Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
haltet ihr von dem Plan?«
»Eine deiner brillanten Ideen. Das wolltest du doch hören, oder?« Torge lächelte. Auch Kaspar fand den Einfall gar nicht schlecht. Er rief in der Fahrbereitschaft an, damit alles vorbereitet werden konnte.
Wenig später stand der Lieferwagen bereit und dahinter ein abfahrbereiter PKW mit laufendem Motor. Die Türen standen offen. Niemandem war aufgefallen, dass sich im Hof jemand hinter einem anderen geparkten Kleintransporter versteckte, und das schon seit gut einer halben Stunde. Er wartete geduldig darauf, bis Kaspar und Svetlana das Gebäude verlassen würden. Die Vorbereitungen, die im Hof getroffen worden waren, signalisierten ihm, dass dieser Moment unmittelbar bevorstand. Er konzentrierte sich auf den Ausgang.
Als Kaspar herauseilte, gefolgt von Svetlana, Torge und Maurice, wartete er noch eine Sekunde, bis alle ins Auto eingestiegen waren und gerade die Türen zuziehen wollten. Schnell rannte er hinüber, drängte sich auf den Rücksitz neben Svetlana und befahl Kaspar loszufahren. Es war niemand anderer als Grabowski, der sich eine neue Waffe besorgt hatte und damit drohte. Beide Fahrzeuge verließen wie geplant den Hof.
Als Kaspar abbog, tat er so, als ob er vor Aufregung versehentlich an die Hupe gekommen sei, was jedoch seine volle Absicht gewesen war. Er hoffte, die Polizei auf sich aufmerksam zu machen, die die Verfolgung aufnehmenwürde, wenn er verbotenerweise über den Markplatz raste. Er schaute fast mehr in den Rückspiegel als nach vorne. Kein Streifenwagen folgte. Sein Plan ging nicht auf.
»Was haben Sie vor?«, fragte Kaspar schließlich. »Wollen Sie uns alle erschießen?«
»Falls es nötig sein sollte …«, antwortete Grabowski.
Svetlana erkannte ihn nicht mehr wieder. Er hatte sich völlig verändert und war wie besessen.
»Ich will, dass die Sendung nach meinen Regeln abläuft«, forderte er. »Sie werden die Konferenz so darstellen, wie sie von der Öffentlichkeit gesehen wurde, nämlich als harmlose Umweltdiskussion. Kein Wort über die Bilderberger, kein Wort über meine Person. Gleichzeitig werden Sie alles dementieren, was Sie in Ihrem Artikel geschrieben haben. Nichts davon ist wahr, verstanden?«
»Weshalb sollte ich mich darauf einlassen?«, fragte Kaspar, der mittlerweile die Hauptstraße erreicht hatte und sich nur mühsam auf den Straßenverkehr konzentrieren konnte. Den Rückspiegel hatte er sich so eingestellt, dass er Grabowski sehen konnte. Die Waffe machte ihn nervös. Unbemerkt tastete er seine Jackentasche ab, der Speicherchip war noch da.
»Was wollen Sie machen, wenn wir uns nicht daran halten? Im Studio um sich schießen? Sie haben doch keine Chance. Da sind jede Menge Teammitglieder vom Sender. Bevor Sie einen zweiten Schuss abgeben können, werden Sie überwältigt.«
»Lassen Sie das meine Sorge sein«, sagte er.
Grabowski beugte sich vor und hielt seine Pistole Kaspar direkt an die Schläfe. Torge überlegte angestrengt, wie er ihn überwältigen könnte, ohne Kaspars Leben zu gefährden. Eswar damit zu rechnen, dass Grabowski zu allem entschlossen war, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
»Sie sind am Ende«, sagte Grabowski voller Überzeugung. »Wenn Sie nicht das machen, was ich von Ihnen verlange, werden Sie ein Leben lang bezahlen«, sagte er mit hämischem Grinsen. Er hatte es vermasselt, seine finanzielle Schieflage durch ein stattliches Honorar des Syndikats zu beheben. Jetzt bot sich ihm eine neue Chance an Geld zu kommen, indem er Kaspar erpressen wollte.
»Das soll wohl ein Scherz sein«, sagte Kaspar.
»Ich weiß, dass Sie die Weiße Rose finanzieren. Die Staatsanwaltschaft wird sich dafür
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