Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
könnte?«
»Denk dran, wir haben noch eine Kopie in der Gartenlaube versteckt. Die musst du auch holen, unbedingt!«
»In der Gartenlaube!?« Torge musste überlegen, was Svetlana diesmal gemeint haben könnte. »Erinnerst du dich, wir haben sie dort im Kühlschrank versteckt.« Nachdem er wusste, dass Grabowski dahintersteckte und Svetlana den Hinweis mit dem Kühlschrank nachschob, kam er sehr schnell darauf.
»Verstehe«, sagte er. Er erinnerte sich an ein Foto, das er in Svetlanas Wohnung an der Kühlschranktür gesehen hatte. Es zeigte eine Laube, vor der Grabowski, Floyd und Svetlana abgebildet waren. Darauf stand ein handschriftlicher Vermerk, aus dem hervorging, dass es sich um GrabowskisSchrebergarten handelte. Außerdem war auf diesem Foto ein Schild zu sehen gewesen, auf dem ›Kleingartenverein Hasenheide‹ stand.
Svetlana hatte ein ungutes Gefühl. Jetzt hing alles an einem seidenen Faden.
Torge trommelte sofort die übrigen Mitglieder der Weißen Rose zusammen und schilderte ihnen, was geschehen war. Unverzüglich machten sie sich auf den Weg zum Kleingartenverein. Nachdem sie mehrere Wege abgesucht hatten, erkannte Torge die Hütte wieder, die er von dem Foto in Erinnerung hatte. Sie sah verlassen aus. Die Studenten gingen auf das Grundstück, rüttelten an der Tür, versuchten Fensterläden aufzubekommen und riefen Celines Namen. Alles blieb ruhig.
»Was machen Sie da?«, fragte plötzlich ein älterer Mann, der am Gartenzaun stand. Ihm gehörte die Nachbarlaube.
»Wir suchen Herrn Grabowski. Ihm gehört doch diese Hütte, nicht wahr?«
»Ja, das stimmt«, sagte der Mann.
»War Herr Grabowski heute schon hier, in Begleitung einer jungen Frau?«, fragte Torge.
»Sind Sie von der Polizei?«, fragte der Mann neugierig und gleichzeitig erschreckt.
»Nein, nein, alles in Ordnung. Kein Grund zur Besorgnis«, sagte Torge. »Wir sind gute Freunde. Es ist eine Art Schnitzeljagd.«
»Ach so«, gab sich der Mann zufrieden. »Herr Grabowski ist schon seit Monaten nicht mehr hier gewesen. Entsprechend sieht es ja auch aus, alles verwuchert. Bestellen Sie ihm einen schönen Gruß, wenn Sie ihn sehen. Sollte er nicht bald seinen Rasen mähen …«
»Ja, ja, wir richten es ihm aus«, unterbrach ihn Torge und rannte mit seinen Freunden davon.
Eine Stunde später fand er sich im Café ein. Als er am Tisch stand, ignorierte er die Unterhändlerin. Er hatte ihre Tasche gesehen und hoffte, dass sich darin kein Mini-Notebook befand, mit dem sie die Sticks kontrollieren konnte, die Torge mitgebracht hatte. Sie enthielten natürlich keine Daten, zumindest nicht die, die erwartet wurden. Alle Dateien hatten zwar die gleichen Dateinamen wie die Originale, waren jedoch leer.
»Hier sind beide Sticks«, sagte Torge zu Svetlana und schüttelte dabei leicht den Kopf. Svetlana verstand, dass er damit signalisieren wollte, Celine nicht gefunden zu haben.
Svetlana nahm die Datenträger und reichte sie der Unterhändlerin, die sie entgegennahm.
»Wir werden natürlich den Inhalt prüfen«, sagte sie, als sie beide Speicher in ihrer Tasche verschwinden ließ. »Und halten Sie uns nicht für dumm. Natürlich wissen wir, dass es noch Hunderte Kopien geben kann. Deshalb werden wir die Weiße Rose weiterhin sehr genau im Auge behalten. Sobald es Anzeichen gibt, dass Sie weiterhin aktiv sind und über unsere Daten verfügen, wird es Folgen haben. Nehmen Sie uns also ernst, im Interesse Ihrer Freundin und in Ihrem eigenen Interesse.«
»Wir haben keine weiteren Kopien«, log Svetlana und hoffte, es möglichst glaubwürdig darzulegen.
»Sie verfügen zumindest noch über einen Ausdruck«, korrigierte die Unterhändlerin.
»Ich
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