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Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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die In­sel ein idea­ler Ort für Dro­gen­händ­ler.
    Gra­bow­ski er­kun­de­te die In­sel, die von Ge­strüpp über­wu­chertwar, das dem oh­ne­hin sehr schma­len Weg kaum mehr Platz ließ. Es wa­ren nur we­ni­ge Me­ter bis zu Spit­ze, wo auf ei­nem ge­ro­de­ten Platz ein Leucht­feu­er und eine Wet­t­er­sta­ti­on in­stal­liert wa­ren. Gra­bow­ski fol­ger­te, dass in ei­ni­ger­maßen re­gel­mäßi­gen Ab­stän­den je­mand her­kom­men müs­se. Nie­mand wür­de sich also wun­dern, wenn ein Boot fest­ma­chen wür­de und ei­ni­ge Per­so­nen vom Was­ser aus die In­sel be­träten.
    Er ging ein paar Schrit­te über Ge­röll zum Was­ser hin­un­ter. Von dort aus konn­te er das gan­ze In­selufer über­blicken. Die ehe­ma­li­ge Ha­fen­ein­fahrt lag von hier aus etwa hun­dert Me­ter fluss­ab­wärts. Gra­bow­ski über­leg­te, wie weit die Sper­re wohl aus­ge­dehnt wer­den wür­de? Die Wahr­schein­lich­keit war groß, dass die­se Spit­ze der In­sel, wo er ge­ra­de stand, au­ßer­halb der Sperrzone lie­gen wür­de und so­mit ein Boot un­be­hel­ligt fest­ma­chen könn­te.
    Den gan­zen Weg zu­rück kon­zen­trier­te er sich auf die Baum­wip­fel oder such­te nach vers­teck­ten Pfählen, wo Über­wa­chungs­ka­me­ras hän­gen könn­ten, auf die hin­ge­wie­sen wur­de. Nir­gends war auch nur eine ein­zi­ge Ka­me­ra zu ent­decken, so­dass Gra­bow­ski da­von aus­ging, dass es nur ein Bluff war. Das mach­te die Sa­che nicht ein­fa­cher. Von die­ser In­sel ging eine aku­te Ge­fahr aus.
    Gra­bow­ski be­trat das Ho­tel. Auch hier schenk­te er je­dem Win­kel sei­ne Auf­merk­sam­keit, auf der Su­che nach Schwachs­tel­len, die zur Si­cher­heit der Bil­der­ber­ger zu be­sei­ti­gen wa­ren. Der Grund­riss­plan, den er stun­den­lang bis ins De­tail stu­diert und sich ein­ge­prägt hat­te, half ihm bei der Ori­en­tie­rung. Es kam ihm so vor, als ob er das Ge­bäu­de wie sei­ne ei­ge­ne Wes­ten­ta­sche kann­te.
    Eine jun­ge, adrett ge­klei­de­te Dame kam lächelnd aufGra­bow­ski zu. Ein klei­nes Na­mens­schild am Re­vers ih­rer Ko­stümjacke ver­riet, dass sie zum Per­so­nal ge­hör­te. Sie streck­te ihm ihre Hand ent­ge­gen und be­grüßte Gra­bow­ski freund­lich.
    »Will­kom­men in un­se­rem Haus. Was kann ich für Sie tun?«
    »Gra­bow­ski ist mein Name. Kann ich bit­te den Ho­tel­ma­na­ger spre­chen?«
    »Sehr gern, bit­te neh­men Sie doch einen Mo­ment dort drü­ben Platz«, sag­te sie sehr höf­lich und führ­te Gra­bow­ski zu ei­ner mo­der­nen, mit wei­ßem Le­der be­zoge­nen Ses­sel­gar­ni­tur. Als er sich set­zen woll­te, hat­te er für eine Se­kun­de den Ein­druck, je­mand wür­de ihm die Sitz­ge­le­gen­heit weg­zie­hen. Er war es nicht ge­wöhnt, der­art tief zu sit­zen. Ent­spre­chend un­wohl fühl­te er sich, was je­doch ne­ben­säch­lich war. Sein Blick wan­der­te durch das ge­sam­te Foy­er und er wünsch­te sich, ein fo­to­gra­fi­sches Ge­dächt­nis zu ha­ben.
    »Gu­ten Tag, Herr Gra­bow­ski«, wur­de er plötz­lich von ei­nem Mann mit gut sit­zen­dem An­zug be­grüßt, der sich als Ho­tel­ma­na­ger vors­tell­te. Gra­bow­ski war der­art in Ge­dan­ken ver­sun­ken ge­we­sen, dass er gar nicht be­merkt hat­te, wie er quer durch die Emp­fangs­hal­le di­rekt auf ihn zu­ge­kom­men war. Gra­bow­ski be­müh­te sich, aus dem tie­fen Ses­sel her­aus­zu­kom­men, ohne da­bei eine zu lächer­li­che Fi­gur ab­zu­ge­ben. Als er end­lich stand, strich er sich sein Jackett glatt, be­grüßte sei­ner­seits den Ma­na­ger und über­reich­te ihm sei­ne Vi­si­ten­kar­te.
    »Sie sind Rechts­an­walt«, stell­te der Ho­tel­di­rek­tor fest, »was führt Sie zu uns?«
    »Kön­nen wir uns un­ge­stört un­ter­hal­ten?«
    Der Ma­na­ger führ­te sei­nen Be­such in ein klei­nes Be­spre­chungs­zim­mer.
    »Sind Sie Gast in un­se­rem Hau­se?«, frag­te er, als er sich an die Stirn­sei­te ei­nes läng­li­chen Ti­sches setzte. Gra­bow­ski nahm ge­gen­über ei­ner Fens­ter­front Platz.
    »Es han­delt sich um die be­vorste­hen­de Kon­fe­renz, die in Ih­rem Hau­se statt­fin­det.«
    »Sie mei­nen die Ak­tio­närs­ver­samm­lung?«
    Zö­ger­lich ant­wor­te­te Gra­bow­ski mit

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