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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ver­schont, selbst in der Me­dien­ge­stal­tung lie­fen die An­ru­fe auf. So­gar dem Spaßvo­gel der Ab­tei­lung wur­de es zu viel. Er zog sich die Är­mel­scho­ner aus, feu­er­te sie auf sei­nen Schreib­tisch, flüch­te­te in die Drucke­rei und nahm sich vor, nicht vor Fei­er­abend wie­der auf­zut­au­chen.
    »Fast wie ein Be­la­ge­rungs­zu­stand, nicht wahr?«, sag­te Mau­ri­ce und dreh­te sich um. »Die Auf­la­ge ist rest­los aus­ver­kauftund es wird im­mer noch nach­ge­fragt.«
    »Was ma­chen wir, wenn es nach­her vor dem Fern­seh­stu­dio ge­nau­so ist?«, frag­te Tor­ge, der all­mäh­lich ner­vös wur­de.
    »Macht euch lie­ber Ge­dan­ken, wie wir hier her­aus­kom­men, ohne die­ser Meu­te in die Arme zu lau­fen«, sag­te Kas­par, der den letzten An­ru­fer ab­ge­wim­melt und sei­nen An­schluss jetzt stumm­ge­schal­tet hat­te.
    »Gibt es nicht einen Not­aus­gang am an­de­ren Ende der Drucke­rei?«, frag­te Svet­la­na. »Von de­nen da un­ten kennt nie­mand die­sen Aus­gang, so­dass wir un­be­hel­ligt ver­schwin­den kön­nen.«
    »Gute Idee«, sag­te Kas­par.
    »Wir müs­sen üb­ri­gens et­was eher los und erst noch Ce­li­ne ab­ho­len. Sie ist völ­lig fer­tig und woll­te gar nicht mehr kom­men.«
    »Und? Hast du sie über­re­det?«, woll­te Mau­ri­ce wis­sen.
    »Na klar, sie ver­traut mir eben. Ich muss­te ihr ver­spre­chen, dass ihr nichts pas­sie­ren wird.«
    »Hof­fent­lich ist es auch so«, sag­te Mau­ri­ce und sah wie­der aus dem Fens­ter. Es schi­en so, als ob sich im­mer mehr Men­schen ver­sam­mel­ten. Tor­ge wünsch­te sich fast die Eu­ro­gend­for her­bei.
    »Hät­tet ihr vor ein paar Ta­gen ge­dacht, dass wir so einen Staub auf­wir­beln wer­den?«, frag­te er.
    »Hät­ten wir es auch nur ge­ahnt«, sag­te Svet­la­na, »wären wir si­cher­lich nicht so weit ge­gan­gen. Die Wei­ße Rose wür­de nicht mehr exis­tie­ren und al­les lie­fe so wei­ter wie im­mer.«
    »Meinst du, es wird sich et­was ver­än­dern?«, frag­te Tor­ge.
    »Ganz ehr­lich«, ant­wor­te­te Svet­la­na, »ich glau­be es nicht. Ir­gend­wann wächst auch dar­über Gras und al­les istver­ges­sen. Al­les ist wie­der schön, wir ver­sen­den la­chen­de Smi­leys und klicken auf Likes. Und kri­ti­sche Kom­men­ta­re ver­schwin­den wie von Geis­ter­hand. Hur­ra, die Nor­ma­li­tät siegt und alle sind glück­lich da­mit, wie es ist. Das ist schließ­lich po­li­tisch kor­rekt. Ich könn­te …«
    »… ja, ja«, fiel Kas­par ihr ins Wort, »be­ru­higt euch alle wie­der, wir müs­sen uns auf un­se­re Talks­how kon­zen­trie­ren.«
    Noch drei Stun­den bis zur Fern­seh­sen­dung.
    Kas­par über­prüf­te noch ein­mal die Auf­zeich­nung, die er mit sei­ner Vi­deo­ka­me­ra in der Woh­nung des Hackers ge­macht hat­te. An­schlie­ßend ent­fern­te er die Spei­cher­kar­te und steck­te sie ein. Um je­den Preis woll­te er ver­hin­dern, dass je­mand in ei­nem un­be­ob­ach­te­ten Mo­ment die Kar­te ge­gen eine lee­re aus­tau­schen könn­te. In die­ser Pha­se ver­trau­te er nur noch sich selbst.
    »Wir müs­sen uns auf den Weg ma­chen«, sag­te er in sei­ner ru­hi­gen Art, ob­wohl er in­ner­lich ziem­lich auf­ge­wühlt war. Er wünsch­te, al­les wäre schon vor­bei. Im­mer wie­der fühl­te er in der Ta­sche nach der Spei­cher­kar­te. Sie zu ver­lie­ren wäre wohl das Schlimms­te, was ihm jetzt pas­sie­ren könn­te.
    »Wir ver­las­sen das Ge­bäu­de nicht durch den Not­aus­gang«, sag­te er, »denn dort ha­ben wir kein Fahr­zeug ste­hen.«
    »Die Zu­fahrt zur Haupt­straße ist aber blockiert. Ich hab es ge­se­hen, als ich her­kam. Da ist kein Durch­kom­men«, be­rich­te­te Svet­la­na.
    »Wir ver­las­sen den Hof in die an­de­re Rich­tung und fah­ren dann quer über den Mark­platz. Es ist mir egal, dass es eine Fuß­gän­gerzone ist. Wir müs­sen hier nur weg­kom­men«, ent­schied Kas­par.
    »Ich hab eine Idee, wie wir von uns ab­len­ken kön­nen«,sag­te Svet­la­na. »Wir schicken vor uns einen Trans­por­ter raus, der in die rich­ti­ge Rich­tung ab­biegt. Die Leu­te wer­den den­ken, er lie­fert neue Ex­em­pla­re des Abend­blatts aus. Wenn wir di­rekt da­nach vom Hof fah­ren, merkt das kei­ner. Na, bin ich gut? Was

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