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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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ein Te­le­fon läu­te­te, kei­ne Tür auf­ging, kein Fax ein­ging, nicht ein­mal auf dem Mo­ni­tor der Ein­gang ei­ner E-Mail si­gna­li­siert wur­de. Es sah so aus, als ob über­haupt kei­ne Ak­ti­vi­täten statt­fan­den, völ­lig ge­gen­sätz­lich zu ei­nem nor­ma­len Büroall­tag. Al­les deu­te­te dar­auf hin, dass die­se Vil­la nur dem einen Zweck diente, von der wah­ren Zen­tra­le der Bil­der­ber­ger ab­zu­len­ken, bis auf die Klei­nig­keit, die Tor­ge auf dem Mo­ni­tor ent­deckt hat­te.
    »Au­ßer mir ist nie­mand im Hau­se«, sag­te die Se­kre­tärin, »und es ist auch nicht zu er­war­ten, dass in den nächs­tenTa­gen ei­ner der An­wäl­te her­ein­kom­men wird. Au­ßer­dem sind wir Fach­an­wäl­te für Wirt­schafts­recht. Sie be­nöti­gen einen An­walt für Straf­recht. Wir kön­nen Ih­rem Freund also so­wie­so nicht hel­fen. Darf ich Sie bit­ten, die Kanz­lei jetzt zu ver­las­sen?«, sag­te sie völ­lig un­er­war­tet.
    Das kam für Tor­ge zu früh. Er muss­te Zeit ge­win­nen und eine Ge­le­gen­heit schaf­fen, um an den Com­pu­ter zu ge­lan­gen. Schnell leg­te er sich eine neue Stra­te­gie zu­recht und hoff­te, Svet­la­na wür­de verste­hen und selbst einen ge­eig­ne­ten Weg fin­den. Ihr muss­te et­was ein­fal­len, um die Se­kre­tärin wir­kungs­voll ab­zu­len­ken und mög­lichst für einen Mo­ment in ei­nes der Büros zu locken. Nur so konn­te es ge­lin­gen, sich un­be­merkt am Com­pu­ter zu schaf­fen zu ma­chen. Und es muss­te schnell ge­hen, be­vor mög­li­cher­wei­se ein pass­wort­ge­schützter Bild­schirm­scho­ner Tor­ges Vor­ha­ben durch­kreu­zen wür­de.
    »In Ord­nung«, sag­te Tor­ge und zu Svet­la­na: »Lass uns nach Bre­men zu­rück­fah­ren und Rechts­an­walt Gra­bow­ski um Hil­fe bit­ten. Das ist un­se­re ein­zi­ge Chan­ce.«
    Tor­ges Er­war­tung wur­de er­füllt. Auch wenn sich die Se­kre­tärin un­ter Kon­trol­le be­hielt, war ihr an­zu­mer­ken, dass Tor­ges Be­mer­kung in ihr et­was aus­ge­löst ha­ben moch­te. War es, weil Tor­ge den nächs­ten Kon­fe­ren­zort nann­te, oder kann­te sie Rechts­an­walt Gra­bow­ski? Viel­leicht war es auch bei­des, was sie in Un­ru­he ver­setzte.
    »Set­zen Sie sich doch bit­te«, sag­te sie und wies auf eine Ses­sel­grup­pe, die in der Nähe des Tre­sens an­ge­ord­net war. »Viel­leicht kann ich doch et­was für Sie tun.«
    Sie ver­schwand hin­ter ei­ner der wuch­ti­gen Türen und mach­te da­mit einen fol­gen­schwe­ren Feh­ler, in dem sie ih­ren Ar­beits­platz ver­ließ, ohne zu­vor den Com­pu­ter vorFremd­zu­griff zu schüt­zen. Tor­ge hin­ge­gen sah dar­in sei­ne Chan­ce ge­kom­men. Jetzt muss­te al­les klap­pen, nichts durf­te schief­ge­hen.
    »Hör zu«, flüs­ter­te Tor­ge, »mach jetzt ein­fach, was ich sage und stell kei­ne Fra­gen. Sie ruft ent­we­der die Po­li­zei oder eine ei­ge­ne Se­cu­ri­ty an. Wir müs­sen jetzt schnell sein. Mir ist et­was auf­ge­fal­len. Geh du ihr hin­ter­her und be­schäf­ti­ge sie ir­gend­wie. Sie darf auf kei­nen Fall in den nächs­ten zwei drei Mi­nu­ten zu­rück­kom­men. Hast du ver­stan­den?«
    »Ich bin ja nicht blöd!«, ant­wor­te­te Svet­la­na et­was schnip­pisch. Tor­ge ging hin­ter den Tre­sen an den Schreib­tisch.
    »Was hast du vor?«, frag­te sie, die eben­falls auf­stand und sich auf den Weg zu der Tür mach­te, hin­ter der die Se­kre­tärin ver­schwun­den war.
    »Frag jetzt nicht«, flüs­ter­te er und deu­te­te mit ei­ner Kopf­be­we­gung zu der Tür, die je­den Mo­ment wie­der auf­ge­hen konn­te, was sei­ne Plä­ne zu­nich­te­ma­chen wür­de.
    Ent­schlos­sen klopf­te Svet­la­na an die­se Tür und öff­ne­te sie so­fort einen Spalt, ohne eine Re­ak­ti­on ab­zu­war­ten. Sie sah in eine ge­räu­mi­ge Tee­kü­che. Am Fens­ter stand die Se­kre­tärin und te­le­fo­nier­te mit ih­rem Han­dy. Sie hat­te noch nicht be­merkt, dass Svet­la­na sie be­ob­ach­te­te. Sie sag­te, es sei drin­gend, be­vor sie das Ge­spräch be­en­de­te und beim Um­dre­hen er­schreck­te, als sie Svet­la­na in der Tür ste­hen sah.
    »Was ma­chen Sie hier?«, frag­te die Frau ener­gisch, während Svet­la­na die Kü­che be­trat und hef­ti­ge

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