Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
der richtigen Spur«, erkannte Svetlana, »wenn sich schon der russische Geheimdienst mit dem Fall beschäftigt.«
»Wer sind Sie?«, fragte Anastasija und fügte konkret hinzu, ob sie womöglich vom Bundesnachrichtendienst seien. Unter keinen Umständen wollte sie das Risiko eingehen, ihre Ermittlungen gegen Kurochkin durch ungeplantes Eingreifen fremder Geheimdienste in Gefahr zu bringen. Seit Monaten arbeitete sie undercover in der Bar, ohne aufgeflogen zu sein, und das sollte auch so bleiben. Immerhin sah sie sich kurz vor dem Ziel, Kurochkin seine Milliardengeschäfte mit Plutonium nachweisen zu können. Beruhigt atmete Anastasija auf, als sie erfuhr, welche Beweggründe Svetlana nach Moskau und dort in die Bar geführt hatten.
»Am Rande habe ich natürlich von Kurochkins Verbindung zu den Bilderbergern erfahren. Doch das interessiert uns nicht. Wir ermitteln in ganz anderer Angelegenheit.«
Torge sah Anastasija an. »Sagt Ihnen der Name Floyd Dolny etwas?« Die junge Russin schüttelte den Kopf. Tatsächlich hatte sie diesen Namen noch niemals gehört. Als Svetlana ihr allerdings Floyds Foto zeigte, wusste sie, von wem die Rede war.
»Oh ja, doch, ich kenne diesen Mann. Oder sagen wir mal, ich habe ihn zusammen mit Kurochkin gesehen. Da waren noch mehr Männer und alle sollten als Kuriere Plutonium in die USA schmuggeln, was offenbar schiefging. Unseren Ermittlungen zufolge haben die Männer nichts mit dem Waffenschieberring zu tun. Sie waren harmlose Studenten, die gegen die Bilderberger-Konferenz demonstrierten und dadurch Kurochkin in die Quere kamen.«
»Sie sind sehr offen«, entgegnete Svetlana. »Vielen Dank. Floyd war mein Freund und er wurde ermordet. Nun will ich herausfinden, weshalb er sterben musste.«
»Oh, das tut mir sehr leid. Davon habe ich nichts gewusst«, sagte Anastasija mitfühlend.
Keiner von ihnen bemerkte, dass etwas entfernt ein groß gewachsener Mann von dem Treffen eine Serie von Fotos schoss.
»Vielleicht können Sie mir trotzdem weiterhelfen?« Svetlana schöpfte ein wenig Hoffnung. »Wenn es eine Verbindung zwischen Ihrem Fall und unserem gibt, wenn auch keinen direkten Zusammenhang, dann haben Sie vielleicht auch mehr über die Bilderberger herausgefunden? Was ich mich die ganze Zeit frage, es muss doch eine Art Hauptquartier geben, von wo aus die jährlichen Konferenzen und Einladungen organisiert werden.«
»Ja«, hakte Torge nach, »und es gibt doch sicherlich Protokolle über diese Konferenzen. Wo werden diese aufbewahrt?«
»Protokolle gibt es wahrscheinlich lediglich in digitaler Form auf irgendeinem Server irgendwo auf der Welt«, war sich Svetlana sicher. Im Zeitalter des Internet lag diese Vermutung nahe.
Anastasija war anderer Meinung. »Die Bilderberger haben viel zu große Angst, ihre Planungen für eine neue Weltordnung könnten entdeckt werden. Ein Server wäre viel zu unsicher, da davon auszugehen ist, dass es weltweit Hunderte Hacker gibt, die versuchen, diesen Speicherort zu finden und zu knacken. Deswegen können wir wohl davon ausgehen, dass Unterlagen, die es zweifellos geben wird, in einem klassischen Archiv aufbewahrt werden.«
»Dann müssen wir dieses Archiv finden«, sagte Svetlana spontan, während sie Torge ansah.
»Vielleicht kann ich etwas dazu beitragen«, fuhr Anastasijafort. »Natürlich habe ich in Richtung der Bilderberger recherchiert, weil ich wissen wollte, ob diese Herren möglicherweise mit dem Plutoniumhandel in Verbindung stehen. Dabei bin ich auf einen Ort in Holland gestoßen und eine dortige Telefonnummer. Es soll sich um die Zentrale der Bilderberger handeln.«
»Das
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