Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Schwäche. Ihr ging die stattliche Summe Geld durch den Kopf, die ihr zur Verfügung stand, wovon sie bisher nur einen Bruchteil ausgegeben hatte.
»Vergiss deine Schweigepflicht und betrachte Floyd nicht als Klient, sondern als Freund. Es soll nicht dein Schade sein.« Ihr Plan ging auf, als sie die geldgierigen Blicke wahrnahm.
»Also gut. Aber du musst mir versprechen, niemandem davon zu erzählen! Ich verliere sonst meine Zulassung.«
Svetlana machte eine Handbewegung, als wollte sie ihren Mund mit einem Reißverschluss schließen.
»Floyd war der Gründer der Weißen Rose«, sagte Grabowski und fügte hinzu, von Anfang an davon gewusst zu haben.
»Dann weißt du sicherlich auch, welche Verbindung es zu den Bilderbergern gibt?« Svetlana wurde energischer und beugte sich etwas vor. Unbewusst schob Grabowski den Grundrissplan weiter zur Seite, sodass er vom Schreibtisch herunterfiel. Er ignorierte es, jedoch nicht Svetlana, die darin eine willkommene Gelegenheit sah, ihn damit zu konfrontieren. Sie hob ihn auf.
»Was ist das für ein Plan?«, wagte sie zu fragen und schob die Antwort gleich hinterher. »Das ist der Grundriss vom Hotel, nicht wahr?«
»Welches Hotel?«, erkundigte sich Grabowski, der wieder den Ahnungslosen spielte.
»Der Tagungsort für die nächste Bilderberger-Konferenz. Tu doch nicht so, als ob du es nicht wüsstest. Auf welcherSeite stehst du eigentlich?«
»Weshalb interessiert dich das? Fragst du als Floyds Freundin oder als Journalistin?«
»Ist das nicht egal?«
»Für mich nicht. Es ist für uns alle gesünder, wenn die Presse nichts erfährt.«
»Dann frage ich als Floyds Freundin.«
»Kann ich mich darauf verlassen? Es wird sonst für uns beide wirklich gefährlich.« Auf Grabowskis Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Er wusste nicht, ob er in Svetlana Freund oder Feind sehen sollte. Im Moment tendierte er zu Letzterem.
»Svetlana, ich weiß kaum etwas über die Weiße Rose. Nur so viel: Es handelt sich um eine Widerstandsbewegung gegen das Machtkomplott der Bilderberger. Ich habe versucht, Floyd davon abzubringen. Du weißt, es ist mir nicht gelungen. Soweit ich informiert bin, planen die Mitglieder einen Anschlag in Bremen. Meine Aufgabe ist es, dies abzuwenden. Und eins kannst du mir glauben, wohl ist mir bei dieser Sache nicht.«
»Was meinst du mit Machtkomplott?«, hakte Svetlana nach. Grabowski merkte nicht, wie Svetlana ihn geschickt dazu brachte, Einzelheiten auszuplaudern. Ebenso wenig bemerkte er Svetlanas Entschlossenheit, Floyds Erbe hinsichtlich der Weißen Rose anzutreten. Für Grabowski war sie lediglich eine Person, die unangenehme Fragen stellte, um Floyds Tod aufzuklären, was riskant genug war.
»Du weißt wirklich nicht, wer die Bilderberger sind, beziehungsweise welche Ziele sie haben?«
»Würde ich sonst danach fragen?«
»Na ja, es könnte ja sein, dass du Bestätigungen suchst.«
»Wofür? Dafür, dass du in Moskau Pavel Kurochkin getroffen hast, der meiner Meinung nach mit Floyds Tod zu tun hat?« Ohne Ausflüchte abzuwarten, präsentierte Svetlana ein Beweisfoto.
»Dann ist es wohl zwecklos zu leugnen. Gut, ich kenne diesen Kurochkin. Ich wollte Plutoniumgeschäfte mit ihm abwickeln. Deshalb habe ich ihn in Moskau getroffen.«
»Dein Treffen hatte also nichts mit der Weißen Rose und den Bilderbergern zu tun?«
Grabowski verneinte.
»Dann erkläre mir doch bitte, weshalb Floyds Leiche Spuren einer Verstrahlung aufwies und er auf der Passagierliste einer Maschine von Moskau nach Dallas stand, die dort abstürzte, und im Trümmerfeld ein Plutoniumbehälter gefunden wurde. Floyd war ganz gewiss nicht wegen irgendwelcher Plutoniumgeschäfte in Moskau, sondern wegen der Bilderberger. Übrigens,
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