Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Das 500 Millionen Komplott (German Edition)

Titel: Das 500 Millionen Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
Vom Netzwerk:
Ih­res Ma­ga­zins wür­de ex­plo­die­ren. Ver­ges­sen Sie es! Es wird kei­nen Ar­ti­kel ge­ben, nicht ein­mal zwei Zei­len. Ha­ben Sie mich ver­stan­den?«
    »Ich weiß wirk­lich nicht, was Sie von mir wol­len«, sag­te Kas­par ge­las­sen. »Ha­ben Sie schon ein­mal et­was von Pres­se­frei­heit ge­hört?«
    »Pres­se­frei­heit? Sie soll­ten doch wis­sen, dass die Pres­se längst nicht mehr al­les un­ver­blümt schrei­ben darf. Und wenn es um die Bil­der­ber­ger geht, herrscht ab­so­lu­tes Pres­se­ver­bot. Ich kann Ih­nen nur drin­gend ra­ten, sich dar­an zu hal­ten, sonst …«
    »… sonst was?«, un­ter­brach Kas­par. »Muss ich um mein Le­ben fürch­ten oder gibt es einen Brand­an­schlag auf das Re­dak­ti­ons­ge­bäu­de?«
    Der Ho­tel­di­rek­tor setzte sich. Er konn­te nicht fas­sen, was hier ge­sch­ah und wünsch­te, die Kon­fe­renz wäre schon wie­der vor­über und der nor­ma­le All­tag zu­rück­keh­ren. Er be­kam ein un­gu­tes Ge­fühl.
    Gra­bow­ski ver­zich­te­te dar­auf, die­se Fra­ge zu be­ant­wor­ten. Ir­gen­det­was wür­de zwei­fel­los ge­sche­hen, aber das soll­te sich Kas­par selbst aus­ma­len. An­dern­falls könn­te er sich durch ge­eig­ne­te Ge­gen­maß­nah­men wir­kungs­voll schüt­zen und der Druck ge­gen ihn wäre er­lo­schen.
    »Und jetzt hän­di­gen Sie mir bit­te Ihre Spei­cher­kar­ten aus«, for­der­te Gra­bow­ski und streck­te sei­ne Hand Pe­ters ent­ge­gen. Die­ser dach­te nicht dar­an, die Chips sei­nen Ka­me­ras zu ent­neh­men.
    »Na los!«, wie­der­hol­te Gra­bow­ski ener­gisch, »oder möch­ten Sie heu­te schon un­an­ge­neh­men Be­such in der Re­dak­ti­on emp­fan­gen?«
    »Gib sie ihm«, sag­te Kas­par, der es ein­sah, zu­min­dest im Mo­ment nach­zu­ge­ben. Er dach­te an Floyds Er­mor­dung und wuss­te von da­her, zu was un­be­kann­te Kräf­te im­stan­de wa­ren, wenn es dar­um ging, die Bil­der­ber­ger zu schüt­zen. Der Aus­druck ›um je­den Preis‹ be­kam eine ganz neue Di­men­si­on. Er ahn­te nicht, dass er ge­ra­de Floyds Mör­der ge­gen­über­stand, gleich­wohl un­klar war, wer letztend­lich für den Mord zur Ver­ant­wor­tung zu zie­hen sei.
    Wi­der­wil­lig ent­fern­te Pe­ters die Spei­cher­kar­ten aus sei­nen Ka­me­ras. Nie­mand nahm No­tiz da­von, als er sich kurz zur Sei­te dreh­te und da­bei schnell in sei­ne Man­tel­ta­sche griff. Er war Pro­fi, lan­ge ge­nug im Ge­schäft und nicht sel­ten ähn­li­chen Si­tua­tio­nen aus­ge­setzt. Ge­schickt ver­tausch­te er die Spei­cher­kar­ten und hän­dig­te Gra­bow­ski lee­re aus, die die­ser zufrie­den eins­teck­te. Pe­ters warf sei­nem Chef einen kur­z­en Blick zu und grins­te. Kas­par ver­stand und war zufrie­den. Er wuss­te, er konn­te sich auf sei­nen Fo­to­gra­fen ver­las­sen.
    »Wir dür­fen uns dann ver­ab­schie­den?«, frag­te Kas­par und dreh­te sich zur Tür.
    »Ich muss wohl nicht ex­tra be­to­nen«, warf Gra­bow­ski hin­ter­her, »dass die­ses Ge­spräch nie­mals statt­ge­fun­den hat?«
    »Nie­mals«, sag­te Kas­par im Ge­hen. Gra­bow­ski über­hör­te die Zwei­deu­tig­keit. Nie­mals im Sin­ne von ›hat nie­mals statt­ge­fun­den‹ oder ›nie­mals hal­ten wir uns dar­an‹? Wüss­te Gra­bow­ski von Kas­pars großzü­gi­ger Spen­de an die Wei­ße Rose, hät­te er ihn si­cher­lich nicht so ein­fach ge­hen las­sen.
    »Kei­ne neu­en Fo­tos! Ich hab Sie im Auge!«, rief Gra­bow­ski hin­ter­her, als Kas­par und Pe­ters den Raum ver­lie­ßen.
    »Ich muss schon sa­gen, ich bin al­les an­de­re als be­geis­tert«, sag­te der Di­rek­tor. »Darf ich we­nigs­tens er­fah­ren, wor­überkon­fe­riert wird? Als Di­rek­tor habe ich ein Recht dar­auf zu er­fah­ren, was in mei­nem Ho­tel vor sich geht. Schließ­lich bin ich für das Haus und mei­ne An­ge­s­tell­ten ver­ant­wort­lich. Soll­te et­was pas­sie­ren, wo­durch die Si­cher­heit mei­nes Per­so­nals ge­fähr­det wird, muss ich dar­auf beste­hen, dass ein an­de­rer Ta­gungs­ort ge­wählt wird.«
    »Ich sag­te schon«, ant­wor­te­te Gra­bow­ski, »aus lo­gis­ti­schen Grün­den ist dies nicht mög­lich. Ver­las­sen Sie sich dar­auf, Ih­rem Per­so­nal wird nichts ge­sche­hen,

Weitere Kostenlose Bücher