Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
ich Ihnen auf die Sprünge. Kurz nach der Moskauer Konferenz waren Sie dort, haben sich mit Pavel Kurochkin getroffen und von ihm den Schutzauftrag übernommen. Erinnern Sie sich an die Tänzerin in der Bar ›Krasny ĭ Angel‹ in Moskau? Sie haben sich anschließend mit ihr in der Hotelbar getroffen.«
Anastasija nahm ihre Sonnenbrille ab und blickte Grabowski an.
»Erkennen Sie mich jetzt?«
Grabowski erstarrte.
»Jetzt werden Sie sicherlich auch zugeben, dass Sie einen Mann namens Floyd Dolny kannten, oder etwa nicht?«
Grabowski sagte nichts.
»Herr Dolny war Gründer der Weißen Rose und zu einer harmlosen Demonstration nach Moskau gekommen. Er wurde zusammen mit seinen Kameraden in einen kleinen Ort in Sibirien verschleppt, wo seine spätere Ermordung vorbereitet wurde. Und ich kann Ihnen sogar sagen, wer den Mord schließlich ausgeführt hat.«
Wäre Grabowskis Gesicht nicht gepudert gewesen, würde man jetzt sehen, dass er kreidebleich geworden war.
Anastasija stand auf, blieb aber vor ihrem Sessel stehen.Gleichzeitig zeigte sie mit ausgestreckter Hand auf Grabowski.
»Dieser Mann war es, der mit einem Funksignal eine Giftkapsel sprengte, die Floyd Dolny in Russland eingepflanzt worden war. Dieser Mann ist ein Mörder!«
»Ich muss mich entschieden dagegen wehren«, empörte sich Grabowski, »ich bin Rechtsanwalt und werde Sie verklagen. Darauf können Sie sich verlassen.«
Anastasija setzte sich wieder.
»Dann werden Sie mich gleich mit verklagen müssen«, sagte Celine zitternd. »Sie werden wahrscheinlich auch abstreiten wollen, dass Sie mich entführt haben, um Svetlana zu erpressen. Er war es, der mich in einen Rettungswagen verfrachten und in eine Arztpraxis in der Überseestadt bringen ließ, wo mir ein Chip eingesetzt wurde.«
»Alles gelogen«, wehrte sich Grabowski.
Celine knöpfte entschlossen ihre Bluse auf und zeigte die frische Narbe unterhalb des linken Rippenbogens. Kamera eins bekam die Regieanweisung, die Narbe so dicht es ging heranzuzoomen.
»Diese Narbe«, sagte Celine, »habe ich erst seit der Entführung. Ich wurde von Herrn Kaspar und der Weißen Rose aus dieser Praxis befreit.«
»Das kann ich bestätigen«, sagte Kaspar.
»Papperlapapp«, sagte Grabowski, »Sie werden sich diesen Schnitt selber zugefügt haben, um mir heute zu schaden. Sie haben schon richtig erkannt, dass ich Sie deswegen verklagen werde.«
»Dann habe ich mir wohl auch selber diesen Chip eingesetzt«, sagte Celine. Sie holte ein Röntgenbild aus der Tasche, das sie am Vormittag von ihrem Hausarzt anfertigenließ. Es zeigte deutlichen einen Chip in ihrem Körper.
Die Stimmung im Studio kochte hoch. Vorsichtshalber ordnete die Regie an, zwei kräftige Security-Männer vor die Studiotür zu postieren, die gegebenenfalls ins Studio stürmen könnten, falls es dazu eine Notwendigkeit gäbe.
»Vielleicht können Sie uns etwas zu diesem Thema sagen«, sprach Kaspar den Politiker an, der sich sichtlich unwohl fühlte. Hätte er vorhergesehen, was im Studio ablaufen würde, wäre er nicht erschienen.
»Zu den gegenseitigen Vorwürfen kann ich nichts sagen, weder bestätigen noch dementieren. Ich kann lediglich bestätigen, dass es tatsächlich die Entwicklung eines Identifikationschips gibt, der in Zukunft jedem Menschen implementiert werden soll, um den Personalausweis zu ersetzen.«
»Das ist ja wohl nicht der einzige Zweck, den dieser Chip erfüllen soll, oder?«, fragte Svetlana provozierend.
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, antwortete der Politiker. Er wusste sehr wohl, worum es ging. Er rechnete nicht damit, was in der nächsten Sekunde passieren würde.
»Vielleicht liefert uns das hier
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