Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Sicht mag es sich vielleicht so darstellen«, meinte das ehemalige Bilderberger-Mitglied.
Kaspar war froh, dass sich die Gemüter wieder etwas beruhigten. Die Diskussion war zwar hitzig, verlief jedoch geordnet, wie Kaspar es sich vorgestellt hatte. Auch Celine hatte sich wieder beruhigt, nahm aber keine Notiz vom Fortgang des Gesprächs. Sie interessierte nur noch, den Chip so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Gleich nach der Sendung wollte sie ins Krankenhaus gehen, um ihn herausoperieren zu lassen. Svetlana hatte ihr bereits versprochen, sie zu begleiten und den Eingriff für sie zu bezahlen.
Maurice und Torge, die die ganze Zeit unbeteiligt gewesen waren, sahen immer wieder unauffällig auf ihre Armbanduhren. Beide sehnten das Ende der Sendung herbei und bereuten längst, mit ins Studio gekommen zu sein. Sie wollten mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.
»Meine laienhafte Sicht ist aber in der Lage, eins und eins zusammenzuzählen«, sagte Anastasija. »Und das Resultat ist, dass die Bilderberger auf wirtschaftlicher Basis einenZusammenschluss der Nordamerikanischen Union mit der Europäischen Union planen. Aus NAU und EU soll die NAEU werden. Stimmen Sie mir zu?«
»Das ist doch eine gute Sache, oder wollen Sie das abstreiten?«, rechtfertigte sich der Politiker.
»Für die Amerikanische Union und für Europa vielleicht. Aber was bedeutet es für Russland?«
»Ich verstehe Ihre Frage nicht.«
»Sie verstehen sehr gut. Dieser Zusammenschluss wird auch militärische Bedeutung haben und das Machtverhältnis sehr stark verschieben, natürlich zu Ungunsten meines Landes. Ja, ich bin Agentin des russischen Geheimdienstes«, offenbarte sich Anastasija. »Mein Land wird diesen Zusammenschluss zu verhindern wissen. Außerdem werden wir auch Ihre Pläne eines Völkermordens bekämpfen, denn es liegt doch auf der Hand, dass Ihre sogenannte Elite vornehmlich aus Amerikanern bestehen wird und zu einem kleinen Teil aus Europäern. Haben Sie schon Pläne ausgearbeitet, wie Sie Russland aufteilen werden, sobald Sie mein Volk vernichtet haben?« Anastasija wurde laut.
»Nun hören Sie doch auf, das ist doch alles Unfug. Niemand hat die Absicht, ganze Völker auszurotten.«
»Niemand hat die Absicht …, das kommt mir doch irgendwie bekannt vor«, warf Kaspar ein.
»Jetzt denken Sie doch mal nach«, sagte der Politiker, der allmählich seine Gelassenheit verlor. »Wächst die Weltbevölkerung so rasant weiter wie bisher, ist das Ende der Menschheit nicht mehr abzuwenden, weil unser Planet die Menschen nicht mehr ernähren und ihnen keine Energieressourcen mehr liefern kann.«
»Verstehe«, sagte Svetlana, »Menschen müssen vernichtetwerden, um die Menschheit zu retten.«
Der Politiker sah Svetlana zufrieden an.
»Sie haben es kapiert, Glückwunsch.«
»Ich habe nur wiedergegeben, was mir andere vorgesagt haben. Meine Meinung ist eine ganz andere.«
»Und was hat das Bevölkerungsproblem mit dem Zusammenschluss der NAU und EU zu tun?«, wollte Anastasija wissen.
»Diese Bevölkerungsreduktion ist ein langwieriger Prozess. Wir müssen bis dahin natürlich das Ernährungsproblem lösen. Und dabei hilft uns die NAEU.«
»Indem Sie sich den Weg ebnen, um Europa zum Beispiel mit genmanipuliertem Mais zu überschwemmen? Niemand wird mehr nachprüfen können, wo die Lebensmittel herkommen und ob sie falsch oder richtig deklariert wurden. Lebensmittelskandale, wie wir sie derzeit erleben, werden zur Tagesordnung, bis niemand mehr darüber spricht. Über Griechenland spricht ja auch kaum noch jemand, weil die Schuldenkrise mittlerweile zum Alltag gehört. So werden wir einfach essen und uns langsam
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