Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
in­ter­es­sie­ren, aber sie muss es gar nicht erst er­fah­ren.« Gra­bow­ski sah sich end­lich auf der Sie­ger­straße, ver­gaß da­bei nur, dass die Wei­ße Rose in den ver­gan­ge­nen Ta­gen schon häu­fi­ger be­wie­sen hat­te, dass sie ihm hin­sicht­lich Ide­en­reich­tum über­le­gen war.
    Kurz be­vor das Fahr­zeug eine Kreuzung er­reich­te, brüll­te Tor­ge plötz­lich, dass Kas­par Gas ge­ben soll­te. Re­flexar­tig trat er das Gas­pe­dal durch, so­dass der Wa­gen einen kräf­ti­gen Satz nach vor­ne mach­te. Durch die Be­schleu­ni­gung wur­de Gra­bow­ski nach hin­ten ge­drückt und die­sen Mo­ment nutzte Tor­ge aus, um ihm die Waf­fe zu ent­rei­ßen. Kurz vor­her lös­te eine Rot­licht­ka­me­ra aus. Mit et­was Glück war Gra­bow­ski noch dicht ge­nug ne­ben Kas­par ge­we­sen, so­dass er auf dem Foto mit­samt sei­ner Waf­fe zu se­hen sein müss­te.
    »Das wird bes­timmt ein hüb­sches Foto«, sag­te Tor­ge grin­send, der jetzt die Waf­fe auf Gra­bow­ski rich­te­te. »Nun sind wir an der Rei­he. Das Rot­licht­fo­to ist ein pri­ma Be­weis, dass Sie uns be­droht ha­ben. Was mei­nen Sie, was dazu erst die Staats­an­walt­schaft sa­gen wird. Sie ma­chen also in derSen­dung nach­her al­les so wie be­spro­chen. Al­les im­mer schön zu­ge­ben, ver­stan­den?«
    Kas­par stopp­te den Wa­gen und at­me­te tief durch. Das war al­les zu viel. Die Fern­seh­sen­dung woll­te er noch durch­ste­hen, aber dann von al­le­dem nichts mehr wis­sen.
    »Stei­gen Sie aus«, for­der­te er, »den Weg ins Stu­dio ken­nen Sie ja. Und kom­men Sie nach­her nicht auf dum­me Ge­dan­ken. Ich rate es Ih­nen.«
    Gra­bow­ski riss die Tür auf, stieg zor­nig aus und knall­te die Fahr­zeug­tür mit vol­ler Kraft wie­der zu. Vor Wut schnau­bend sah der dem da­von­fah­ren­den Wa­gen hin­ter­her. Gleich­zei­tig be­gann er zu über­le­gen, wie er den Spieß zu sei­nen Guns­ten wie­der her­um­dre­hen könn­te. Es muss­te ein­fach einen Weg ge­ben und er war über­zeugt, die­sen recht­zei­tig zu fin­den. Er ahn­te nicht, dass al­les ganz an­ders kom­men wür­de.
    Noch zwei Stun­den bis zur Fern­seh­sen­dung.
    Ce­li­ne war­te­te schon un­ge­dul­dig in ih­rer Woh­nung und war er­leich­tert, als Svet­la­na end­lich läu­te­te. Ih­ren Tief­punkt hat­te sie über­wun­den, sich um­ge­zogen und ge­schminkt, als woll­te sie tan­zen ge­hen. Vor Svet­la­na stand eine ganz an­de­re Ce­li­ne als die, die sie we­ni­ge Stun­den zu­vor dem Zu­sam­men­bruch nahe er­lebt hat­te.
    »Tut mir leid we­gen vor­hin«, sag­te sie, »ich war ein­fach fer­tig, aber es war kin­disch.«
    »Mir wäre es an dei­ner Stel­le nicht an­ders ge­gan­gen«, sag­te Svet­la­na zu ih­rer Freun­din. »Un­ten steht Kas­par und war­tet auf uns. Tor­ge und Mau­ri­ce sind auch da­bei. Wir müs­sen uns jetzt be­ei­len.«
    Svet­la­na hielt es für bes­ser, Ce­li­ne nichts da­von zu erzählen, was sich ge­ra­de auf der Fahrt zu­ge­tra­gen hat­te. Tor­gehat­te die Waf­fe un­ter den Sitz ge­scho­ben, da­mit Ce­li­ne sie nicht sieht und da­durch wie­der in Pa­nik ge­ra­ten könn­te. Sie ver­schwie­gen au­ßer­dem, dass sie ih­ren Na­men in der Po­pu­la­ti­ons­da­ten­bank ent­deckt hat­ten.
    Alle be­tra­ten mit eher ge­misch­ten Ge­fühlen das Stu­dio. Bis vor we­ni­gen Mi­nu­ten hat­te es sich noch so an­ge­fühlt, als sei die Sen­dung in un­end­li­cher Fer­ne. Doch an­ge­sichts der Ka­me­ras und des mit Tech­nik voll­ge­stopf­ten Re­gie­rau­mes war plötz­lich al­les in spür­ba­rer Nähe. Drei Ka­me­ra­män­ner wa­ren da­mit be­schäf­tigt, ihre Ka­me­ras auf Bild­aus­schnit­te ein­zu­rich­ten, die vor­her ab­ge­spro­chen wor­den wa­ren. Im Re­gie­raum be­sprach sich die Auf­nah­me­lei­tung mit dem Re­gis­seur und mit dem To­nas­sis­ten­ten. Alle Ab­läu­fe wa­ren wie vor je­der Sen­dung. Nie­mand dach­te dar­an, dass es eine Sen­dung wer­den könn­te, die sie so schnell nicht ver­ges­sen wür­den. Die Ein­zi­gen, die an­ders dach­ten, wa­ren die Stu­dio­gäs­te, die in we­ni­ger als zwei Stun­den auf sich al­lein ge­stellt in die­sem großen und voll­stän­dig grün aus­ge­schla­ge­nen Stu­dio sit­zen

Weitere Kostenlose Bücher