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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Dro­hun­gen sind wirk­lich un­ge­heu­er­lich. Ich wer­de die An­walts­kam­mer über Ihre Ma­chen­schaf­ten in­for­mie­ren.« Der Ho­tel­di­rek­tor war auf­ge­stan­den und ans Fens­ter ge­gan­gen. De­mons­tra­tiv dreh­te er Gra­bow­ski den Rücken zu und sah aus dem Fens­ter auf den Vor­platz des Ho­tels.
    »Das steht Ih­nen na­tür­lich frei. Den­noch soll­ten Sie es sich gründ­lich über­le­gen, denn ich ste­he un­ter dem Schutz der Bil­der­ber­ger.«
    »Ihre Bil­der­ber­ger schei­nen ja ge­ra­de­zu eine Über­macht zu sein.«
    »End­lich ha­ben Sie es be­grif­fen. Sie sind so mäch­tig, dassso­gar eine spe­zi­el­le Po­li­zei­ein­heit nach Bre­men ver­legt wird.«
    Der Di­rek­tor dreh­te sich um und sah Gra­bow­ski wütend an. »Auch noch Po­li­zei, die mein Ho­tel be­la­gert? Was denn noch al­les?«
    »Ge­heim­dienst zum Bei­spiel«, er­gänzte Gra­bow­ski, als ob es das Nor­mals­te der Welt sei.
    »Wol­len Sie den Ruf mei­nes Ho­tels rui­nie­ren?«
    »Kei­nes­wegs. Al­les dient nur der Si­cher­heit. Wir ha­ben be­grün­de­ten Ver­dacht, dass dies­mal et­was pas­sie­ren wird. Es hat sich eine Wi­der­stands­zel­le ge­bil­det, hier in Bre­men.«
    »Das wird ja im­mer schö­ner. Zu wem ge­hören denn die bei­den Her­ren da drau­ßen, die Fo­tos vom Ho­tel ma­chen? Sind das Ihre Leu­te oder ge­hören sie die­ser Wi­der­stands­grup­pe an?«
    Gra­bow­ski sprang auf und ging ans Fens­ter. Tat­säch­lich wa­ren dort zwei Her­ren da­mit be­schäf­tigt, das Ho­tel in Au­gen­schein zu neh­men. Ei­ner von ih­nen schoss un­ent­wegt Fo­tos. Er hat­te zwei Ka­me­ras um den Hals hän­gen, eine mit ei­nem nor­ma­len Ob­jek­tiv, eine mit Te­le­ob­jek­tiv. Ab­wech­selnd nahm er mal die eine, mal die an­de­re Ka­me­ra.
    »Ho­len Sie sie bit­te her­ein«, for­der­te Gra­bow­ski.
    Der Ho­tel­di­rek­tor rea­gier­te nicht.
    »Bit­te!«, wie­der­hol­te Gra­bow­ski, »ich kann es schlecht ma­chen, ohne Ihr Haus­recht zu ver­let­zen. Wir müs­sen wis­sen, wer die bei­den sind und in wes­sen Auf­trag sie das Ho­tel in­spi­zie­ren. Mit ih­nen zu spre­chen dient Ih­rer ei­ge­nen Si­cher­heit. Glau­ben Sie mir!«
    Der Ho­tel­di­rek­tor ließ sich über­re­den, ging kurz hin­aus und bat die bei­den Her­ren her­ein. Als sie denBe­spre­chungs­raum be­tra­ten, trau­te Gra­bow­ski sei­nen Au­gen nicht.
    »Sie ken­ne ich doch«, sag­te er er­staunt und sah den­je­ni­gen an, der einen leich­ten Som­mer­man­tel trug und einen klas­si­schen Her­ren­hut. »Habe ich Sie nicht schon ein­mal zu­sam­men mit Svet­la­na Pe­tro­va ge­se­hen?«
    »Wer ist Svet­la­na Pe­tro­va?«, frag­te der im­mer noch miss­ge­laun­te Ho­tel­di­rek­tor. Ihm ge­fiel die gan­ze Si­tua­ti­on längst nicht mehr und wünsch­te, er käme aus der Sa­che her­aus.
    »Der Le­bens­ge­fähr­te von Frau Pe­tro­va hat die Wei­ße Rose ge­grün­det. So heißt üb­ri­gens die­se Wi­der­stands­grup­pe, von der ich eben erzähl­te. Er wur­de er­mor­det.«
    Wie vers­tei­nert und lei­chen­blass stand der Ho­tel­di­rek­tor am Fens­ter. Gra­bow­skis Ängs­ti­gun­gen be­ka­men nun eine sehr bit­te­re Note und was er ge­ra­de hör­te, un­ter­strich, wie ernst die Lage war.
    Gra­bow­ski wand­te sich Hau­ke Kas­par zu, der in Be­glei­tung sei­nes Fo­to­gra­fen Mark Pe­ters vor ihm stand.
    »Wes­halb in­ter­es­sie­ren Sie sich so sehr für die­ses Ho­tel?«, frag­te Gra­bow­ski, ob­wohl er es sich längst dach­te. »Sind es jour­na­lis­ti­sche In­ter­es­sen oder ge­hören Sie wo­mög­lich selbst der Wei­ßen Rose an?«
    Kas­par tat ah­nungs­los.
    »Wei­ße Rose? Was soll das sein? Wir wer­den über die Kon­fe­renz be­rich­ten und des­halb schon ein paar Fo­tos ma­chen, be­vor hier der große Rum­mel los­geht.«
    »Ich glau­be Ih­nen nicht. Sie wis­sen ganz ge­nau, wer die Wei­ße Rose ist. Sie wa­ren es doch, der Frau Pe­tro­va fi­nan­zi­ell un­ter die Arme ge­grif­fen hat, da­mit sie den Tod ih­res Freun­des auf­klären kann, nicht wahr? Und be­haup­ten Sie nicht, sie hät­ten es aus rei­ner Nächs­ten­lie­be ge­tan. DieBil­der­ber­ger und die Wei­ße Rose – eine tol­le Schlag­zei­le, oder? Die Auf­la­ge

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