Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Vorhaben des Völkermordens ein, sodass es keine zu unterstützenden Opfer geben wird, erstattet die Weiße Rose im Jahre 2061 den eingezahlten Betrag einschließlich aufgelaufener Zinsen. Mitglieder der Weißen Rose werden sich auf keinen Fall selbst bereichern, sondern lediglich Verwaltungskosten aus diesem Fond decken.« Svetlana war stolz auf sich selbst.
»Sie verstehen sicherlich, dass wir über Ihre Forderungen heute nicht entscheiden werden. Wir benötigen Zeit, um darüber im Gremium zu debattieren«, sagte der Chairman. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ein Unterhändler wird sich zeitnah mit Ihnen treffen, um Ihnen unsere Entscheidung mitzuteilen. Sie haben das Wort der gesamten Bilderberger-Gruppe, dass wir Sie ernst nehmen und alle Möglichkeiten ausloten, wie sowohl Ihre als auch unsere Interessen in Einklang zu bringen sind.«
»Einverstanden«, sagte Svetlana, »wir melden uns bei Ihrer Zentrale in Eindhoven und vereinbaren Zeit und Ort eines Treffens. Wir kennen ja Ihre Telefonnummer. Es wäre besser, wenn diesmal jemand abheben würde.«
»Ich schreibe Ihnen eine andere Nummer auf, bei der garantiert abgehoben wird.« Als ihr der Chairman einen Zettel reichte, sagte er: »Lassen Sie uns jetzt eine kurze Pause machen. Wir haben alle eine Tasse Kaffe nötig. Anschließend beraten wir, wie wir Ihre Aktion friedlich beenden können. Wir könnten Sie zwar einfach der Eurogendfor ausliefern,wollen aber unseren guten Willen unter Beweis stellen.«
Svetlana bedankte sich. Ihr war klar, dass es weniger ein guter Wille war, als vielmehr der Wunsch, nicht selbst ins Rampenlicht zu geraten.
»Gestatten Sie, dass ich mich auch wieder setze?«, fragte die Bundeskanzlerin, die die ganze Zeit geduldig zwischen Torge und Svetlana ausgehalten hatte. Svetlana war es sichtlich unangenehm. In ihrem enthusiastischen Redeschwall hatte sie völlig ausgeblendet, dass die Bundeskanzlerin immer noch neben ihr stand.
»Bitte entschuldigen Sie. Natürlich dürfen Sie sich setzen.«
»Ist die Waffe eigentlich geladen?«, wollte die Bundeskanzlerin im Gehen von Torge wissen, der sie lediglich entgeistert ansah. Er dachte daran, dass erst vor kurzer Zeit ein Schuss abgefeuert worden war, zwar nicht aus dieser Waffe, aber aus der, die Grabowski gehörte und sich jetzt in Lars' Besitz befand.
Wenig später wurde die Tür aufgeschlossen und knapp geöffnet. Als der Chairman mit erhobenen Händen erschien, nahmen die Polizisten ihre Waffen in den Anschlag.
»Nicht schießen und nicht näher kommen«, forderte der Chairman, der in der Tür stehen blieb. »Sobald einer von Ihnen den Saal betritt oder ein Schuss abgegeben wird, werden die Geiselnehmer den US-Präsidenten und die deutsche Bundeskanzlerin töten«, erläuterte der Chairman die Sachlage.
»Nennen Sie uns ihre Forderungen«, sagte der Einsatzleiter.
»Wir wollen, dass uns das Servicepersonal Kaffee hereinbringt. Es dürfen sich darunter keine verkleideten Polizistenbefinden. Ist das der Fall, wird sofort auf die Politiker geschossen.«
Der Einsatzleiter war überrascht. Er rechnete damit, als Forderung das Übliche zu hören wie vollgetankter Fluchtwagen, Lösegeld und freies Geleit. Dass sie lediglich Kaffee verlangten, brachte ihn fast aus dem Konzept.
Der Chef de Rang leitete alles in die Wege und schwor das Personal ein, sich innerhalb des Saales jedes Detail zu merken, jedoch nicht den Helden zu spielen. Letzteres galt in erster Linie den jungen männlichen Kollegen, denen er durchaus falsches Heldentum zutraute.
Wenig später servierten etwa dreißig männliche und weibliche Servicekräfte den gewünschten
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