Das 500 Millionen Komplott (German Edition)
in Bremen.«
Er zwang sich auf die Füße und humpelte, so schnell es seine Verletzung zuließ, Richtung Tor. Svetlana blieb bei ihm. In seiner Panik schüttete sein Körper so viel Adrenalin aus, dass die Schmerzen zu ertragen waren.
»Ich lass dich nicht alleine«, sagte Svetlana aufgeregt, während der zweite Wachmann hinterherkam.
»Hau endlich ab! Nur getrennt haben wir eine Chance«, brüllte Torge geradezu. Er humpelte so schnell er konnte vom Grundstück, schnappte sich ein Fahrrad, welches dort an einem Zaun angelehnt stand und trat in die Pedale. Svetlana rannte zum Auto und vermochte fast nicht es aufzuschließen, so sehr zitterten ihre Hände. Als sie es endlich geschafft hatte, betete sie, der Motor möge nicht ausgerechnet jetzt versagen.
Mit einer gewissen Erleichterung sah sie, dass derSecurity-Mann auch in sein Fahrzeug stieg und Torges Verfolgung aufnahm, sich also nicht für sie interessierte. Torge wollte sie aber auf keinen Fall im Stich lassen und fuhr selbst hinterher, wohl bedacht, einen gebührenden Abstand zu halten.
Torge riskierte sein Leben, als er mit dem Fahrrad quer über Kreuzungen raste, rote Ampeln ignorierte, Autos schnitt und fast mit Fußgängern zusammenstieß. Svetlana hatte große Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Er nutzte seinen Vorteil, dort fahren zu können, wo sein Verfolger mit seinem Wagen nicht fahren konnte, Svetlana allerdings ebenso wenig. Es grenzte schon an ein Wunder, dass kein Unglück geschah. Ganz besonders, als Torge in den Gegenverkehr fuhr, um seinen Verfolger abzuschütteln, was ihm zwar gelang, gleichzeitig verlor aber auch sie ihn aus den Augen. Sie fuhr langsam weiter in der Hoffnung, irgendwo Torge wiederzuentdecken. Der Wagen der Security war ebenfalls verschwunden. Offenbar hatte er die Verfolgung aufgegeben und war zurück zur Villa gefahren.
Wenige Minuten später klingelte Svetlanas Handy. Zu ihrer Erleichterung sah sie, dass es Torge war.
»Wo bist du?«, fragte er völlig außer Atem.
»In deiner Nähe.« Sie erklärte, wo sie ihn verloren hatte.
»Fahr die Straße weiter«, sagte er. »Nach ungefähr fünfhundert Metern siehst du links einen Fußweg abzweigen. Dort bin ich hineingefahren, stand aber plötzlich vor einer Treppe.«
»Bleib da, ich bin sofort bei dir«, sagte Svetlana und fuhr mit kreischenden Reifen los. Als sie den Fußweg entdeckte, ließ sie den Wagen stehen und rannte quer über die Straße. Ihr war es egal, dass die Autofahrer wütend hupten undihretwegen bremsen mussten. Am Fuß der Treppe lag das Fahrrad und auf einer der obersten Stufen saß Torge mit schmerzverzerrtem Gesicht. Sein Knöchel, den er während seiner Flucht kaum gespürt hatte, bereitete ihm jetzt höllische Schmerzen. Er war erleichtert, als er statt einen der Bodybuilder-Typen Svetlana die Treppe hinaufeilen sah.
»Ich habe mich noch nie so gefreut, dich zu sehen«, schnaufte er. »Wo sind diese Kerle?«
»Weg«, antwortete Svetlana knapp, »was macht dein Fuß?«
»Tut höllisch weh und ich kann nicht mehr laufen.«
»Das Auto steht gleich da unten«, sagte Svetlana und half Torge auf.
»Schöner Mist«, sagte er, »wenn ich überlege, dass ich vor ein paar Tagen noch ein harmloser Student war und heute von den Bilderbergern gejagt werde.«
Svetlana schmunzelte. »Floyd wäre stolz auf dich.«
»Meinst du?«
»Ja, das meine ich. Jetzt müssen wir aber erst einmal sehen, dass wir hier wegkommen.«
»Ganz meine Meinung. Wir müssen so schnell wie möglich über die Grenze. Die bringen es fertig und veranlassen Kontrollen.«
Svetlana stützte Torge den ganzen Weg zurück zum Wagen und verfrachtete ihn auf den Beifahrersitz. Fahren konnte er mit diesem Knöchel auf keinen Fall.
»Wir müssen erst einmal etwas besorgen, mit
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