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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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wür­den.
    »Wir dür­fen uns nicht dazu hin­rei­ßen las­sen, in eine emo­tio­na­le Dis­kus­si­on zu ver­fal­len«, er­mahn­te Kas­par sei­ne Ge­spräch­s­part­ner und mein­te da­mit eher sich selbst. Er spür­te sei­ne sonst so aus­ge­präg­te Ruhe all­mäh­lich schwin­den. Vor sei­nem geis­ti­gen Auge sah er die Men­schen­mas­sen, die sich vor dem Re­dak­ti­ons­ge­bäu­de sei­ner Zei­tung ver­sam­melt hat­ten. Wür­de sich die­ses Bild dem­nächst vor den Fern­seh­stu­di­os wie­der­ho­len? Er hat­te ein un­gu­tes Ge­fühl. Sei­ne in­ne­re Stim­me sag­te ihm, dass die Sen­dung nicht so ver­lau­fen wür­de, wie sie ge­plant war.
    »Kommt ihr bit­te in die Mas­ke«, hör­te er plötz­lich je­man­den sa­gen. Als er sich um­dreh­te, sah er die Auf­nah­me­lei­te­rin,die ein Head­set trug und in der Hand ein Schreib­brett hielt, auf dem ein Skript ein­ge­klemmt war.
    Was auch im­mer ge­sche­hen moch­te, es ließ sich jetzt nicht mehr auf­hal­ten.

26
    Noch eine Stun­de bis zur Sen­dung.
    Alle Be­tei­lig­ten wa­ren auf­ge­regt, bis auf das Fern­seh­team, von de­nen kei­ner eine Ah­nung hat­te, worum es in der Talks­how gin­ge. Für sie war es eine Sen­dung, wie sie sie schon hun­dert­fach auf­ge­zeich­net hat­ten. Selbst die Ner­vo­si­tät der Stu­dio­gäs­te war für sie nicht un­ge­wöhn­lich, da sie für die meis­ten Men­schen ohne Ka­me­ra­e­r­fah­rung völ­lig nor­mal war.
    Alle ein­ge­la­de­nen Gäs­te wa­ren ein­ge­trof­fen und hiel­ten sich in ei­nem War­te­raum auf, nach­dem sie in der Mas­ke ge­we­sen wa­ren. Die meis­ten von ih­nen nutzten die War­te­zeit, um mit ei­nem star­ken Kaf­fee die Auf­ge­regt­heit ein we­nig zu mil­dern. Für Kas­par war es ein ko­mi­sches Ge­fühl, sich mit dem Men­schen in ei­nem Raum auf­zu­hal­ten, der ihm vor nicht ein­mal ei­ner Stun­de eine Waf­fe an die Schlä­fe ge­hal­ten hat­te. Gra­bow­ski stand teil­nahms­los in ei­ner Ecke und tat so, als sei im Vor­feld nichts ge­sche­hen.
    Svet­la­na und Tor­ge saßen ne­ben­ein­an­der auf ei­ner Le­der­couch und ver­hiel­ten sich ru­hig. Im Geis­te gin­gen sie noch ein­mal al­les durch, was sie vor lau­fen­der Ka­me­ra be­rich­ten woll­ten. Nach­dem Ce­li­ne sich einen Be­cher Kaf­fee aus ei­ner großen Ther­mo­s­kan­ne ge­zapft hat­te, setzte sie sich zu ih­nen, eben­falls wort­los. Über­haupt sag­te nie­mand et­was, es herrsch­te ge­spens­ti­sche Stil­le.
    Der Par­tei­vor­sit­zen­de und ehe­ma­li­ge Bil­der­ber­ger war auch schon im Sen­der ein­ge­trof­fen, be­fand sich je­doch inei­nem se­pa­ra­ten Raum. Kas­par war le­dig­lich über sei­ne An­kunft in­for­miert wor­den, was er mit großer Er­leich­te­rung zur Kennt­nis ge­nom­men hat­te. Bis zu die­sem Au­gen­blick hat­te er Zwei­fel ge­habt, ob er sei­ne Zu­sa­ge auch wirk­lich ein­hal­ten wür­de. Im­mer­hin war es ein mu­ti­ger Schritt, sich öf­fent­lich zu den Bil­der­ber­gen zu be­ken­nen, erst recht zu den In­hal­ten der Agen­da.
    Als letzte kam Ana­sta­si­ja aus der Mas­ke. Sie war ele­gant wie im­mer und trug ein schwar­zes Ko­stüm mit ho­hen Schu­hen. Un­ge­wöhn­lich war nur ihre große Son­nen­bril­le und ein eng an­lie­gen­des Kopf­tuch, wo­durch sie fast nicht zu er­ken­nen war. Sie ging zu Kas­par und flüs­ter­te ihm zu, dass ihre Ver­klei­dung ihr eine An­ony­mi­tät wah­ren soll­te. Auf kei­nen Fall woll­te sie, dass ihr Ge­sicht in der Öf­fent­lich­keit be­kannt wür­de und sie da­durch nicht mehr als Agen­tin ar­bei­ten kön­ne. Für Kas­par klang es plau­si­bel.
    Dreißig Mi­nu­ten vor Be­ginn der Sen­dung wur­den sie von der Auf­nah­me­lei­te­rin ab­ge­holt und ins Stu­dio ge­bracht. Die At­mo­sphä­re dort war er­drückend. Alle Wän­de wa­ren grell grün ge­stri­chen, was im Re­gie­raum aus­ge­stanzt und ge­gen einen be­lie­bi­gen Hin­ter­grund aus­ge­tauscht wer­den konn­te. Für die­se Talks­how hat­te man sich für ein Pan­ora­ma der Stadt als Ku­lis­se ent­schie­den. Eine ent­spre­chen­de Film­auf­nah­me hat­te das Team am Vor­mit­tag von ein Dach­ter­ras­se ei­nes Büro­hau­ses aus auf­ge­nom­men, von wo aus ein im­po­san­ter Blick über

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