Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
Stimme hörte.
»Alles in Ordnung?«, rief er. Svetlana verstand, dass dies nicht nur als Frage, sondern auch als Feststellung zu deuten war. Sie war erleichtert.
»Ja, ja, vielen Dank. Es geht wieder, die Schmerzen lassen nach«, rief sie ihm zu und zur Sekretärin sagte sie: »Wir haben Sie jetzt lange genug belästigt.« Svetlana ging langsam zur Tür, während die Sekretärin sie immer noch am Arm stützte. Als sie den Raum verließen, sprang Torge von seinem Sessel auf und tat völlig besorgt und aufgeregt.
»Was ist mit dir? Ist wirklich alles in Ordnung?«
»Es geht schon wieder, war nur eine Episode. Hab ich doch öfter mal, das weißt du doch«, sagte sie und blinzelte mit einem Auge, was die Sekretärin nicht bemerkte.
»Lass uns gehen«, sagte Torge und zur Sekretärin: »Bitte entschuldigen Sie, dass wir Sie so lange aufgehalten haben. Es tut uns leid.«
»Keine Ursache«, antwortete sie mit einem leichten Grinsen. Torge und Svetlana hatten sie unterschätzt. Tatsächlich hatte sie die Sicherheitsabteilung angerufen, als sie in der Küche verschwunden war. Wie aus dem Nichts standen plötzlich zwei muskulöse Männer hinter Torge und Svetlana, die nicht danach aussahen, als kämen sie zum Spaßen. Sie trugen eine Art Uniform, dunkelblau, mit weißer Aufschrift ›Security‹. Mit verschränkten Armen vor ihrer Bodybuilder-Brust, versteinerter Miene und breitbeinig versperrten sie den Weg hinaus.
»Das sind die beiden«, bemerkte die Sekretärin. »Ich war mit der Frau ungefähr fünf Minuten in der Küche. In dieser Zeit hätte sich der Bildschirmschoner meines Computers aktivieren müssen. Hat er aber nicht. Folglich muss der Mann an meinem Rechner gearbeitet haben. Vielleicht hat er einen Trojaner installiert.«
»Wir lassen es untersuchen«, bemerkte einer der Securitys mit tiefer Stimme, ohne eine einzige Miene zu verziehen. Es wirkte fast so, als sei er selbst eine Maschine.
»Nehmen Sie die beiden mit und übergeben Sie sie der Polizei. Sie haben gesagt, sie kämen aus Bremen und kennen Grabowski. Es ist nicht auszuschließen, dass sie etwas mit der Weißen Rose zu tun haben.«
Torge schluckte und sah die Sekretärin an. Sie hatte ihn und Svetlana von Anfang an durchschaut, dies aber perfekt überspielt. Sie hatte den besseren Plan, musste Torge sich eingestehen. Während er noch vor wenigen Minuten wünschte, der Computer würde schneller arbeiten, wünschte er jetzt, sein Gehirn täte es.
Geistesgegenwärtig zerrte Svetlana Torge am Arm mit sich in Richtung Küche und schubste dabei die Sekretärin zu Seite. Sie blendete alle Gefahren aus, selbst die Waffen, die die beiden Bodybuilder an ihren Gürteln trugen. Blitzartig lösten diese sich aus ihrer Starre und rannte hinterher, während die Sekretärin rief, dass das Fenster in der Küche offen stände. Alles vollzog sich innerhalb von Sekunden.
»Spring einfach«, rief Svetlana Torge zu, »es ist nicht hoch.«
Beide sprangen aus dem offen stehenden Fenster, wobei Torge unglücklich aufkam und sich den Knöchel verstauchte.
»Nimm das Auto und hau ab«, sagte er, während er sich den Knöchel festhielt und Svetlana ihm aufhelfen wollte. »Es ist zu spät, lass mich einfach hier.« Er sah zum Fenster hinauf und als Svetlana dies ebenfalls tat, erschrak sie und erstarrte geradezu. Im Fenster stand einer der Sicherheitsleute und richtete seine Waffe auf Torge. Der andere war nicht zu sehen. Offenbar war er zurückgelaufen und würde jeden Moment durch die Eingangstür herauskommen.
»Er wird mich nicht erschießen«, beruhigte Torge Svetlana. »Wie soll er das den Behörden erklären? Wir waren harmlose Touristen, die nach einem Anwalt suchten. Hier, nimm den Autoschlüssel und fahr los. Wir treffen uns
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