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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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stei­ner­ne Stu­fen führ­ten zum Ein­gang hin­auf, der in ei­ner Ni­sche lag. Svet­la­na emp­fand al­les als sehr un­heim­lich. In ih­rem Ge­dächt­nis er­schie­nen die Bil­der, als sie in das pa­tho­lo­gi­sche In­s­ti­tut ein­ge­drun­gen wa­ren. Da war sie taff ge­we­sen, während Tor­ge eher zu­rück­hal­tend war und sich un­wohl fühl­te. Jetzt schi­en es ge­nau um­ge­kehrt zu sein.
    »Was ist, wenn die uns ein­sper­ren oder gar um­brin­gen?«, flüs­ter­te Svet­la­na und sah Tor­ge da­bei et­was ängst­lich an.
    »Nun mach aber mal halb­lang«, kri­ti­sier­te er sie. »Wir ha­ben es schließ­lich nicht mit Ter­ro­ris­ten zu tun. Wir ge­hen da jetzt rein und se­hen, was uns er­war­tet – okay?«
    »Schon gut«, ant­wor­te­te Svet­la­na mit ei­ner be­sänf­ti­gen­den Hand­be­we­gung. Tor­ge hat­te sich mitt­ler­wei­le ge­nau­so in die Sa­che hin­ein­ge­s­tei­gert wie sie selbst. Ein Zu­rück gab es auch für ihn nicht mehr, gleich­wohl sei­ne In­ter­es­sen ge­gen­über de­nen von Svet­la­na an­ders ge­la­gert wa­ren. Er woll­te vor­nehm­lich der To­des­ur­sa­che auf die Spur kom­men, während Svet­la­na schlicht­weg den Mör­der ih­res Freun­des such­te und den Grund sei­ner Er­mor­dung.
    An der Tür­klin­gel fan­den sie ein un­schein­ba­res Schild, auf dem in sehr klei­nen Buch­sta­ben ›De Bil­der­berg – Ad­vo­caat – Law Firm‹ stand.
    »Das ist eine Kanz­lei und der Rechts­an­walt heißt zu­fäl­lig De Bil­der­berg. Pech ge­habt«, stell­te Svet­la­na fest.
    Tor­ge schüt­tel­te den Kopf. »De Bil­der­berg hieß das hol­län­di­sche Ho­tel, wo die ers­te Kon­fe­renz statt­fand. Von da­her ha­ben die Bil­der­ber­ger ih­ren Na­men. Es ist kein Zu­fall,dass hier ge­nau die­ser Name steht.« Tor­ge hat­te noch nicht ganz aus­ge­spro­chen, als er ent­schlos­sen sei­nen Fin­ger auf den Klin­gel­knopf press­te.
    »Bist du ver­rückt?«. Svet­la­na war ent­setzt. »Du kannst doch nicht ein­fach da hin­ein­spa­zie­ren, ohne vor­her zu über­le­gen, was wir sa­gen sol­len.«
    »Hab ich doch.«
    »Su­per, wür­dest du dann viel­leicht die Güte ha­ben, mich von dei­nem Plan in Kennt­nis zu set­zen?«
    »Da steht, es ist eine An­walts­kanz­lei und die emp­fan­gen Kli­en­ten, oder etwa nicht? Was soll uns also pas­sie­ren? Lass mich nur ma­chen.«
    »Idi­ot«, mur­mel­te Svet­la­na. Tor­ge über­hör­te es ge­flis­sent­lich.
    Es dau­er­te nur Se­kun­den, bis der Sum­mer er­tön­te. Nie­mand frag­te vor­her über eine Ge­gen­sprech­an­la­ge, wer dort sei. Während Svet­la­na er­staunt war, hielt es Tor­ge für nicht un­ge­wöhn­lich. Im­mer­hin war es eine Kanz­lei, bei der täg­lich Kli­en­ten ein- und aus­gin­gen. Da wäre es müßig zu fra­gen, wer je­des Mal an der Tür steht, zu­mal es si­cher­lich einen Emp­fang gab.
    Ent­schlos­sen drück­te Tor­ge die mas­si­ve Ei­chen­tür auf und be­trat selbst­be­wusst das Trep­pen­haus. Svet­la­na hielt sich dicht hin­ter ihm. Sie gin­gen knar­ren­de Trep­pen­stu­fen em­por ins Hoch­par­terre, wo sie in ei­ner großen Die­le mit sehr ho­her Decke emp­fan­gen wur­den, ei­nem Foy­er und Se­kre­ta­ri­at zu­gleich. In­mit­ten die­ses Raum­es be­fand sich ein Tre­sen aus dunklem Holz mit vie­len Schnit­ze­rei­en, der eine Art of­fe­nes Büro um­schloss. An ei­nem Schreib­tisch, der mit sei­ner Nüch­tern­heit im Ver­gleich zum Tre­sen und den um­lie­gen­den Türen ge­ra­de­zu einen Stil­bruch dars­tell­te, saßeine jun­ge Frau. Als sie Tor­ge und Svet­la­na her­auf­kom­men sah, stand sie auf und kam an den Tre­sen.
    »Was kann ich für Sie tun?«, frag­te sie lächelnd. Es schi­en so, als ob die Si­tua­ti­on ab­so­lut nor­mal war. Frem­de Men­schen schroff ab­zu­wei­sen wäre wahr­schein­lich auch die falsche Re­ak­ti­on ge­we­sen, denn das wür­de erst recht neu­gie­rig ma­chen. So er­weck­te es den Ein­druck, als gäbe es nichts zu ver­ber­gen.
    Svet­la­na war an­ge­spannt und muss­te sich jetzt völ­lig auf Tor­ge ver­las­sen. Mehr noch, sie muss­te sich auf ihn kon­zen­trie­ren, um recht­zei­tig und pas­send in sei­nen Plan eins­tei­gen zu kön­nen. Sie wünsch­te ein­mal mehr, er hät­te

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