Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
weiterleiten. Mag sein, dass man die Echtheit anzweifeln wird, worauf Sie möglicherweise spekulieren. Oder Sie verlassen sich darauf, dass die auf Sie gemünzte Presseunfreiheit Schlimmeres verhindert. Sie können aber nicht auf Dauer abwenden, dass nicht ein Fernsehsender oder eine Tagespresse einknickt und daraus einen sensationellen Skandal macht, den es in dieser Größenordnung noch niemals gab. Eine Welle von Terroranschlägen, wie wir sie aus RAF-Zeiten kennen, wäre die Folge. Niemand von Ihnen«, Svetlana sah in die Runde, »wäre mehr sicher.«
Außerhalb des Saales ging es weniger aufgebracht zu. Die Polizisten waren zur Tatenlosigkeit verdammt und berieten angestrengt, wie der Lage beizukommen war. Mittlerweile waren vor dem Hotel weitere Übertragungswagen eingetroffen und Pressefotografen umlagerten wie Paparazzi das Hotel. Es war nicht zu verhindern, dass Passanten die Medien auf die Ereignisse aufmerksam machten. Der Presse war mittlerweile das Verbot egal, sich hier blicken zu lassen. Es ging jetzt ja auch nicht mehr um eine untersagte Berichterstattung über die Inhalte einer Bilderberger-Konferenz, als vielmehr um eine Geiselnahme, was sie seit der Krankenhauseinweisung eines der Bilderberger-Mitglieder wussten.
Unter den Polizisten der Eurogendfor versammelten sich nun auch mehr und mehr Zivilisten, welche Angehörige der verschiedensten Geheimdienste waren. Ihre Konzentration galt in erster Linie den Politikern ihrer jeweiligen Nation, beziehungsweise der Entwicklung einer Taktik, wie sie diese unversehrt aus der Geiselnahme befreien konnten. Im Moment zur Tatenlosigkeit verbannt zu sein, war für sie einGräuel.
Auch Schaulustige fanden sich vermehrt ein. In einzelnen Gruppen spekulierten sie heftig darüber, was sich im Hotel abspielen mochte. Eine zentrale Frage war, weshalb nicht viel mehr Polizei vor Ort war, sondern nur eine Hand voll Polizisten, die zudem eher wie Soldaten aussahen.
Unter den Schaulustigen befand sich auch Hauke Kaspar, der mehr dem Luftraum Aufmerksamkeit schenkte als dem Hotelgebäude. Ihm ging durch den Kopf, was ihm der unbekannte Journalist über die Bilderberger-Konferenz in Griechenland berichtet hatte. Vielleicht würde auch hier die Luftwaffe Abfangjäger schicken, um den Luftraum zu sperren und zu kontrollieren. Das würde seinem Plan einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen und das Schicksal der Weißen Rose besiegeln.
Svetlana sah sich immer mehr in der Rolle einer Widerstandskämpferin, die sich durch nichts abschrecken oder beeinflussen ließ. Noch vor wenigen Tagen hätte sie nicht einmal im Traum in Erwägung gezogen, eine solche Position einzunehmen. Floyds Tod hatte ihr Leben in eine völlig neue Bahn geworfen. Von jetzt ab würde für sie nichts mehr so sein wie früher.
»Presse ist nicht das Einzige, was wir fordern«, sagte Svetlana, während die anderen aufpassten, dass niemand der Anwesenden zum Handy griff oder sonst Anlass gab, ihn an das Vorhandensein von Schusswaffen zu erinnern. Alle verhielten sie weiterhin ruhig. Jeder wusste, was auf dem Spiel stand, würden sie die Nerven verlieren.
»Wir werden die Hilfsorganisation Weiße Rose gründen. Es wird sich um eine Stiftung zugunsten von Opfern handeln, die durch Maßnahmen dieser Agenda zu Schadenkommen. Wir werden Familien finanziell unterstützen, die einen Angehörigen durch einen plötzlichen Tod verlieren, dessen Ursache auf Ihre Agenda zurückzuführen ist. Unsere Forderung: Die Bilderberger-Gruppe zahlt jährlich einen Betrag in Höhe von 50 Millionen Euro in einen Fond der Weißen Rose ein. Stellen Sie Ihre
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