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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ver­las­sen.«
    »Noch eine Se­kun­de«, sag­te Kas­par. »Kön­nen Sie die Da­ten­bank nach bes­timm­ten Na­men ab­fra­gen?«
    »Wenn es wei­ter nichts ist«, ant­wor­te­te er ge­lang­weilt. Was Kas­par von ihm ver­lang­te, war für ihn eine to­ta­le Un­ter­for­de­rung.
    »Su­chen Sie bit­te nach Floyd Dolny und Ce­li­ne Schnei­der.«
    Der Hacker tat es. Bei die­ser Mas­se an Da­ten dau­er­te die Su­che in paar Se­kun­den, bis der Be­stand ent­spre­chend se­lek­tiert an­ge­zeigt wur­de. Auf dem Mo­ni­tor er­schi­en le­dig­lich Ce­li­nes Da­ten­satz. Die bei­den Spal­ten, die für die To­des­ta­ge vor­ge­se­hen wa­ren, ent­hiel­ten kei­ne An­ga­ben. Da­für stand in ei­ner an­de­ren Spal­te die Be­mer­kung, dass die­se Da­ten in­di­vi­du­ell zu ent­schei­den sei­en. Svet­la­na war schockiert.
    »Ein letzter Wunsch«, sag­te Kas­par. »Las­sen sich ge­lösch­te Da­ten­sät­ze re­kon­stru­ie­ren?«
    »Ich kann es ver­su­chen«, sag­te der Hacker.
    »Dann pro­bie­ren Sie, ob es einen Da­ten­satz Floyd Dolny ge­ge­ben hat.
    Der Hacker tipp­te ei­ni­ges ein, sehr flink, so­dass nie­mand ihm fol­gen konn­te. Kurz dar­auf er­schie­nen tat­säch­lich Floyds Da­ten. Als To­des­tag war das Da­tum ein­ge­tra­gen, an dem er un­ter den Schau­lus­ti­gen des Festum­zugs zu­sam­men­ge­bro­chen war und starb. Svet­la­na war fas­sungs­los. Das war der Be­weis, dass Floyd er­mor­det wor­den war, al­ler­dings ein nutz­lo­ser Be­weis.
    »Ich muss mich jetzt wirk­lich von dem Ser­ver zu­rück­zie­hen«,be­ton­te der Hacker und be­en­de­te den Zu­griff.
    Wie ver­spro­chen zeig­te ihm Kas­par die Auf­zeich­nung. Er war zufrie­den, als er sah, dass au­ßer sei­nen Hän­den auf der Ta­sta­tur nichts von ihm und sei­ner Woh­nung zu se­hen war.
    »Mein Name darf nir­gends ge­nannt wer­den!«, for­der­te er ab­schlie­ßend.
    »Selbst­re­dend«, sag­te Kas­par, »Sie ha­ben mein Wort. Und die ver­spro­che­ne fi­nan­zi­el­le Zu­wen­dung las­se ich Ih­nen in bar vor­bei­brin­gen.«
    Er be­dank­te sich und ver­ab­schie­de­te sei­nen Be­such.
    Noch neun Stun­den bis zur Fern­seh­sen­dung.
    In sei­ner Kanz­lei be­rei­te­te sich Gra­bow­ski auf sei­nen Auf­tritt vor. Sein Ziel war es, al­lem zu wi­der­spre­chen, was die Bil­der­ber­ger ent­lar­ven könn­te. Selbst die Exis­tenz die­ser Macht­ha­ber woll­te er leug­nen, ob­wohl im In­ter­net ge­nü­gend In­for­ma­tio­nen zu fin­den wa­ren. Al­les woll­te er als Lüge dars­tel­len und als aus­ge­koch­te Ver­schwörungs­theo­rie ab­tun. Da­bei ging es ihm pri­mär um sei­ne ei­ge­ne Per­son. Auf kei­nen Fall woll­te er dul­den, dass er öf­fent­lich mit den Bil­der­ber­gern in Ver­bin­dung ge­bracht wird. Das wäre eine exis­ten­zi­el­le Ka­ta­stro­phe für sei­ne An­walts­kanz­lei, war er sich si­cher. Sie lief so­wie­so schon schlecht ge­nug und durf­te nicht vollends aufs Spiel ge­setzt wer­den. Al­les, was ihn be­las­ten könn­te, woll­te er als halt­los zu­rück­wei­sen und stets mit ei­nem Vor­wurf ge­gen die Wei­ße Rose kon­tern. Es soll­te zum Schluss so aus­se­hen, als sei al­les nur eine Hetz­kam­pa­gne, um Un­ru­he zu stif­ten und um ihm per­sön­lich zu scha­den. Er stell­te sich vor, wie Svet­la­na vor lau­fen­der Ka­me­ra ver­haf­tet und in Hand­schel­len aus dem Stu­dio ge­führt wür­de, was ihm eine Ge­nug­tu­ung wäre. Er wür­de so­gar ap­plau­die­ren.
    Noch sie­ben Stun­den bis zur Fern­seh­sen­dung.
    »Bist du be­reit?«, frag­te Svet­la­na, die kurz bei ih­rer Freun­din vor­bei­schau­te. Ce­li­ne war auf­ge­regt. Sie hat­te Zwei­fel und auch Angst, in der Sen­dung auf­zu­tre­ten. Ihre see­li­schen Wun­den wa­ren längst nicht ver­heilt und als sie er­fuhr, dass auch Gra­bow­ski Gast in der Talks­how sein wür­de, war sie mehr denn je ver­un­si­chert.
    »Du musst al­les aus­sa­gen, wor­an du dich er­in­nern kannst«, re­de­te Svet­la­na auf sie ein. »Nur so kön­nen wir dem Syn­di­kat das Hand­werk le­gen und die­ser skru­pel­lo­sen Macht­po­li­tik gleich mit. »Wir müs­sen heu­te Abend al­les so ma­chen wie be­spro­chen – bit­te, Ce­li­ne, lass uns nicht

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