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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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persönlichen Favoriten standen. Sie hatte ihm von den Wahrzeichen San Franciscos erzählt, davon, dass ihre Golden Gate Bridge es jederzeit mit seiner Throgs Neck Bridge aufnehmen konnte, hatte ihre Folsom Street mit seiner Fifth Avenue verglichen und ihn gefragt, welchen Ozean er denn vom Zentrum Manhattans aus sehen konnte.
    Doc gab ihr recht, was »diese Sache mit dem Ozean« betraf,
und sie gingen gemeinsam zur Warming Hut, wo sie jetzt an einem kleinen Tisch saßen, eine Tasse heiße Schokolade in der Hand, die Wangen gerötet, und einander angrinsten, als ob ihre Gefühle wie Goldmünzen durch bloßen Zufall in ihre Hosentasche gelangt waren und sie sie nie zuvor gesehen hatten.
    »Weißt du, du bist wunderschön«, sagte er.
    »Ach was.«
    »Doch, das stimmt.«
    Er strich ihr über die stoppeligen Haare, und sie berührte seine Handoberfläche und legte ihre Wange in seine Hand, wartete auf den Moment, in dem die Seifenblase platzte, und das geschah in dem Augenblick, als sein Handy »Somebody to Love« spielte.
    Doc seufzte, nahm seine warme Hand von ihrer Wange, klappte sein Handy auf und meldete sich mit »Chesney«.
    »Ich habe keine Bereitschaft«, sagte er. »Ist das nicht sein Problem? - Okay, okay. Ich kann in einer Stunde da sein.«
    Doc steckte sein Handy in die Tasche und griff nach Yukis Händen. »Es tut mir leid, Yuki. Ich kann es nicht ändern, solange ich in der Hackordnung nicht ein bisschen höher geklettert bin.«
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    Sie gingen zusammen zu ihren Autos zurück, Arm in Arm, und wagten sich damit auf unbekanntes Terrain. Yuki genoss dieses Gefühl sehr und war gleichermaßen erleichtert, dass der Tag auf seinem Höhepunkt zu Ende ging. Sie fühlte sich zu Doc hingezogen und hatte gleichzeitig große Angst.
    Er legte ihr den Arm um die Schulter, zog sie an sich und küsste sie, liebevoll, sanft, und dann erwiderte sie seinen Kuss, noch liebevoller, noch sanfter.
    Als sie sich voneinander lösten, platzte Yuki heraus: »Ich habe fast zwei Jahre mit niemandem mehr geschlafen.«

    Da zog ein Ausdruck über Docs Gesicht, den sie nicht deuten konnte. Wie eine Sonnenfinsternis. Er umarmte sie, stieg in sein Auto und sagte zum Fenster heraus: »Ich ruf dich an.«
    »Okay«, erwiderte sie, so leise, dass er es im Wegfahren nicht mehr hören konnte.
    Was hatte sie da gesagt?
    Wieso hatte sie das gesagt?

62
    Cindy saß in einer Sitznische im Moe’s. Der Diner lag nur eine Querstraße weit von Bagmans zum Abriss freigegebenem, viktorianischem Haus entfernt, das zu einem Unterschlupf für Drogensüchtige geworden war.
    Sie ließ ihr gegrilltes Käse-Sandwich und den Kaffee abkühlen, während sie sich ein paar Notizen für eine Kolumne machte: Wie viele Obdachlose noch vor Vollendung des vierzigsten Lebensjahrs starben, wie viele von ihnen zum Zeitpunkt ihres Todes unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen - fünfundsechzig Prozent.
    Sie schrieb diese Daten von der Webseite des San Francisco Police Department ab, daher war es eher ein automatischer als ein kreativer Prozess, aber die Arbeit lenkte sie von dem überaus angenehmen Ziehen und dem Muskelkater ab, der sie an eine weitere Nacht mit Richard Conklin erinnerte, dieses Mal in seinem schmalen Bett. Erinnerungen, die in ihr nur einen Wunsch weckten: ihn anzurufen, das nächste Date mit ihm zu vereinbaren, um ihn dann erneut umschlingen zu können.
    In dieser leuchtenden und gleichermaßen gefährlichen Hochstimmung wurde sie plötzlich an den Haaren gezupft. Sie drehte sich um und sah sich einer Frau gegenüber, die über die Rückenlehne ihrer Sitznische spähte und sie mit Namen ansprach.
    Die Frau kam Cindy irgendwie bekannt vor, aber sie wusste nicht, wieso.
    »Entschuldigung. Kenne ich Sie?«
    »Ich hab dich im ›From the Heart‹ gesehen.«
    »Aha, okay«, erwiderte Cindy, die sich ziemlich sicher war,
dass sie die junge Frau nicht aus der Suppenküche kannte … aber sie wusste auch nicht, wo sie sie sonst hinstecken sollte.
    »Wollen Sie sich zu mir setzen?« Cindy musste sich zu dieser Einladung zwingen, aber man wusste ja nie. Vielleicht wusste diese Frau mit den zerzausten Haaren ja, wer Bagman Jesus umgebracht hatte.
    »Sieht so aus, als hättest du zu tun.«
    »Ist schon okay.« Cindy klappte ihren Laptop zu, als die Frau sich ihr gegenüber in die Nische setzte.
    Die äußeren Veränderungen, die der Meth-Konsum mit sich brachte, waren bei der Frau bereits gut zu erkennen: die gräuliche Haut, die riesigen

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