«, wiederholte Svetlana noch einmal mit Nachdruck. »Wir wollen, dass die Öffentlichkeit über das bevorstehende Völkermorden aufgeklärt wird. Schluss mit der Verdummungs- und Ablenkungstaktik.«
»Im Namen der Bilderberger-Gruppe verbitte ich mir aufs Schärfste, von Völkermord zu sprechen«, entrüstete sich der Chairman.
»Wie wollen Sie es dann nennen? Etwa: Die Natur stellt das biologische Gleichgewicht wieder her durch Seuchen wie Schweinegrippe, Vogelgrippe und welche interessanten Namen Sie in Zukunft noch erfinden werden? Und wie wollen Sie Ihr Projekt eines GPS-gesteuerten Tötungssystems nennen? Vielleicht schieben Sie die ansteigenden Herzattacken auf erhöhte Umweltbelastung zurück, atomare Verseuchung durch Reaktorkatastrophen, stark zunehmende Stresssituationen oder, oder, oder. Nein – es ist ganz einfach Völkermorden.«
Svetlana erhob bei dem Wort Völkermorden kräftig ihre Stimme und blickte kurz zu ihren Mitstreitern. Diese stimmten wie im Chor ein und riefen mehrmals lautstark Völkermorden.
»Steht alles in dieser Agenda«, rief Svetlana und hielt das Schriftstück in die Höhe. »Wenn Sie die Öffentlichkeit nicht aufklären, werden wir es tun«, rief Svetlana, was sich wie eine Drohung anhörte.
»Ich halte das nicht mehr aus«, brüllte einer der Mitglieder, »weshalb unternimmt niemand etwas?«
»Vielleicht deshalb«, reagierte Torge und streckte seine Pistole in die Höhe.
»Behalten Sie Ruhe, meine Damen und Herren«, forderte der Chairman eindringlich, der selber gegen seine innere Unruhe ankämpfte. Er versuchte, die Situation halbwegs im Griff zu halten, um eine drohende Eskalation zu verhindern.
»Kommen Sie unserer Forderung nicht nach«, fuhrSvetlana energisch fort, »werden wir diese Agenda an die Presse
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