Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
macht Sinn«, sagte Torge und berichtete, dass diese Organisation in einem holländischen Hotel gegründet wurde.
»Ich habe diese Nummer in meinem Apartment. Geben Sie mir Ihre Mobilfunknummer und ich schicke sie Ihnen noch heute Nacht.«
Svetlana und Torge bedankten sich, die sich einen deutlichen Schritt weitergekommen fühlten.
»Ich muss jetzt schnellstens zurück in die Bar«, entschuldigte sich Anastasija. »Kurochkin darf keinen Verdacht schöpfen. Ich bin schon viel zu lange weg.« Anastasija rannte zurück, während Torge ihr nachsah.
»Was sagst du, Svetlana? Wir haben die Zentrale der Bilderberger ausfindig gemacht.«
»Nur eine Telefonnummer und die haben wir noch nicht bekommen«, schränkte Svetlana ein, die sich vorgenommen hatte, sich nicht emotional leiten zu lassen, sondern lieber sachlich zu bleiben.
Kaum hatte Svetlana dies gesagt, kam Anastasija noch einmal zurückgerannt. »Königin auf D3, König auf E4«, sagte sie und gab Svetlana einen kleinen, zusammengefalteten Zettel. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, entfernte sie sich wieder.
»Was hat das jetzt zu bedeuten?«, fragte Torge, während Svetlana den Zettel auseinanderfaltete. Darauf standennoch mehr solcher merkwürdiger Dinge, mit denen Svetlana nichts anzufangen wusste: König auf G6, Königin auf C5, Turm auf B7 und D7 bleibt leer.«
»Keine Ahnung«, sagte Svetlana verwirrt. »König und Königin sind zweimal genannt, Turm nur einmal und was heißt ›leer‹?«
»Ich weiß es auch nicht, Svetlana. Aber es ist nur eine Vermutung und anfangen kann ich trotzdem damit nichts. Es ist Schach.«
»Schach!?«
»Ja. Es könnten Positionen von Figuren auf einem Schachbrett sein.«
»Meinetwegen. Aber was will uns Anastasija damit sagen?«
»Warte mal kurz«, sagte Torge, nahm sein Handy und ließ sich die verschlüsselte Namensliste der Weißen Rose anzeigen. »Hier: Vielleicht hängt das mit diesem Code zusammen. Es sind viele Buchstaben/Zahlenkombinationen und kein Buchstabe und keine Zahl übersteigt den größten Wert eines Schachbrettfeldes. Es sind nur Buchstaben zwischen A und H und Zahlen zwischen 1 und 8.«
»Dann müssen wir ja nur noch herausfinden, wie der Code übersetzt wird«, schmunzelte Svetlana. »Für dich ein Kinderspiel, oder?«
»Ha, ha, ich bin genauso ratlos wie du. Aber du musst doch zugeben, dass meine Schachbretttheorie logisch ist, oder?«
»Wie kommst du eigentlich darauf, dass es sich bei dieser codierten Liste um eine Namensliste handelt?«
»Als ich sie im Internet fand, hatte ich ›Weiße Rose‹ und ›Mitglieder‹ als Stichworte eingegeben. Und jede Zeile bestehtaus zwei Wortblöcken. Dabei könnte es sich um Vor- und Nachnamen handeln.«
»Nicht schlecht«, gab Svetlana zu. »Wenn es uns gelingt, den Code zu entschlüsseln und wir die Telefonnummer in Holland kennen, sind wir einen großen Schritt weiter.«
»Oder näher an unserem Grab«, fügte Torge schwermütig hinzu.
10
Adrian Grabowski hatte für die nächsten zwei Wochen alle Termine abgesagt. Obwohl es sich um einen lukrativen Auftrag handelte, fühlte er sich unbehaglich. Niemand konnte vorhersehen, was geschehen würde. Er befand sich in einer Situation, mit der er sich überhaupt nicht anfreunden konnte. Ungewissheit behagte ihm noch nie und er wusste nur zu gut, wie hoch das Risiko eines Fehlers einzuschätzen war.
Es war spät und die Dunkelheit in seiner Kanzlei wurde lediglich durch eine schwache Schreibtischlampe aufgehellt, die einen spärlichen Lichtkegel auf einen Grundrissplan warf. Es handelte sich um das Hotel, welches als Tagungsort für die nächste Bilderberger-Konferenz feststand. Den ganzen Tag studierte Grabowski den Plan, suchte Zentimeter
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