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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Ma­gen­krämp­fe vor­täusch­te. Sie fiel der Se­kre­tärin ge­ra­de­zu in die Arme und tat so, als sei sie ei­nem Zu­sam­men­bruch nahe. Al­les lief per­fekt bis auf die Tat­sa­che, dass die Tür im­mer noch of­fen stand. Svet­la­na hoff­te, sie wür­de nicht von selbst wei­terauf­ge­hen, denn sonst wür­de zwei­fel­los Tor­ge ins Sicht­feld ge­lan­gen und al­les zu spät sein. Svet­la­na moch­te sich nicht aus­ma­len, was dann ge­sche­hen könn­te.
    »Bit­te hel­fen Sie mir, ich habe plötz­lich höl­li­sche Ma­gen­krämp­fe und mir ist schlecht«, stam­mel­te Svet­la­na, die ihre ei­ge­ne In­sze­nie­rung in Per­fek­ti­on spiel­te.
    Als die Se­kre­tärin Svet­la­na stüt­zend und zu ei­nem Stuhl führ­te, sah sie kurz zur Tür. Der Spalt reich­te nicht aus, um ih­ren Ar­beits­platz zu se­hen, an dem sich Tor­ge zu schaf­fen mach­te. Ihr schoss es durch den Kopf, dass ihr Com­pu­ter frei zu­gäng­lich war. Sie woll­te nach­se­hen, wo Tor­ge ist, aber Svet­la­na hielt sie am Arm fest.
    »Las­sen Sie mich nicht al­lein – bit­te. Ich habe sehr star­ke Schmer­zen. Ru­fen Sie bit­te einen Arzt.«
    Die Frau war hin- und her­ge­ris­sen. Ei­ner­seits woll­te sie Svet­la­na hel­fen, an­de­rer­seits ih­ren Com­pu­ter schüt­zen, auf dem ei­ni­ge Ge­heim­nis­se ge­spei­chert wa­ren, die un­ter kei­nen Um­stän­den in falsche Hän­de ge­ra­ten durf­ten. Svet­la­na hat­te Glück, dass ihr letztend­lich die Ge­sund­heit ei­nes Men­schen wich­ti­ger war, gleich­wohl dies in An­be­tracht des­sen, was die Bil­der­ber­ger da­bei wa­ren zu be­schlie­ßen, im kras­sen Wi­der­spruch dazu stand. Mög­li­cher­wei­se wuss­te sie auch gar nichts von al­le­dem, viel­leicht so­gar nicht ein­mal, dass sie für den mäch­tigs­ten Ge­heim­bund der Welt ar­bei­te­te.
    Un­ter­des­sen fand Tor­ge be­stätigt, was er aus dem Au­gen­win­kel her­aus auf dem Mo­ni­tor ent­deckt hat­te. Im­mer wie­der sah er sich un­si­cher um. Die halb of­fen ste­hen­de Tür ge­fiel ihm gar nicht. An­de­rer­seits war es aber auch gut so, denn er konn­te hören, was in dem Raum ge­spro­chen wur­de und so­mit schnell ge­nug rea­gie­ren, so hoff­te er zu­min­dest. Er hat­te mit­be­kom­men, dass Svet­la­naeinen Schwäche­an­fall vor­täusch­te und dies of­fen­sicht­lich sehr über­zeu­gend. Die Ab­len­kung schi­en zu ge­lin­gen, wo­bei ein Un­si­cher­heits­fak­tor blieb: die Zeit.
    Tor­ge setzte sich an den Schreib­tisch und sah wie­der auf den Mo­ni­tor. Es war nicht zu fas­sen, wie leicht­sin­nig hier ge­ar­bei­tet wur­de. Eine hei­ße Spur und er konn­te kaum glau­ben, wie ein­fach es war. Mitt­ler­wei­le war er der Über­zeu­gung, das Ar­chiv der Bil­der­ber­ger nie­mals zu fin­den. Am si­chers­ten wäre ein stän­dig wech­seln­des Vers­teck ge­we­sen, hat­te er sich über­legt. Doch nun be­fand er sich in ei­ner hol­län­di­schen Vil­la vor ei­nem lau­fen­den Com­pu­ter, der ihm un­ein­ge­schränk­ten Zu­griff ge­währ­te und er fand das, wo­von Floyd im Ster­ben ge­spro­chen hat­te: den ge­heim­nis­vol­len Code ›DMM­L­XI‹, der hier als Ord­ner­na­me ver­wen­det wur­de.
    Er neig­te dazu, die­sen Ord­ner zu öff­nen, um nach­zu­se­hen, was dar­in ge­spei­chert war. Aber dazu wür­de es später noch ge­nug Zeit ge­ben, Zeit, die ihm jetzt ab­so­lut fehl­te. Er­neut sah er zur Tür und horch­te, was da­hin­ter vor sich ging. Er hör­te Svet­la­na ab­wech­selnd stöh­nen und auf­schrei­en und war be­ru­higt.
    Tor­ge steck­te einen mit­ge­brach­ten Stick in einen USB-Port und be­gann, die­sen Ord­ner zu ko­pie­ren. Es muss­te schnell ge­hen, denn es ließ sich nicht vor­her­se­hen, wie lan­ge es Svet­la­na noch ge­län­ge, die Se­kre­tärin zu be­schäf­ti­gen. Der Ko­pier­vor­gang kam ihm wie eine Un­end­lich­keit vor, ob­wohl der Rech­ner schnell war. Es muss­ten Un­men­gen von Da­ten sein, die in die­sem Ord­ner ab­ge­legt wa­ren. Tor­ge hock­te sich vor den Rech­ner auf dem Fuß­bo­den, um nicht gleich ge­se­hen zu wer­den, falls die Se­kre­tärin plötz­lich aus dem Zim­mer her­aus­käme. Aber so­lan­ge Svet­la­na mit ih­remlaut­star­ken Stöh­nen we­gen ih­rer

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