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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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wei­ter­lei­ten. Mag sein, dass man die Echt­heit an­zwei­feln wird, wor­auf Sie mög­li­cher­wei­se spe­ku­lie­ren. Oder Sie ver­las­sen sich dar­auf, dass die auf Sie ge­münzte Pres­seun­frei­heit Schlim­me­res ver­hin­dert. Sie kön­nen aber nicht auf Dau­er ab­wen­den, dass nicht ein Fern­seh­sen­der oder eine Ta­ges­pres­se ein­knickt und dar­aus einen sen­sa­tio­nel­len Skan­dal macht, den es in die­ser Größen­ord­nung noch nie­mals gab. Eine Wel­le von Ter­ror­an­schlä­gen, wie wir sie aus RAF-Zei­ten ken­nen, wäre die Fol­ge. Nie­mand von Ih­nen«, Svet­la­na sah in die Run­de, »wäre mehr si­cher.«
    Au­ßer­halb des Saa­l­es ging es we­ni­ger auf­ge­bracht zu. Die Po­li­zis­ten wa­ren zur Ta­ten­lo­sig­keit ver­dammt und be­rie­ten an­ge­strengt, wie der Lage bei­zu­kom­men war. Mitt­ler­wei­le wa­ren vor dem Ho­tel wei­te­re Über­tra­gungs­wa­gen ein­ge­trof­fen und Pres­se­fo­to­gra­fen um­la­ger­ten wie Pa­pa­ra­z­zi das Ho­tel. Es war nicht zu ver­hin­dern, dass Passan­ten die Me­di­en auf die Er­eig­nis­se auf­merk­sam mach­ten. Der Pres­se war mitt­ler­wei­le das Ver­bot egal, sich hier blicken zu las­sen. Es ging jetzt ja auch nicht mehr um eine un­ter­sag­te Be­richt­er­stat­tung über die In­hal­te ei­ner Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz, als viel­mehr um eine Gei­sel­nah­me, was sie seit der Kran­ken­haus­ein­wei­sung ei­nes der Bil­der­ber­ger-Mit­glie­der wuss­ten.
    Un­ter den Po­li­zis­ten der Eu­ro­gend­for ver­sam­mel­ten sich nun auch mehr und mehr Zi­vi­lis­ten, wel­che An­ge­hö­ri­ge der ver­schie­dens­ten Ge­heim­diens­te wa­ren. Ihre Kon­zen­tra­ti­on galt in ers­ter Li­nie den Po­li­ti­kern ih­rer je­wei­li­gen Na­ti­on, be­zie­hungs­wei­se der Ent­wick­lung ei­ner Tak­tik, wie sie die­se un­ver­sehrt aus der Gei­sel­nah­me be­frei­en konn­ten. Im Mo­ment zur Ta­ten­lo­sig­keit ver­bannt zu sein, war für sie einGräuel.
    Auch Schau­lus­ti­ge fan­den sich ver­mehrt ein. In ein­zel­nen Grup­pen spe­ku­lier­ten sie hef­tig dar­über, was sich im Ho­tel ab­spie­len moch­te. Eine zen­tra­le Fra­ge war, wes­halb nicht viel mehr Po­li­zei vor Ort war, son­dern nur eine Hand voll Po­li­zis­ten, die zu­dem eher wie Sol­da­ten aus­sa­hen.
    Un­ter den Schau­lus­ti­gen be­fand sich auch Hau­ke Kas­par, der mehr dem Luftraum Auf­merk­sam­keit schenk­te als dem Ho­tel­ge­bäu­de. Ihm ging durch den Kopf, was ihm der un­be­kann­te Jour­na­list über die Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz in Grie­chen­land be­rich­tet hat­te. Viel­leicht wür­de auch hier die Luft­waf­fe Ab­fang­jä­ger schicken, um den Luftraum zu sper­ren und zu kon­trol­lie­ren. Das wür­de sei­nem Plan einen ge­hö­ri­gen Strich durch die Rech­nung ma­chen und das Schick­sal der Wei­ßen Rose be­sie­geln.
    Svet­la­na sah sich im­mer mehr in der Rol­le ei­ner Wi­der­stands­kämp­fe­rin, die sich durch nichts ab­schrecken oder be­ein­flus­sen ließ. Noch vor we­ni­gen Ta­gen hät­te sie nicht ein­mal im Traum in Er­wä­gung ge­zogen, eine sol­che Po­si­ti­on ein­zu­neh­men. Floyds Tod hat­te ihr Le­ben in eine völ­lig neue Bahn ge­wor­fen. Von jetzt ab wür­de für sie nichts mehr so sein wie früher.
    »Pres­se ist nicht das Ein­zi­ge, was wir for­dern«, sag­te Svet­la­na, während die an­de­ren auf­pass­ten, dass nie­mand der An­we­sen­den zum Han­dy griff oder sonst An­lass gab, ihn an das Vor­han­den­sein von Schuss­waf­fen zu er­in­nern. Alle ver­hiel­ten sie wei­ter­hin ru­hig. Je­der wuss­te, was auf dem Spiel stand, wür­den sie die Ner­ven ver­lie­ren.
    »Wir wer­den die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on Wei­ße Rose grün­den. Es wird sich um eine Stif­tung zu­guns­ten von Op­fern han­deln, die durch Maß­nah­men die­ser Agen­da zu Scha­denkom­men. Wir wer­den Fa­mi­li­en fi­nan­zi­ell un­ter­stüt­zen, die einen An­ge­hö­ri­gen durch einen plötz­li­chen Tod ver­lie­ren, des­sen Ur­sa­che auf Ihre Agen­da zu­rück­zu­führen ist. Un­se­re For­de­rung: Die Bil­der­ber­ger-Grup­pe zahlt jähr­lich einen Be­trag in Höhe von 50 Mil­lio­nen Euro in einen Fond der Wei­ßen Rose ein. Stel­len Sie Ihre

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