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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Verlobungs-Dinners für Sara Needlemans Nichte Frieda.
    Geladen war die Crème der feinen Gesellschaft von San Francisco: Senatoren, promovierte Ärzte und Naturwissenschaftler, Verleger und Filmstars. Sie kamen in ihren Smokings und ihren maßgeschneiderten Kleidern die breite Treppe herauf, wurden am Empfangsschalter über die Sitzordnung informiert und in die Samsung Hall geleitet.
    Von dort konnten sie sich auf die verschiedenen Galerien
mit all den unbezahlbaren Kunstwerken aus Japan, China und Korea verteilen und sich in Ruhe umschauen, bevor sie sich an ihrem mit Rohseide und Callalilien gedeckten Tisch niederließen. Anschließend würde ihnen ein siebengängiges Menü serviert werden, das der berühmte Koch Yoji Futomato zubereitet hatte.
    Doch das kam erst später. Im Augenblick war Sara Needleman gerade dabei, ihrer Schimpftirade das abschließende Sahnehäubchen aufzusetzen. »Du kannst jetzt gehen«, zischte sie. »Die meisten sind ja schon da.«
    »Danke, Sara.« Pet Girl lächelte. »Soll ich trotzdem morgen früh mit den Hunden rausgehen?«
    »Ja, ja, bitte mach das. Ich will ausschlafen.«
    »Keine Sorge«, meinte Pet Girl. »Ich bin ganz leise.«
    Pet Girl verabschiedete sich von den anderen Assistentinnen. Sie verstaute ihre mit handschriftlichen Notizen versehene Gästeliste in der Handtasche und fing bereits an, über die zweihundert Gäste, die sie am heutigen Abend willkommen geheißen hatte, nachzudenken: Wer war ihr freundlich begegnet und wer nicht? Wie viele Punkte hatten die Einzelnen erzielt?
    Und sie dachte an den vor ihr liegenden Abend.
    Sie würde Pasta kochen. Ein bisschen Wein trinken. Sich ein paar angenehme Stunden machen, indem sie die Gästeliste durchging.
    Ihre Notizen sortieren.
    Ein paar Pläne machen.

40
    Claire hatte die Hände in die Hüften gestemmt und gesagt: »Wir brauchen Polizeiarbeit …« Und die hatten wir gemacht. Conklin und ich hatten das Haus der Baileys zum vierten Mal in dieser Woche komplett auf den Kopf gestellt, und nur Gott kann wissen, was wir da eigentlich gesucht haben.
    Wir nahmen jeden einzelnen der knapp dreitausend Quadratmeter unter die Lupe: den Ballsaal, die beiden Pool-Räume - der eine mit einem Poolbillardtisch, der andere mit einem Swimmingpool -, die Schlafzimmer-Suiten, die Küchen, die Vorratskammern, die Lesezimmer, die Spielzimmer, die Essund Wohnzimmer. Wir machten Schränke, Kisten und Tresore auf, leerten Schubladen aus und blätterten jedes einzelne Buch in der ganzen riesenhaften Bibliothek durch.
    »Ich weiß schon gar nicht mehr, wonach wir eigentlich suchen«, meckerte ich Conklin an.
    »Das liegt daran, dass das, was sie umgebracht hat, hier nicht ist«, erwiderte Rich. »Nicht genug damit, dass mir die guten Ideen ausgegangen sind, mittlerweile habe ich auch keine schlechten mehr.«
    »Ja, genau, aber dafür haben wir die ganze Hütte wirklich gründlich demoliert, nicht wahr?«
    Jede Türklinke, jede glatte Oberfläche, jedes Kunstobjekt war mit einer schwarzen Puderschicht bedeckt. Jeder Spiegel, jedes Gemälde war von der Wand genommen worden.
    Sogar der allzeit gütige und weise Charlie hatte seiner Entrüstung freien Lauf gelassen: »Die Baileys hatten jede Menge Freunde und haben jede Menge Partys gefeiert. Wir haben so viele Fingerabdrücke und Spuren gefunden, dass wir damit
das gesamte kriminaltechnische Labor komplett auslasten könnten, und zwar ein ganzes Jahr lang.«
    Conklin sagte: »Und was nun, Sarge?«
    »Okay. Wir sind fertig.«
    Auf dem Weg ins Foyer schalteten wir sämtliche Lichter aus, und als Conklin hinter uns die Tür abschloss, prallten wir in der Dunkelheit zusammen. Dann brachte er mich zu meinem Auto.
    Er hielt mir die Tür auf, aber als ich den Fuß auf das Trittbrett meines Explorer setzte, rutschte ich weg und verlor das Gleichgewicht. Rich fing mich auf, packte mich an den Schultern und für einen Sekundenbruchteil sah ich die Gefahr.
    Dann machte ich die Augen zu.
    Und als ob wir es geplant hätten, lag sein Mund plötzlich auf meinem, und meine Arme schlangen sich um seinen Hals, und ich hatte das Gefühl, als würde ich schweben.
    Ich hielt ihn fest, das Feuer fraß mich auf, meine Haare wehten um unsere Köpfe, während die Autos an uns vorbeibrausten. Ich hörte jemanden aus einem offenen Wagenfenster rufen: »Sucht euch ein Zimmer!«
    Und dann holte die Schwerkraft mich schlagartig zurück auf die Erde.
    Was zum Teufel machten wir da?
    Noch bevor Rich sagen konnte: »Genau die richtige

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