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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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so­lan­ge es sich an die Spiel­re­geln hält.«
    »Spiel­re­geln, wie das klingt«, be­merk­te der Ho­tel­ma­na­ger, der sei­ne gute Lau­ne noch im­mer nicht wie­der­ge­fun­den hat­te.
    »Na ja, im wei­tes­tens Sin­ne ist es ein Spiel. Das Spiel der Macht, verste­hen Sie?«
    »Muss ich es verste­hen?«
    »Nein! Viel­leicht ist es so­gar bes­ser so. Bis wann ist das Ho­tel ge­räumt?«
    »Bis mor­gen Mit­tag wird der letzte Gast aus­ge­checkt ha­ben. Dann steht das Ho­tel aus­schließ­lich die­sen Bil­der­ber­gern zur Ver­fü­gung. Ich mag gar nicht dar­an den­ken, was wir uns ein­ge­han­delt ha­ben. Es ist schon dreist, muss ich sa­gen, das Ho­tel un­ter dem Vor­wand ei­ner harm­lo­sen Ak­tio­närs­ver­samm­lung zu bu­chen.«
    »Hät­ten Sie es sonst her­ge­ge­ben?«
    »Si­cher­lich nicht.«
    »Se­hen Sie.«
    »Was soll ich also tun?«, frag­te der Di­rek­tor, der ein­sah, dass er aus die­ser Si­tua­ti­on nicht mehr her­aus­kam.
    »Wie ich schon sag­te: Still­schwei­gen wah­ren. Was auch im­mer ge­sche­hen wird, Sie und Ihre An­ge­s­tell­ten hal­ten sichaus al­lem her­aus. Das ist ganz wich­tig, verste­hen Sie? Hal­ten Sie sich zu Ih­rer ei­ge­nen Si­cher­heit an alle An­wei­sun­gen. Glau­ben Sie mir, ich bin ge­nau­so an­ge­spannt wie Sie und wün­sche mir eben­so, dass die Kon­fe­renz ohne jeg­li­chen Zwi­schen­fall über die Büh­ne geht.«
    Gra­bow­ski mach­te sich selbst nichts vor. Er wuss­te, wie hoch die Wahr­schein­lich­keit ein­zuschät­zen war, dass die Wei­ße Rose nicht ein­fach nur stumm de­mons­trie­ren wür­de. Dies­mal wür­de mehr ge­sche­hen und je län­ger er dar­über nach­dach­te, de­sto schlim­mer wur­de das Sze­na­rio, wel­ches sich in sei­ner Fan­ta­sie form­te. Er ahn­te nicht, wie dicht dies an der be­vorste­hen­den Rea­li­tät sein soll­te.
    »Noch et­was«, sag­te Gra­bow­ski, »die ört­li­che Po­li­zei hat mit al­le­dem nichts zu tun. Ru­fen Sie sie also nicht, soll­te et­was pas­sie­ren. Die Po­li­zei, die für die Si­cher­heit der Bil­der­ber­ger zu­stän­dig ist, wird be­reits vor Ort sein und sich um al­les küm­mern. Es wird kei­ne deut­sche Po­li­zei­ein­heit sein, wun­dern Sie sich also nicht.«
    »Ich wun­de­re mich über gar nichts mehr«, ant­wor­te­te der Di­rek­tor, der lang­sam re­si­gnier­te. Er be­griff, dass ihm für die nächs­ten Ta­gen die Ver­ant­wor­tung ent­zogen wur­de. Das Ho­tel war nicht mehr seins, son­dern das der Bil­der­ber­ger. Er frag­te sich nur, ob je­mals wie­der nor­ma­le Gäs­te ein­check­ten, wür­de es sich her­um­spre­chen, was hier ge­sch­ah. Sei­ner Vors­tel­lungs­kraft ent­zog es sich, dass die Ge­heim­hal­tung wirk­lich lücken­los und dau­er­haft auf­recht zu er­hal­ten war. Er stell­te sich ge­ra­de vor, wie das Ho­tel von Si­cher­heits­kräf­ten um­la­gert sein wür­de und die Passan­ten zwei­fel­los den einen oder an­de­ren an­kom­men­den Kon­fe­renz­teil­neh­mer er­ken­nen wür­den. Wie soll­te da eine ab­so­lu­te Ge­heim­hal­tung funk­tio­nie­ren? Er konn­te es sichje­den­falls nicht vors­tel­len und sah schon die Schlag­zei­len mit dem Na­men sei­nes Ho­tels. Ge­gen Pu­bli­ci­ty war ja grund­sätz­lich nichts ein­zu­wen­den, je­doch in die­sem Zu­sam­men­hang äu­ßerst frag­wür­dig.
    »Stel­len Sie bit­te auch kei­ne Fra­gen, wenn auf der We­ser ein Un­fall ge­sche­hen wird. Es han­delt sich um einen in­sze­nier­ten Vor­fall, um der Öf­fent­lich­keit ge­gen­über die Sper­rung des Flus­ses er­klären zu kön­nen. Die­se Maß­nah­me soll Ter­ro­ris­ten den Was­ser­weg zum Ho­tel ver­weh­ren.«
    »Sie ha­ben an al­les ge­dacht, was?«
    »Hof­fent­lich«, sag­te Gra­bow­ski, der in­ner­lich viel an­ge­spann­ter war, als es äu­ßer­lich den An­schein hat­te. Eins hat­te er mit dem Ma­na­ger des Ho­tels ge­mein­sam: Auch er sehn­te den Tag her­bei, an dem der gan­ze Spuk vor­bei sein wür­de. Erst wenn der letzte Bil­der­ber­ger wie­der im Flug­zeug säße, wür­de er auf­at­men kön­nen. Aber bis da­hin soll­te es noch ein sehr wei­ter Weg wer­den.
    »Wie soll ich mich ver­hal­ten, wenn es zu ei­nem Stör­fall in der Haus­tech­nik kommt?«, frag­te der

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