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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Ja. Nur er wuss­te, dass die Sa­che mit der Ak­tio­närs­ver­samm­lung nur ein Vor­wand war, um nicht schon im Vor­feld die Bil­der­ber­ger-Kon­fe­renz zu ge­fähr­den. Nun war es an der Zeit, dem Ho­tel­di­rek­tor rei­nen Wein ein­zu­schen­ken, denn spätes­tens in zwei Ta­gen wür­de er an­ge­sichts ho­her Po­li­ti­ker und Wirt­schafts­bos­se mer­ken, dass hier et­was nicht stimm­te.
    »Es han­delt sich nicht um eine Haupt­ver­samm­lung ir­gend­ei­nes Wirt­schafts­un­ter­neh­mens«, kam Gra­bow­ski ohne Um­schwei­fe zum The­ma.
    »Son­dern?«, frag­te der Ma­na­ger et­was ir­ri­tiert nach.
    »Ha­ben Sie schon ein­mal et­was von der Bil­der­ber­ger-Grup­pe ge­hört?«
    »Wer soll das sein?«, frag­te er und be­ant­wor­te­te Gra­bow­ski Fra­ge so­mit ein­deu­tig mit Nein.
    »Es sind die Mäch­tigs­ten der Welt und sie be­ra­ten re­gel­mäßig das Wohl der Mensch­heit. Dies­mal fiel die Orts­wahl auf Bre­men und hier auf Ihr Ho­tel. Be­trach­ten Sie es als Ehre«, er­klär­te Gra­bow­ski, während er sein Ge­gen­über sehr ge­nau be­ob­ach­te­te, um sei­ne Re­ak­ti­on ein­schät­zen zu kön­nen. Of­fen­bar sag­te er die Wahr­heit und kann­te die Bil­der­ber­ger wirk­lich nicht. Im ers­ten Mo­ment war dies durch­aus po­si­tiv zu se­hen, doch je mehr Gra­bow­ski dar­über nach­dach­te,de­sto mehr kam er zu dem Schluss, die­se Un­wis­sen­heit eher als au­ßer­or­dent­lich ge­fähr­lich zu be­ur­tei­len. Viel­leicht wür­de er sich und sein Ho­tel ins Ram­pen­licht stel­len wol­len, die Kon­fe­renz also für ei­ge­ne Zwecke aus­nut­zen. Wann hat man schon mal der­art hohe Herr­schaf­ten im Haus, von de­nen die meis­ten welt­be­kannt wa­ren.
    »Es wird Ih­nen mög­li­cher­wei­se nicht ge­fal­len«, fuhr Gra­bow­ski fort, »aber ich muss Sie ver­pflich­ten, äu­ßers­te Dis­kre­ti­on zu wah­ren. Nie­mand, erst recht nicht die Pres­se, darf von der Kon­fe­renz er­fah­ren. Es darf un­ter kei­nen Um­stän­den öf­fent­lich wer­den, wer an die­ser Kon­fe­renz teil­ge­nom­men hat. Soll­ten Sie oder Ihr Per­so­nal so­gar et­was von der Un­ter­re­dung auf­schnap­pen, be­we­gen Sie sich auf ver­dammt dün­nem Eis.«
    »Wie soll ich das verste­hen?«, hak­te der Di­rek­tor nach, dem es gar nicht ge­fiel, was Gra­bow­ski von sich gab. Sei­ne an­fäng­lich Freu­de über die­se an­schei­nend sehr wich­ti­ge Kon­fe­renz in sei­nem Ho­tel wich ei­ner aus­ge­präg­ten Skep­sis.
    »Nun«, sag­te Gra­bow­ski in ei­nem ex­trem ru­hi­gen Ton­fall, »sickert ir­gen­det­was nach drau­ßen, ha­ben Sie ein mäch­ti­ges Pro­blem.«
    »Das hört sich wie eine Dro­hung an.« Der Ho­tel­di­rek­tor war ent­rüs­tet. So et­was war ihm noch nie un­ter­ge­kom­men und er hat­te schon häu­fi­ger pro­mi­nen­te Gäs­te.
    »Be­trach­ten Sie es, wie Sie wol­len, aber neh­men Sie es ernst. Die Si­cher­heit der Bil­der­ber­ger steht noch über der des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten, der üb­ri­gens als Gast er­war­tet wird.«
    Für einen Mo­ment war der Di­rek­tor sprach­los.
    »Mit wel­cher Kon­se­quenz muss ich rech­nen, wenn dochet­was pas­siert?«
    Gra­bow­ski zog die Au­gen­brau­en hoch. »Dar­über soll­ten Sie bes­ser nicht nach­den­ken. Ich rate Ih­nen drin­gend, schwei­gen Sie und ha­ben Sie Ihr Per­so­nal im Griff.«
    »Während der Kon­fe­renz habe ich min­des­tens ein­hun­dert Ser­vice­kräf­te im Haus, da­von vie­le Aus­hilfs­kräf­te. Wie soll ich die alle über­wa­chen? Hier im Ho­tel geht es viel­leicht, aber ich kann nicht für je­den ein­zel­nen mei­ne Hand ins Feu­er le­gen, was sie au­ßer­halb des Ho­tels tun.«
    »Es liegt in Ih­rer Hand. Sie sind der Chef und für al­les ver­ant­wort­lich.«
    »Das ist ja Wahn­sinn«, rea­gier­te der mitt­ler­wei­le schlecht ge­laun­te Di­rek­tor. »Es ist wohl bes­ser, Sie su­chen sich für Ihre - wie soll ich sa­gen – Phan­tom­kon­fe­renz ein an­de­res Ho­tel.«
    »Ich kann Ihre Ent­rü­stung durch­aus verste­hen, doch dazu ist es zu spät. Sie kön­nen sich den­ken, wel­cher lo­gis­ti­sche Auf­wand nötig wäre, um in ein an­de­res Ho­tel aus­zu­wei­chen.«
    »Das in­ter­es­siert mich nicht. Ihre

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