Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
Ame­ri­ka wird es Hun­gers­not und Elend ge­ben, wenn wir nicht recht­zei­tig ein­schrei­ten. Uns bleibt nichts an­de­res üb­rig, als Men­schen zu ver­nich­ten, um die Mensch­heit zu ret­ten.«
    Svet­la­na zuck­te zu­sam­men. Die­sen Satz hat­te sie schon ein­mal ge­hört und nun konn­te sie verste­hen, was Gra­bow­ski da­mit ge­meint hat­te, als er ihr ihn in sei­ner Kanz­lei an den Kopf warf.
    »Die gan­ze Welt wird also ein rie­si­ges Ver­nich­tungs­la­ger wer­den«, stell­te Svet­la­na fest, die über sich selbst hin­aus­wuchs. Noch nie hat­te sie vor ei­ner Grup­pe frei ge­spro­chen, schon gar nicht vor ei­ner so aus­er­le­se­nen Ge­sell­schaft. Floyd wäre stolz ge­we­sen.
    »Ihr Ziel ist es, die Welt­be­völ­ke­rung von der­zeit 7 Mil­li­ar­den auf 500 Mil­lio­nen Men­schen zu re­du­zie­ren. Im Saal be­fin­den sich un­ge­fähr ein­hun­dert Men­schen. Wenn wir bis auf sie­ben alle hin­aus­schicken, kön­nen wir uns ein Bild da­von ma­chen, was üb­rig bleibt, wenn Sie Ih­ren un­mensch­li­chen Plan um­set­zen. Und das wird bis zum Jah­re 2061 er­reicht sein. So sieht es je­den­falls die­se Agen­da vor.« Svet­la­na hielt sie er­neut em­por.
    »Sie ha­ben sich gut vor­be­rei­tet. Das muss ich Ih­nen las­sen«, be­merk­te der Chair­man.
    »Sie wa­ren ge­ra­de da­bei, über die Ver­tei­lung die­ser Men­schen zu spre­chen. Wie ge­den­ken Sie, die Quo­ten zu be­rech­nen? Nach Qua­drat­ki­lo­me­ter Land­fläche viel­leicht? Auf die Bun­des­re­pu­blik ent­fie­len dann etwa 1,3 Mil­lio­nen Men­schen. Sie könn­ten aber auch den au­gen­blick­li­chen Be­völ­ke­rungs­an­teil als Ver­tei­lungs­schlüs­sel her­an­zie­hen. Dann be­kämen wir im­mer­hin 6 Mil­lio­nen Men­schen ab. Um eine Größen­vors­tel­lung zu be­kom­men: Das ent­sprichtge­ra­de mal der au­gen­blick­li­chen Ein­wohner­zahl von Ber­lin und Ham­burg zu­sam­men.«
    All­mäh­lich wur­de es im Saal un­ru­hi­ger.
    »Und wie stel­len Sie sich vor, soll die Welt­wirt­schaft mit so we­nig Men­schen wei­ter­hin beste­hen?«, frag­te Svet­la­na den Chair­man und sah ihn an.
    »Nun, ob­wohl wir nur noch einen Bruch­teil des Brut­to­so­zi­al­pro­duk­tes be­nöti­gen wür­den«, er­klär­te er be­reit­wil­lig, »wird es kei­ne Ar­beits­lo­sig­keit mehr ge­ben. Au­ßer­dem könn­ten gan­ze Re­gio­nen zu­rück­ge­baut und so der Na­tur zu­rück­ge­ge­ben wer­den. Das wür­de der stark be­las­te­ten Um­welt die­ses Pla­ne­ten zu­gu­te­kom­men.«
    »Ent­schul­di­gen Sie«, sag­te Svet­la­na, »ist das nicht et­was naiv? Viel­leicht verste­he ich auch nur nicht ge­nug von der Wirt­schaft. Für mich klingt es so, als be­gä­ben wir uns auf den Rück­weg in die Stein­zeit. Die gan­ze In­fra­struk­tur wird zu­sam­men­bre­chen, die welt­wei­te Ver­net­zung, ein­fach al­les, was die mo­der­ne Zi­vi­li­sa­ti­on aus­macht. Das ist zu­min­dest mei­ne Ein­schät­zung. Eine sol­che Ent­wick­lung wäre fa­tal. Ich kann mir nicht vors­tel­len, dass Sie das wirk­lich wol­len.«
    Au­ßer­halb des Saa­l­es mach­te sich all­mäh­lich Är­ger breit. Das Kü­chen­per­so­nal hielt sich streng an den Zeit­plan, nach dem schon vor ei­ner Vier­tel­stun­de die Mit­tags­pau­se hät­te be­gin­nen müs­sen. Der Kü­chen­chef tob­te. Die Vor­sup­pe, die be­reits ser­vier­be­reit war, wur­de kalt. Die Ser­vice­kräf­te stan­den rat­los an der Kü­chen­aus­ga­be.
    An der Tür zum Kon­fe­renz­saal be­riet sich der Ho­tel­di­rek­tor mit dem Chef de Rang. Gra­bow­ski war eben­falls an­we­send und nicht min­der er­staunt über die­se Zeit­ver­zö­ge­rung, zu­mal der bis­he­ri­ge Zeit­plan äu­ßerst pe­ni­bel ein­ge­hal­ten wor­den war.
    »Soll ich ein­fach hin­ein­ge­hen und fra­gen, wann sie ge­den­ken, die Mit­tags­pau­se zu ma­chen?«, frag­te der Chef de Rang.
    »Das hal­te ich für kei­ne gute Idee«, mein­te der Di­rek­tor. Es gab eine strik­te An­wei­sung, nicht zwi­schen den Pau­sen den Saal zu be­tre­ten und so­mit die Kon­fe­renz zu stören.
    »Ir­gen­det­was müs­sen wir un­ter­neh­men«, sag­te der Chef de Rang. »Die Kö­che dre­hen schon durch. Die Sup­pe wird kalt und die

Weitere Kostenlose Bücher