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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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entschuldigen wollte. Es tut mir leid, dass ich mich hier wie eine durchgeknallte Furie aufgeführt habe.«
    »Ha! Sie waren die beste verrückte Patientin, die ich je hatte.«
    »Ach, hören Sie doch auf!« Sie lachte erneut.
    »Ganz ehrlich. Sie haben mich nicht bedroht, haben mich nicht geschlagen und mich auch nicht mit einer Spritze gestochen. Gerade jetzt liegt ein Typ mit drei gebrochenen Rippen und einer Gehirnerschütterung in der Notaufnahme, der sein Handy einfach nicht hergeben wollte. ›Ich arbeite‹, hat er gesagt. Zu dritt mussten wir ihm das Ding aus der Hand reißen.«
    Und genau in diesem Augenblick gab Chesneys Piepser Laut. Er warf einen Blick darauf, sagte: »Verdammt. Ich muss zurück. Äh… Yuki… hätten Sie vielleicht Lust, das irgendwann zu wiederholen?«
    »Na klar«, erwiderte Yuki. »Ich wohne nur eine Taxifahrt von hier entfernt.«
    »Vielleicht könnten wir ja irgendwo hingehen . Vielleicht könnten Sie mir die Stadt zeigen.«
    Yuki lächelte ihn scheu an und sagte: »Das heißt dann wohl, dass Sie mir verzeihen.«
    John legte seine Hand auf ihre und sagte: »Ich sage Ihnen Bescheid, wenn es so weit ist.«
    Sie lachte, und er lachte auch. Und ihre Blicke verschmolzen, so lange, bis er seine Hand wieder wegnahm - und dann war er verschwunden.
    Yuki wartete schon jetzt sehnsüchtig auf seinen Anruf.

36
    Cindy kam aus ihrem Apartmenthaus und bog nach rechts ab. Sie hatte das Handy ans Ohr gepresst und hörte Lindsay sagen: »Ich wünschte, ich könnte irgendetwas unternehmen, aber wir ersticken in diesem Bailey-Fall. Wir ersticken darin.«
    »Meine Chefredakteurin hat die erste Lokalseite für meinen Artikel reserviert. Da gibt es einen Redaktionsschluss . Willst du etwa behaupten, dass du überhaupt nichts Neues hast?«
    »Willst du die Wahrheit hören? Conklin und ich sind noch am allerersten Tag von Bagman Jesus abgezogen worden. Wir haben versucht, in unserer Freizeit was rauszukriegen …«
    »Trotzdem vielen Dank, Linds. Nein, ehrlich«, sagte Cindy und klappte ihr Handy zu. Genug geredet. Niemand interessierte sich für diesen Fall.
    Cindy ging die Townsend Street entlang bis zu dem Durchgang zwischen ihrem Wohnhaus und der Stelle, an der Bagman Jesus ermordet worden war. Sie blieb vor dem bescheidenen Gedenkschrein außerhalb des Rangierbahnhofs stehen. Immer noch verunzierten Blutflecken den Bürgersteig, steckten frisch verwelkte Blumen und handgeschriebene Zettel in den Zaunmaschen.
    Sie blieb eine Weile stehen und las die Botschaften von Freunden, die Bagman Jesus vermissten und sich an ihn erinnerten. Diese Botschaften zerrissen ihr fast das Herz. Ein guter Mensch war ermordet worden, und die Polizei hatte viel zu viel zu tun, als dass sie seinen Mörder suchen konnte. Wer also schlug sich auf Bagmans Seite? Wer kämpfte für ihn?
    Sie.

    Cindy ging weiter, im gleichen Tempo wie die Fußgänger, die gerade aus dem Bahnhof kamen. Sie gelangte zur Fifth Street und steuerte das Backsteingebäude in der Mitte des Häuserblocks an, wo das »From the Heart« untergebracht war.
    Auf der einen Seite der Suppenküche befand sich ein Loch von einem Schnapsladen und auf der anderen Seite ein heruntergekommener chinesischer Imbiss, der aussah, als würde man hier Eichhörnchen mit brauner Soße und Erdnüssen bekommen.
    Zwischen dem Imbiss und der Suppenküche lag eine schwarze Tür. Hinter dieser Tür war Cindy verabredet. Sie schob den Henkel ihrer Laptop-Tasche noch ein Stück höher, drehte den Türgriff und versetzte der Tür einen Stoß mit der Hüfte. Sie schwang auf und gab den Weg in ein dunkles, säuerlich riechendes Treppenhaus frei.
    Cindy begann mit dem steilen Aufstieg. Die Treppe wand sich um einen schmalen Absatz herum und führte zu einem Stockwerk mit drei Türen, hinter denen sich, laut Aufschrift, ein Nagelstudio, ein Massagesalon sowie, zur Vorderseite des Gebäudes hin, PINCUS & PINCUS, RECHTSANWÄLTE verbargen.
    Cindy drückte auf die Sprechtaste neben der Tür, nannte ihren Namen und wurde eingelassen. Sie setzte sich in den Wartebereich, der in einem kleinen Erker untergebracht war. Mehr als ein rissiges Ledersofa und ein Kaffeetischchen passten beim besten Willen nicht hinein. Sie blätterte eine alte Ausgabe der US-Weekly durch, und als sie angesprochen wurde, hob sie den Blick.
    Der Mann stellte sich als Neil Pincus vor. Er trug eine graue Baumwollhose und ein weißes Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln. Keine Krawatte. Er besaß eine hohe Stirn und ein

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