Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
der wie hypnotisiertwirkte, als ob er durchdrehen würde. Er machte allen Angst, was nicht unberechtigt war.
»Von außen mögen hier keine Signale eindringen können, aber nichts schützt Celine vor einem Auslöser, der innerhalb des Studios betätigt wird.«
Er lachte laut und hielt plötzlich einen winzigen Kasten in der Hand, den er schon einmal benutzt hatte, kurz bevor Floyd zusammengebrochen war. Svetlana beugte sich schützend über Celine, obwohl dies sicherlich nichts bringen würde. Celine schrie und sah ihrem Tod bereits ins Auge. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie sich den Chip mit bloßen Händen herausgerissen. Alle anderen waren erstarrt und unfähig zu jeglicher Handlung. Jede Sekunde konnte Grabowski auf den Auslöser drücken und Celine damit ermorden. Er lachte immer noch und es wirkte, als ob er sich in einer Art Rauschzustand befand. Er war nicht mehr er selbst.
Die Security-Männer, die den Vorfall durch die Glastür beobachteten, rissen die Tür auf und überwältigten Grabowski, der so gut wie keinen Widerstand leistete. Den Auslöser warf er zu Boden, wohl in der Hoffnung, das Gerät könne beim Aufschlag das Signal auslösen. Falls er überhaupt noch etwas dachte, denn sein geistiger Zustand war absonderlich. Die beiden Sicherheitskräfte hatten ihn unter Kontrolle und führten ihn hinaus. Ein dritter verständigte derweil die Polizei.
Kaspar nahm den Auslöser an sich, um zu verhindern, dass doch noch ein Unglück geschieht.
»Ich sagte doch, am Ende siegt die Gerechtigkeit«, bemerkte Anastasija, obwohl es nicht auf Grabowski gemünzt war, als sie es im Redaktionsbüro zu Svetlana gesagt hatte.
Die Studiokameras zeichneten alles auf. Die Regie hatte entschieden, nichts herauszuschneiden.
Nachdem Grabowski entfernt worden war, versuchte Kaspar, zur Sachlichkeit zurückzufinden.
»Ich bedauere diesen Zwischenfall sehr. Er belegt, dass wir mit alledem richtig lagen, was wir behauptet haben. Auch wenn jeder hier im Studio emotionsgeladen ist, sollten wir sachlich über dieses zweifellos hochbrisante Thema weitersprechen.«
»Ich muss mich von den Vorfällen distanzieren«, sagte der Politiker. »Damit habe ich nichts zu tun.«
»Aber Sie haben an der Agenda mitgewirkt«, sagte Kaspar. »Diese Agenda trägt den Titel ›500-2061‹, was belegt, dass es sich um ein 500-Millionen-Komplott handelt, welches bis zum Jahre 2061 umgesetzt werden soll.«
»Ich streite nicht ab, beteiligt gewesen zu sein«, gab der Politiker zu, »aber aus Gründen der Humanität habe ich mich von den Bilderbergern und diesem Vorhaben losgesagt.«
»Ginge es also um rein wirtschaftliche Belange, wären Sie Bilderberger geblieben?«, fragte Anastasija.
»Sicherlich«, bestätigte er, »die Bilderberger sind ein Konsortium, das der Weltwirtschaft wichtige Impulse gibt.«
»Zum Beispiel eine lang andauernde Weltwirtschaftskrise und Währungskrise, bei denen ein Ende nicht in Sicht ist, wollten Sie sagen?«
»Das sehen Sie falsch«, sagte der Politiker.
»Ich sehe nur die Tatsachen«, erwiderte Anastasija. »Immer mehr Staaten kommen aus ihrer finanziellen Notlage nicht mehr heraus und befinden sich hart amAbgrund. Griechenland, Spanien, Italien, Portugal und es werden immer mehr. Heute Morgen habe ich gehört, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien die 40-Prozent-Marke erreicht hat. Was sagen Sie dazu?«
»Das ist nicht auf die Bilderberger zurückzuführen«, betonte er.
»Aber wir wissen, dass es ein erklärtes Ziel ist, Staaten ins Chaos zu stürzen, um sie gefügig zu machen für das, was die Bilderberger planen. Also haben sie doch etwas damit zu tun.«
»Aus Ihrer laienhaften
Weitere Kostenlose Bücher