Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Syndikats gehört.«
»Das scheint ja ein gigantisches Netz zu sein«, sagte Kaspar. »Die haben wirklich an alles gedacht.«
»Zweifellos«, antwortete Maurice. »Selbst ein Rechtsanwalt gehört dazu.«
»Grabowski!?« Svetlana wunderte sich über gar nichts mehr.
»Du kennst ihn?«, fragte Maurice.
»Nur zu gut«, war ihre Antwort. Sie konnte diesen Namen schon fast nicht mehr hören. »Worauf warten wir noch?«, fragte sie.
»Ruf Torge und Lars an«, bat Kaspar, »wir können Verstärkung gebrauchen. »Hat Lars die Waffe noch?«
»Hat er«, sagte Svetlana, während sie Torges Rufnummer wählte. Als sie darauf wartete, bis er abnahm, betrachtete sie sich das Foto, auf dem der Rettungswagen vor dem Speicher zu sehen war.
»Hallo Torge. Stell jetzt keine langen Fragen. Du musst mit Lars sofort in die Überseestadt kommen. Wir treffen uns am Speicher 11, letzter Eingang. Und sag Lars, er soll die Waffe mitnehmen.«
Bevor Torge irgendetwas sagen konnte, hatte Svetlana die Verbindung schon wieder getrennt.
Eine knappe Stunde später trafen sie sich am vereinbarten Gebäude, einem alten Speicher, der einige Jahre zuvor zu einem modernen Komplex umgebaut worden war, wobei die historische Fassade erhalten geblieben war. In diesem ehemaligen Hafenspeicher hatten sich überwiegend Künstler angesiedelt oder Firmen, die etwas mit Kunst oder Medien zu tun hatten. Dass sich dort auch eine Arztpraxis befand, war allen neu und auch durchaus unverständlich. Immerhingab es hier fast nur Gewerbe, weshalb es für einen Arzt kaum lohnenswert sein konnte.
»Dort ist es«, sagte Lars und zeigte auf die Tafel neben der Eingangstür. Die Praxis befand sich in der zweiten Etage, wo zunächst alles auf eine gewöhnliche Arztpraxis hinwies. Als sie eintraten, standen sie vor einem Tresen, hinter dem eine junge Sprechstundenhilfe damit beschäftigt war, Patientenakten abzulegen. Alles schien normal zu sein, was die Arzthelferin hingegen nicht so sah, als plötzlich fünf Menschen gleichzeitig vor ihr standen und einer von ihnen noch dazu mit seiner Größe alles überragte.
»Sind Sie schon einmal bei uns gewesen?«, fragte sie mechanisch, aber etwas eingeschüchtert.
»Presse!«, sagte Kaspar knapp und präsentierte seinen Presseausweis. »Wir möchten den Doktor sprechen.«
»Sie gehören alle zusammen?« Sie befand sich wohl noch in der Ausbildung, schätzte Kaspar und bejahte ihre Frage. Sie sah immer wieder zu Maurice auf. Einen so großen Menschen hatte sie noch nie gesehen.
»Herr Doktor hat gerade einen Patienten«, sagte sie und bat darum, im Wartezimmer Platz zu nehmen.
Sie waren die einzigen dort, was durchaus ein Vorteil war.
»Hast du die Pistole dabei?«, fragte Svetlana Lars, der einfach nur mit der Hand auf seine Jacke klopfte. »Gut, nimm sie nur im Notfall und nur als Drohung. Geschossen wird diesmal nicht! Ist das klar?«
»Ja, ja, ich verliere schon nicht die Nerven. Du musst nicht immer darauf herumreiten, was im Hotel geschehen ist.«
Die Sprechstundenhilfe informierte den Doktor über den Besuch. Er hatte keine Idee, weshalb die Presse ihn sprechen wollte und fand es ebenfalls äußerst ungewöhnlich, dass essich um fünf Personen handelte. Er wies seine Mitarbeiterin an, hinter dem Empfangstresen zu bleiben und sagte, dass er sich selbst um den Besuch kümmern würde.
Wenig später erschien er im Wartezimmer. Kaspar taxierte ihn auf Anfang dreißig und überlegte, ob das Syndikat möglicherweise die Praxis eingerichtet haben könnte.
»Bitte entschuldigen Sie«, begann Kaspar, »dass wir Sie unangemeldet überfallen, noch dazu in diesem Aufgebot. Wir planen eine Story über die Entwicklung der Überseestadt und als wir eben sahen, dass sich
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