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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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für Zen­ti­me­ter nach Schwachs­tel­len ab, die At­ten­tätern eine Chan­ce bo­ten. Bis jetzt war ihm nichts auf­ge­fal­len, was ihn in Sor­ge ver­set­zen konn­te. Al­ler­dings wuss­te er nicht, dass in die­sem Plan ein win­zi­ges De­tail fehl­te. Ei­nem Ar­chi­tek­ten wäre die­se Klei­nig­keit so­fort auf­ge­fal­len, doch für ihn be­stand der rie­si­ge Plan le­dig­lich aus ei­ner An­samm­lung ge­ra­der Li­ni­en, die in ih­rer Ge­samt­heit jede ein­zel­ne Eta­ge des Ge­bäu­des dars­tell­ten.
    Ge­gen Mü­dig­keit an­kämp­fend schreck­te er hoch, als es an der Tür schell­te. Re­flexar­tig sah er auf sei­ne Arm­band­uhr. Um die­se Zeit pfleg­te er nie einen Kli­en­ten zu emp­fan­gen, zu­mal er alle Ter­mi­ne ab­ge­sagt hat­te. Als es ein zwei­tes Malschell­te, be­dien­te er zö­ger­lich die Ge­gen­sprech­an­la­ge.
    »Wer sind Sie und was wün­schen Sie?«, frag­te er be­wusst ab­wei­send, während er den Sprech­knopf der Te­le­fon­an­la­ge, die mit der Ein­gangs­tür ver­bun­den war, drück­te. Als die Per­son ant­wor­te­te, schnür­te es ihm die Brust ein und ein krampf­ar­ti­ger Schmerz zog sich bis in den Rücken. Er rich­te­te sich auf in der An­nah­me, der Krampf wür­de sich ent­span­nen.
    »Hier ist Svet­la­na«, hör­te er im Laut­spre­cher, »kann ich bit­te mit dir spre­chen?«
    Gra­bow­ski at­me­te tief durch. Ei­ner­seits, um den schmer­zen­den Krampf los­zu­wer­den, an­de­rer­seits durf­te er jetzt nicht die Ner­ven ver­lie­ren. Er hat­te nicht da­mit ge­rech­net, Svet­la­na so schnell wie­der­zu­se­hen und noch viel we­ni­ger hat­te er eine Ah­nung, was sie be­reits al­les wuss­te und jetzt von ihm woll­te. Vom Schlimms­ten ging er je­doch nicht aus. Soll­te sie be­reits wis­sen, dass er Floyds Mör­der war, wür­de sie sich kaum in sei­ne Kanz­lei trau­en. Je­den­falls war das sei­ne Ein­schät­zung. Gra­bow­ski hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als sie her­ein­zu­las­sen. Al­les an­de­re wäre un­klug ge­we­sen und so gab es mög­li­cher­wei­se eine Chan­ce her­aus­zu­fin­den, wie weit Svet­la­na ihm auf die Schli­che ge­kom­men war.
    »Dan­ke, dass du mich so spät noch emp­fängst«, sag­te sie, als sie die Kanz­lei be­trat. Sie wirk­te ge­hetzt.
    »Setz dich«, ant­wor­te­te Gra­bow­ski, der den Grund­riss­plan in der Eile nur ein­mal zu­sam­men­fal­ten und auf die Sei­te le­gen konn­te. Svet­la­na war es nicht ent­gan­gen, was er da not­dürf­tig zu ver­ber­gen ver­such­te. Als Jour­na­lis­tin hat­te sie ge­lernt, ihre Um­ge­bung sehr schnell zu er­fas­sen und zu son­die­ren, was von In­ter­es­se sein könn­te. Und die­ser Plan schi­en von großer Be­deu­tung zu sein.
    »Du hast mir mit dei­ner Nach­richt ja einen schö­nen Schrecken ein­ge­jagt«, sag­te Gra­bow­ski ohne Blick­kon­takt. Ei­gent­lich ver­kör­per­te es so­gar die Wahr­heit, wenn­gleich eine an­de­re als all­ge­mein­gül­tig an­zu­neh­men war. Wohl­weis­lich ver­schwieg er, dass er in ih­rer Woh­nung ge­we­sen war und dort nach An­halts­punk­ten ih­res ver­meint­li­chen Ver­schwin­dens ge­sucht hat­te.
    »Tut mir leid, ich hät­te es nicht tun sol­len«, ant­wor­te­te Svet­la­na, die ih­rer­seits Gra­bow­ski di­rekt in die Au­gen sah. So viel ver­stand sie von un­be­wuss­ter Kör­per­spra­che, um ein­schät­zen zu kön­nen, dass Gra­bow­ski nicht ehr­lich war. »Gibst du mir bit­te mei­nen Woh­nungs­schlüs­sel zu­rück«, for­der­te Svet­la­na. Ohne zu zö­gern gab er ihr den Schlüs­sel und ihre Auf­zeich­nun­gen gleich mit. Das fiel ihm nicht schwer, denn längst gab es eine Ko­pie, die er in sei­nem Safe ver­wahr­te.
    »Möch­test du einen Kaf­fee?«, frag­te er sie, die mit ei­nem Kopf­nicken ant­wor­te­te. Gra­bow­ski ließ sie für einen Mo­ment al­lein, was Svet­la­na aus­nutzte. Sie hob den Grund­riss­plan an und sah als Be­schrif­tung den Na­men des Ho­tels. Svet­la­na ver­ge­wis­ser­te sich kurz, ob Gra­bow­ski mit dem Kaf­fee schon wie­der auf dem Rück­weg war. Als sie Ge­räusche aus der ent­fern­ten Kü­che hör­te, nutzte sie die Ge­le­gen­heit und fo­to­gra­fier­te den Plan. Ge­ra­de recht­zei­tig konn­te sie ihr Han­dy in

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