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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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der Hand­ta­sche ver­schwin­den las­sen, be­vor Gra­bow­ski mit zwei Be­chern Kaf­fee zu­rück­kehr­te. Er be­merk­te nicht, dass Svet­la­na an­ge­spann­ter war als zu­vor. Be­sorgt ris­kier­te sie einen Blick auf den Plan, der nicht mehr so dalag wie zu­vor und hoff­te, Gra­bow­ski wür­de nichts be­mer­ken.
    »Was kann ich nun für dich tun?«, frag­te er mit ge­spiel­terAh­nungs­lo­sig­keit. »Dei­ne Auf­zeich­nun­gen und dein Ver­schwin­den ga­ben Rät­sel auf und ha­ben mich be­un­ru­higt.«
    Svet­la­na wun­der­te sich, dass er mit kei­ner Sil­be Floyds Tod er­wähn­te, ge­schwei­ge denn, sein Mit­ge­fühl aus­drück­te.
    »Ich glau­be nicht, dass Floyd ein­fach so ge­stor­ben ist«, wag­te Svet­la­na einen Vor­stoß.
    »Wie meinst du das? Gibt es An­halts­punk­te ei­nes Mor­des?«
    »Es muss ja nicht gleich Mord ge­we­sen sein«, ant­wor­te­te sie knapp und füg­te hin­zu, dass von kei­nem der Mord­merk­ma­le aus­zu­ge­hen sei. Gra­bow­ski sah sie wort­los und we­nig be­geis­tert an. Ihm war nicht da­nach, sich mit Svet­la­na über ju­ris­ti­sches Fach­ge­plän­kel aus­zut­au­schen. Ob es nun Mord war oder Tot­schlag, än­der­te nichts an der Tat­sa­che, dass Floyd ge­walt­sam zu Tode ge­kom­men war und Gra­bow­ski da­mit et­was zu tun hat­te.
    Svet­la­na hielt den Zeit­punkt für zu früh, ihn mit Be­wei­sen zu kon­fron­tie­ren, so­lan­ge nicht klar war, in wel­cher Wei­se er in­vol­viert war. Statt­des­sen lenk­te sie ab und be­rich­te­te von ih­ren in Mos­kau ge­won­ne­nen Kennt­nis­sen. Da­bei fiel ihr auf, wie ge­las­sen Gra­bow­ski auf die Wei­ße Rose rea­gier­te, als ob es für ihn al­les an­de­re als eine Neu­ig­keit war.
    »Weißt du et­was über die Wei­ße Rose?«, frag­te Svet­la­na di­rekt und be­ob­ach­tet sehr ge­nau sei­ne Re­ak­ti­on. Sie pro­fi­tier­te von ih­rer Freun­din Ce­li­ne, von der sie viel über Kör­per­spra­che ge­lernt hat­te. Svet­la­na war in ge­wis­ser Wei­se ein le­ben­der Lü­gen­de­tek­tor, der ge­ra­de hef­tig aus­schlug, während sie sich selbst dar­auf kon­zen­trier­te, ihre Ner­vo­si­tät zu ver­ber­gen.
    »Was soll das sein?«, rea­gier­te Gra­bow­ski in der Hoff­nung,Svet­la­na wür­de ihm sei­ne ge­spiel­te Un­wis­sen­heit ab­neh­men.
    »Wie soll ich es nen­nen? Eine Un­ter­grund­be­we­gung viel­leicht? Floyd hat­te of­fen­sicht­lich da­mit zu tun.«
    »Kei­ne Ah­nung«, log Gra­bow­ski über­zeu­gend.
    »Und wie sieht es mit den Bil­der­ber­gern aus? Sagt dir das et­was?«
    Gra­bow­ski fühl­te sich in die Enge ge­trie­ben. Es hat­te kei­nen Zweck mehr, den Un­wis­sen­den zu spie­len. Ihm wur­de klar, dass Svet­la­na viel mehr wuss­te, als er bis­lang an­nahm. Wes­halb soll­te sie ihn mit der Wei­ßen Rose und den Bil­der­ber­gern kon­fron­tie­ren, wenn sie nicht längst dar­über in­for­miert war, wel­che Ver­bin­dung es zu ihm gab?
    »Du weißt Be­scheid?«, frag­te er et­was klein­laut, als ob er bei ei­nem Streich er­tappt wor­den sei.
    »Sa­gen wir mal so, ich weiß eine gan­ze Men­ge. Ob es al­les ist, wage ich al­ler­dings zu be­zwei­feln. Ich weiß zum Bei­spiel nicht, wes­halb Floyd ster­ben muss­te. Viel­leicht kannst du mir da hel­fen?«
    Gra­bow­ski schluck­te. Wuss­te sie mehr, als sie zu­gab?
    »Ich un­ter­lie­ge der Schwei­ge­pflicht«, er­klär­te Gra­bow­ski und trank einen Schluck Kaf­fee, der mitt­ler­wei­le kalt ge­wor­den war. Er stell­te den Be­cher auf den Schreib­tisch zu­rück und schob ihn bei­sei­te. Da­bei fiel sein Blick auf den Grund­riss­plan und er be­merk­te, dass Svet­la­na ihn an­ge­se­hen ha­ben muss­te. Er war sich al­ler­dings nicht si­cher, denn er hät­te ihn ge­ra­de selbst ver­scho­ben ha­ben kön­nen.
    »Floyd ist tot«, ant­wor­te­te Svet­la­na.
    »Das än­dert nichts an mei­ner Schwei­ge­pflicht. Über Kli­en­ten darf ich auch über ih­ren Tod hin­aus nichts ge­gen­über Drit­ten ver­lau­ten las­sen.« Gra­bow­ski ge­noss dieSi­tua­ti­on, in der er sich im Vor­teil sah. Al­ler­dings ahn­te er nichts da­von, dass sich Svet­la­na kei­nes­wegs un­ter­le­gen fühl­te. Sie kann­te Gra­bow­ski sehr gut und wuss­te von sei­ner großen

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