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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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tref­fen?«
    »Wes­halb soll­te ich nicht? Viel­leicht kann er Licht ins Dun­kel brin­gen.«
    Der Con­cier­ge zog die Au­gen­brau­en hoch. »Sie wis­sen nicht, mit wem Sie sich da ein­las­sen wol­len, oder?«
    »Sa­gen Sie es mir!«
    Svet­la­na ließ nicht da­von be­ein­drucken, als der Con­cier­ge ihr da­von be­rich­te­te, dass es sich um einen ge­fürch­te­ten Pa­ten han­del­te, von dem je­der wuss­te, dass er im welt­wei­ten Plu­to­ni­um­han­del die Fä­den zog. Nie­mand konn­te ihm et­was nach­wei­sen oder woll­te ihm et­was nach­wei­sen. Je­der, der ihm scha­den könn­te, stand früher oder später auf sei­ner Lohn­lis­te und die Höhe der Sum­men deck­te über vie­les den Man­tel der Ver­schwie­gen­heit. Nie­man­den wun­der­te es, dass auch Staats­an­wäl­te zu den Emp­fän­gern äu­ßerst großzü­gi­ger Geld­be­trä­ge zähl­ten, wo­durch so man­che Er­mitt­lungs­ak­te plötz­lich ver­schwand und nicht mehr auf­find­bar war.
    We­nig später stand Svet­la­na in der Tür der Bar ›Kras­ny ĭ An­gel‹, wo Kuro­ch­kin meis­tens an­zu­tref­fen war. Tor­ges Blick fiel so­fort auf Ana­sta­si­ja.
    »Hey, hier spielt die Mu­sik«, sag­te Svet­la­na lächelnd, als sie Tor­ges In­ter­es­se für die Tän­ze­rin be­merk­te. Svet­la­na zeig­te hin­über zu ei­nem Mann, der an ei­nem Tisch saß, Zi­gar­re rauch­te und Zei­tung las. Der Be­schrei­bung nach konn­te es sich nur um Kuro­ch­kin han­deln.
    »Das muss er sein«, flüs­ter­te Svet­la­na. Ihr Herz poch­te. Soll­te sie ihn wirk­lich an­spre­chen? Die Wahr­schein­lich­keit, von ihm et­was über Floyd zu er­fah­ren, schätzte sie eher ge­ring ein, doch ver­su­chen woll­te sie es al­le­mal. Sonstwäre ihre Rei­se nach Mos­kau um­sonst ge­we­sen, war ihre Mei­nung.
    Ihr Kör­per muss­te in die­sem Mo­ment Un­men­gen Ad­rena­lin aus­schüt­ten. Nur so lie­ße sich er­klären, wes­halb sie wie in Tran­ce auf den Tisch zus­teu­er­te und sich di­rekt ne­ben Kuro­ch­kin stell­te, der sie ver­wun­dert an­sah. Er emp­fand es als auf­dring­lich, war er doch Di­stanz ge­wöhnt.
    »Wer sind Sie und was wol­len Sie von mir?«, frag­te er in ei­nem ru­hi­gen, aber bes­tim­men­den Ton und zog kräf­tig an sei­ner Zi­gar­re.
    »Wer ich bin, spielt kei­ne Rol­le. Darf ich mich set­zen?«
    »Bit­te.« Kuro­ch­kin fal­te­te die Zei­tung zu­sam­men und leg­te sie auf den Tisch. »Rus­si­scher Ge­heim­dienst? Nein, Sie se­hen nicht aus wie eine Rus­sin.«
    »Ich ge­hö­re kei­nem Ge­heim­dienst an, son­dern kom­me aus Deutsch­land.«
    »So, und da gibt es wohl kei­ne Ge­heim­diens­te?«, lach­te er.
    Tor­ge hielt sich im Hin­ter­grund, be­ob­ach­te­te das Ge­sche­hen je­doch sehr auf­merk­sam. Na ja, den ein oder an­de­ren Blick auf Ana­sta­si­ja ris­kier­te er zwi­schen­durch schon.
    »Ich bin auf der Su­che nach Floyd Dolny«, sag­te Svet­la­na. Sie tat so, als glaub­te sie, er sei noch am Le­ben. »Auf ei­nem Foto sind Sie zu se­hen, wie Sie sich mit ihm un­ter­hal­ten. Sie müs­sen also ei­ner der Letzten sein, der hier in Mos­kau mit ihm Kon­takt hat­te.«
    »Mit vie­len Men­schen habe ich Kon­takt, ohne zu wis­sen, wer sie sind oder wie sie hei­ßen«, wich Kuro­ch­kin aus. Svet­la­na war nicht ent­gan­gen, wie er kurz zuck­te, als der Name Floyd Dolny fiel. Er sag­te nicht die Wahr­heit, warsich Svet­la­na si­cher.
    Ana­sta­si­ja be­ob­ach­te­te von der Büh­ne aus das Ge­sche­hen. Auch Tor­ge be­hielt sie im Auge, den sie zu­sam­men mit Svet­la­na die Bar her­ein­kom­men ge­se­hen hat­te. Ihr war nicht ent­gan­gen, dass er zeit­wei­se zu ihr hin­über­sah. Einen sol­chen Mo­ment woll­te sie ab­pas­sen, um Blick­kon­takt auf­zu­neh­men.
    »Was wol­len Sie von mir?«, frag­te Kuro­ch­kin er­neut.
    »Sagt Ih­nen die Or­ga­ni­sa­ti­on Wei­ße Rose et­was?«
    »Sie spre­chen in Rät­seln«, log er. »Nen­nen Sie mir doch erst ein­mal Ih­ren Na­men, be­vor wir wei­ter­spre­chen.«
    »Svet­la­na Pe­tro­va.« Kuro­ch­kin konn­te sich noch so sehr un­ter Kon­trol­le ha­ben, der Re­flex ei­nes Zu­sam­men­zuckens ließ sich nicht un­ter­drücken. Längst wuss­te er zwar, dass Svet­la­na in Mos­kau war, doch er rech­ne­te

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