Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
ist Franzose, lebt aber schon seit der Wende in Deutschland. Ich hab ihn herbestellt, weil er wichtige Kenntnisse über die Bilderberger hat.«
Svetlana gab ihm die Hand.
»Meinen Namen kennen Sie ja schon und sicherlich hat Herr Kaspar Ihnen auch schon mehr über mich erzählt.«
»Ja«, antwortete Maurice, »ich weiß Bescheid. Sie sind die Gründerin der Widerstandsbewegung Weiße Rose.«
»Das ist nicht richtig«, korrigierte Svetlana, »gegründet wurde sie von meinem Freund Floyd Dolny. Als er ermordet wurde, habe ich lediglich fortgesetzt, was er begonnen hatte.«
»Ich weiß«, sagte Maurice. »Bitte, mir wäre es lieber, wenn wir uns mit Du ansprechen. Das macht vieles leichter. Schließlich sind wir alle Bilderberger-Jäger, nicht wahr?«
»Einverstanden«, sagte Svetlana.
»Du bist Maurice übrigens schon einmal begegnet«, sagte Hauke Kaspar zu Svetlana.
»So!?«
Maurice zog ein paar Fotografien aus seiner Innentasche und legte sie vor Svetlana auf den Tisch.
»Das ist ja vor der Bar in Moskau, als die Tänzerin mit Torge und mir gesprochen hatte.«
»So ist es«, sagte Maurice, »aber sei unbesorgt, mir ging es um die Bilderberger und nicht um die Weiße Rose. Ich stehe auf der richtigen Seite.«
Svetlana sah Maurice fragend an.
»Welches ist für dich die richtige Seite?«
»Nicht die, die für Völkermord steht«, antwortete er.
»Weshalb sitzen wir jetzt zusammen?«, wollte Svetlana wissen und sah dabei Hauke Kaspar an, der sich zurücklehnte und seine Hände über seinem Bauch gefaltet hatte. So hatte Svetlana ihn schon oft in Konferenzen erlebt. Jeder glaubte, er sei nicht bei der Sache, doch in Wirklichkeit war er stets hellwach und registrierte jedes Detail.
»Maurice kann uns etwas über Celines Entführung sagen.«
»Was!?« Svetlana wäre fast aufgesprungen.
»Ich bin schon länger hinter den Bilderbergern her, verfolge sie sozusagen auf Schritt und Tritt. Zurzeit interessiere ich mich jedoch mehr für das Syndikat, welches die Bilderberger nach außen hin abschirmt.«
Maurice bemerkte, wie Svetlana ungeduldig wurde. Erkürzte deshalb seine Vorreden ab und zog weitere Fotos aus seiner Jackentasche. Es war eine ganze Serie von Fotos.
»Ich fotografiere alles, was mir im Zusammenhang mit den Bilderbergern vor die Linse kommt«, erklärte er. »Diese hier zeigen die Entführung einer jungen Frau. Es könnte sich vielleicht um deine Freundin handeln.
Auf den Fotos war zu sehen, wie jemand auf einer Bahre liegend aus einem Haus transportiert und in einen Rettungswagen geschoben wurde. Um wen es sich dabei handelte, war nicht zu erkennen. Dennoch stand für Svetlana fest, dass es sich nur um Celine handeln konnte.
»In diesem Haus«, sagte Svetlana aufgeregt, »wohnt sie. Das kann doch kein Zufall sein, oder?«
»Sicherlich nicht«, war auch Kaspars Meinung.
»Wenn wir also davon ausgehen, dass es sich bei der Person, die aus dem Haus getragen wurde, tatsächlich um deine Freundin handelt, dann weiß ich, wo wir sie finden. Ich bin dem Rettungswagen gefolgt.«
Svetlana ließ sich vor Freude dazu hinreißen, Maurice einen Kuss zu geben.
»Sag schon, wo ist sie«, fragte sie voller Ungeduld. Sie sah eine Chance, Celine doch noch lebend befreien zu können.
Maurice berichtete, dass er dem Rettungswagen bis in die Überseestadt gefolgt war, wo er vor einem der umgebauten Speicher angehalten hatte. Nachdem die Bahre hineingebracht worden war, hatte sich Maurice die Schilder neben der Eingangstür angesehen, wobei ihm eins besonders ins Auge fiel. Er hatte es fotografiert und zeigte Svetlana dieses Foto.
»Eine Arztpraxis?«
»Ja, ich gehe davon aus«, sagte Maurice, »dass dieser Arztebenfalls zum Netzwerk des
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