Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Hauptgerichte müssen auch dringend raus, wenn die Qualität nicht leiden soll.« Die drei Männer gingen in die Küche um zu klären, wie viel Zeit ihnen noch bliebe, um ein kulinarisches Fiasko abzuwenden.
»Was wollen Sie jetzt eigentlich von uns?«, fragte der Chairman, der immer noch Ruhe bewahrte.
Svetlana beobachtete, wie einer der Konferenzteilnehmer, der an einem Tisch des mittleren Kreises saß, ein Asthmaspray ansetzte und tief inhalierte. Sie ging zu ihm.
»Ich halte es für besser, wenn Sie den Saal verlassen«, sprach sie ihn an. »Wir wollen nicht, dass durch unsere Aktion Ihre Gesundheit gefährdet wird.«
»Das hört sich jetzt aber abstrus an«, reagierte der Chairman. »Sie wollen die Gesundheit dieses Mannes nicht gefährden, während uns ihre wortkargen Aufpasser mit Pistolen bedrohen.«
»Da sehen Sie etwas falsch«, sagte Svetlana, als sie zum Rednerpult zurückkehrte. »Keine einzige Waffe ist auf irgendjemanden gerichtet. Es wird also niemand bedroht. Die Waffen dienen uns lediglich als eine Art Versicherung.«
»Das sehe ich anders, aber lassen wir das«, meinte der Chairman.
»Lass den Mann gehen«, sagte Svetlana zu Lars, »aber passauf, wenn du die Tür öffnest.« Bastian und Timo gingen zu ihm hinüber, um ihn gegebenenfalls zu unterstützen, sollte jemand versuchen, den Saal zu stürmen. Lars schloss die Tür auf und öffnete sie vorsichtig einen winzigen Spalt. Auf der anderen Seite war niemand zu sehen. Er winkte den an Asthma erkrankten Mann herbei und ließ ihn hinaus. Anschließend verschloss Lars die Tür wieder. Svetlana atmete auf. Es wäre das Ende der Aktion gewesen, hätte die Eurogendfor vor der Tür gelauert und diese Gelegenheit zum Stürmen genutzt. Das Glück war auf der Seite der Weißen Rose. Es blieb die Frage, wie lange es noch so sein würde. Kaum hatte der Mann den Saal verlassen, schoss es Svetlana auch schon durch den Kopf, dass es ein Fehler war, ihn gehen zu lassen.
»Ich wiederhole meine Frage:«, sagte der Chairman, »was erwarten Sie von uns?«
»Wir möchten, dass Sie das Volk aufklären! Jeder soll wissen, woran er ist und sich nicht mehr für dumm verkaufen lassen. Erzählen Sie der Öffentlichkeit von Ihrer Todesliste«, forderte Svetlana.
»Es gibt keine Todesliste«, beschwerte sich der Chairman.
»Aber eine Liste, wer zur Elite gehören soll, schon. Oder wollen Sie das auch abstreiten? Im Umkehrschluss gibt es also doch eine Aufzählung von Todeskandidaten, wobei natürlich nicht jeder Einzelne aufgeführt sein kann. Das wären ja 6,5 Milliarden Menschen. Eine solche Auflistung ist unmöglich, hingegen eine Liste ethnischer Gruppen allemal denkbar ist.«
»Ich muss doch sehr bitten«, entrüstete sich der Chairman.
»Was regen Sie sich auf? Habe ich etwa einen empfindlichen Nerv getroffen? Wir wollen eine sofortige Pressekonferenz, in der sich die Bilderberger-Gruppe mit ihren haarsträubenden Zielen der Öffentlichkeit stellt.«
»Wollen Sie eine Massenhysterie auslösen? Ist das Ihr Plan?«
»Sie haben also Angst? Früher oder später werden Sie Ihr Machtkomplott sowieso nicht mehr verheimlichen können. Bevor das Volk selbst hinter Ihre Machenschaften kommt, wäre es doch besser, selbst reinen Wein einzuschenken, oder etwa nicht?«
»Besser wäre es, wenn Sie und Ihre Weiße Rose unverzüglich den Saal verließen. Es wäre zu Ihrem eigenen Besten. Hier sitzen mehr als einhundert Menschen, von denen jeder ein Mobiltelefon besitzt. Sind Sie so naiv zu glauben, dass nicht schon längst die Eurogendfor über Ihre Geiselnahme informiert ist? Sie sollten es nicht darauf ankommen lassen, dass der Saal gestürmt wird.«
Svetlana und Torge sahen sich an. Beide mussten lachen und auch die anderen amüsierten
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