Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
nicht damit, dass sie ihn finden würde und in dieser absoluten Selbstsicherheit ausfragen könnte.
»Na schön, wenn Sie Floyd angeblich nicht kennen, vielleicht können Sie mir dann wenigstens dabei helfen, eine Buchstabenfolge zu verstehen. Sagt Ihnen ›DMMLXI‹ etwas? Was hat das zu bedeuten?«
Kurochkin legte seine Zigarre auf den Rand eines Aschenbechers und starrte Svetlana an.
»Ich gebe Ihnen einen guten Rat. Halten Sie sich von den Bilderbergern fern. Für mich war es nur ein Job, als sie hier in Moskau ihre Konferenz abhielten.«
»Sie wissen also, was es zu bedeuten hat?«
»Fliegen Sie nach Hause«, empfahl Kurochkin. »Die Sache ist eine Nummer zu groß für Sie und zu gefährlich.« Er nahm seine Zigarre, die Zeitung und ignorierte Svetlana. Ihr wurde bewusst, keinerlei Informationen aus Kurochkinherauszubekommen. Enttäuscht stand sie auf und sah sich nach Torge um, der sich immer noch in der Nähe der Eingangstür aufhielt.
»Das war wohl nichts«, berichtete sie ihm. »Aber er weiß zweifellos mehr über Floyd und er kennt auch diesen Buchstabencode.«
»Vielleicht ist noch nicht alles verloren«, antwortete Torge. »Die Tänzerin hat mir ein Zeichen gegeben. Wenn ich es richtig deute, will sie sich mit mir in ihrer Garderobe treffen.«
»Das war ja klar. Du lässt auch nichts anbrennen, oder?«
»Quatsch. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht. Sie hat dich sehr genau beobachtet, als du mit diesem Paten gesprochen hast.« Anastasija warf Torge einen erneuten Blick zu und verließ die Bühne.
»Kurochkin hat von den Bilderbergern gesprochen«, berichtet Svetlana. »Immer wieder diese Bilderberger. Da läuft etwas Ungeheuerliches. Das habe ich im Gespür, Torge, verlass dich drauf.«
»Was hast du vor?«
»Na, der Sache auf den Grund gehen. Was sonst? Schließlich bin ich Journalistin, schon vergessen?«
»Verbrenn dir bloß nicht die Finger. Mir ist nicht ganz wohl bei der Sache. Denk dran, Floyd wurde deshalb ermordet.«
»Eben! Genau deshalb will ich wissen, was hier gespielt wird. Hier läuft etwas, was einige selbst vor Mord nicht zurückschrecken lässt.«
Torge hatte sich längst von Svetlanas Entschlossenheit infizieren lassen, vertrat jedoch die Meinung, in Moskau dem Geheimnis nicht auf die Spur zu kommen.
»Wir müssen dorthin, wo das nächste Bilderberger-Treffen geplant ist«, empfahl er. »Nur wenn wir diesen elitären Herrschaften direkt auf die Füße treten können, werden wir herausbekommen, welche einschneidende Veränderung die Welt erwartet.«
»Wir möchten die Tänzerin sprechen«, sagte Svetlana zu einem unbekannten Mann in dunklem Nadelstreifenanzug, der in der Bar auf sie zukam. Die Antwort fiel völlig unerwartet aus. Das Muskelpaket kannte keine Skrupel, Svetlana als auch Torge am Oberarm zu packen und in Richtung Ausgang zu drängen. Deutlicher konnte er nicht zum Ausdruck bringen, dass sie in der Bar nicht erwünscht waren. Zufrieden beobachtete Kurochkin die Aktion von seinem Tisch aus.
»Was war das denn für eine Nummer«, sagte Svetlana auf der Straße und fasste sich an den schmerzenden Oberarm. »Mistkerl – das gibt bestimmt einen riesigen blauen Fleck.«
Es verging nur eine Sekunde, als die Tür der Bar erneut aufging und die Tänzerin erschien. Sie hatte sich einen dünnen Mantel über die Schulter geworfen und rannte herüber, so gut es in ihren Stöckelschuhen ging.
»Tut mir leid, was mit Ihnen passiert ist. Darf ich Sie einen Moment sprechen?«, fragte sie.
»Sehr gern«, antwortete Torge. »Lassen Sie uns ein paar Schritte gehen, bevor dieser Gorilla wieder auftaucht.«
»Mein Name ist Anastasija Wladimirovna«, stellte sich die Tänzerin vor und zog ihren Ausweis aus einer der Manteltaschen.
»Dann sind wir wohl auf
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