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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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entdecken. Also legte sie die zu einem Trichter geformten Hände an den Mund und bat laut rufend um Aufmerksamkeit.
    »Ich bin Cindy Thomas von der Chronicle «, sagte sie. »Ich schreibe eine Artikelserie über Bagman Jesus. Ich setze mich jetzt gleich da draußen hin.« Sie deutete durch das Fenster auf zwei Plastikstühle auf dem Bürgersteig. »Falls mir jemand weiterhelfen kann, wäre ich sehr dankbar dafür.«
    Stimmen erhoben sich und hallten durch den großen Saal.
    Cindy ging zur Tür hinaus, setzte sich auf den stabileren der
beiden Stühle, klappte ihren Laptop auf, und vor ihr bildete sich eine Schlange. Gleich beim ersten Interview lernte Cindy etwas dazu: »Ich wäre dankbar« war ein Code für: »Ich bezahle für Informationen.«
    Eine Stunde nach ihrer Ansage hatte Cindy dreißig Geschichten über eine persönliche Begegnung mit Bagman Jesus gesammelt, Bruchstücke aus kaum verständlichen und offen gestanden sinnlosen Gesprächen, nichts Belastbares, Nützliches, ja, nicht einmal Interessantes.
    Der Preis für diesen absonderlichen Flickenteppich aus Informationen belief sich auf insgesamt fünfundsiebzig Dollar einschließlich sämtlicher Münzen aus den Tiefen ihrer Handtasche plus einem Lippenstift, einer Stiftlampe, ihrer Haarspange, einer Schachtel Pfefferminzbonbons sowie drei Filzstiften.
    Ihr Spesenbericht würde absolut lächerlich aussehen, aber mit ihrem Artikel war sie immer noch keinen Millimeter weiter gekommen.
    Cindy hob den Blick, als die Letzte in der Reihe, eine schwarze Frau mit roter Mütze und violettem Brillengestell, sich ihr gegenübersetzte.
    »Ich habe zwar kein Bargeld mehr, aber immerhin noch eine Netzkarte für den öffentlichen Nahverkehr«, sagte Cindy.
    »Cindy? Sie wollen sich doch nicht etwa hier niederlassen? Das wäre nämlich verboten.«
    »Luvie! Ich arbeite immer noch an dieser verdammten Geschichte. Und ich habe immer noch nichts rausgekriegt, nicht einmal Bagmans richtigen Namen.«
    »Mit wem haben Sie denn schon gesprochen?«
    Cindy blätterte an den Anfang ihres Dokuments. »Noise Machine. Miss Patty. Salzamander. Razor, Twink T, Little Bit …«
    »Wenn ich Sie an dieser Stelle mal unterbrechen dürfte, Schätzchen. Sehen Sie, Ihr Problem ist gleichzeitig auch Ihre
Lösung . Leute, die auf der Straße leben, benutzen normalerweise einen Spitznamen. Sie wissen schon. Ein Alias. Manche haben ein Strafregister. Andere wollen nicht, dass ihre Angehörigen sie aufstöbern. Sie wollen unauffindbar bleiben. Das könnte auch der Grund dafür sein, dass Bagman Jesus keinen richtigen Namen hat.«
    Cindy seufzte und dachte daran, wie sie den ganzen Vormittag lang von den Namenlosen, den Heimatlosen und Hoffnungslosen bedrängt worden war. Es tat ihr leid, dass sie Lindsay so angeschnauzt hatte, die einen fruchtbareren Boden beackerte und damit auch absolut recht hatte.
    Sie verabschiedete sich im Geiste bereits von ihrem Redaktionsschluss, bedankte sich bei Luvie, packte ihren Computer ein und ging in Richtung Mission District. Bagman Jesus hatte sich aus eigenem Entschluss von seiner Vergangenheit losgesagt. Sein Tod war gleichzeitig das Ende seiner Geschichte.
    Oder doch nicht?
    Eine Idee nahm Gestalt an.
    Cindy rief ihre Chefredakteurin an und sagte: »Therese, hast du in fünf Minuten ein bisschen Zeit für mich? Ich möchte dir etwas vorbeibringen. Etwas mit Beinen .«

39
    Die Nachmittagssonne schien durch das Oberlicht und ließ einen Heiligenschein um Sara Needlemans Kopf entstehen, während sie Pet Girl die Hölle heißmachte.
    »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, die Platzkarten der Baileys einfach stehen zu lassen?«
    »Ich war gar nicht verantwortlich für die Platzkarten, Sara.«
    »Warst du wohl . Ich habe dich ausdrücklich gebeten, die Platzkarten mit der Gästeliste abzugleichen. Stehen Isa und Ethan Bailey auf der Gästeliste?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Ich würde dir am liebsten den Hals umdrehen, aber echt. Die beiden leeren Stühle an Tisch vier. Unter den gegebenen Umständen denkt da natürlich jeder an die Baileys.«
    »Es tut mir leid, Sara«, sagte Pet Girl, aber es tat ihr überhaupt nicht leid. Ehrlich gesagt blubberte das Entzücken in ihr hoch wie Champagnerbläschen. Sie musste ein Lachen unterdrücken.
    Platzkarten! Als ob Platzkarten irgendwie wichtig wären!
    Pet Girl saß zusammen mit zwei anderen Assistentinnen in der wunderbaren Loggia des Asian Art Museum am Empfangsschalter und begrüßte die Gäste eines

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