Das 8. Gestaendnis
heißt eigentlich dein Vogel?«, erkundigte er sich und trat vor den großen Messingkäfig, der auf einem Tisch neben dem Fenster stand. Weiße und pfirsichfarbene Federn, dazu schuppige Klauen und ein schwarzer Schnabel. Sah irgendwie aus wie eine Müllkippen-Krähe.
»Das ist Peaches«, sagte Cindy und stellte sich hinter Rich, so dicht, dass er ihre Brüste an seinem Rücken spüren konnte. »Er war so einsam in dieser Tierhandlung …«
Rich drehte sich um, und Cindy schlang die Arme um seinen Hals. Er zog sie an sich und küsste sie.
Es war ein perfekter erster Kuss, kein Zusammenprall der
Nasen oder Zähne. Rich roch Blumenduft, schmeckte Wassermelonen-Lipgloss und Weißwein, während Cindys kräftiger, kleiner Körper sich an ihn presste und er das Gefühl hatte, als müsste er jeden Augenblick seine Kleider sprengen wie der Hulk, während Peaches kreischte: »Mach sie kalt! Mach sie kalt!«
»Er ist misshandelt worden«, meinte Cindy mit sanfter Stimme, während ihr Gesichtsausdruck sagte: »Lass uns ins Bett gehen.«
»Der Arme«, meinte Rich.
Er löste ihre Glaskristallhaarspange, und ein Schwall blonder Locken ergoss sich über seine Hand.
»Ohhhh«, sagte Cindy.
Sie standen immer noch vor dem Vogelkäfig, während Rich vorsichtig Cindys diamantene Ohrstecker löste, erst den einen und dann den anderen auf den Tisch legte und sah, wie ihre Haut vom V-Ausschnitt ihres Pullovers bis hinauf zu den Augen sich rötete, während ihre Atemfrequenz sich deutlich erhöhte.
Sie griff nach seinem Gürtel.
Er küsste sie noch einmal, und sie stöhnte, schlug dann ihre blauen Augen auf und sagte: »Das geht mir ein kleines bisschen zu schnell, Rich, aber bitte hör nicht auf.«
Er grinste. »Wie wär’s mit einer kleinen Kaffeepause?«
»Später«, meinte sie, nahm ihn bei der Hand und zog ihn durch das Wohnzimmer in ihr Schlafzimmer.
Dort angekommen schaltete sie die Nachttischlampe mit der pinkfarbenen Glühbirne und dem transparenten Schirm ein, stellte sich vor ihn und streckte wie ein kleines Mädchen die Arme in die Luft. Er zog ihr den Pullover aus und ließ die Hände über ihre Brüste gleiten, die sich aus ihrem pinkfarbenen Spitzen-BH drängten, während die Brustwarzen unter den Spitzen hart wurden.
Sie löste den Verschluss, ließ ihre Brüste frei, setzte sich auf das Bett und wand sich aus ihrer Hose. Er zog das Hemd aus der Hose, und Cindy beugte sich nach vorn, um ihm bei den letzten Knöpfen behilflich zu sein, seinen Gürtel zu öffnen, seine Hüften zu umschlingen und ihren Kopf auf seinen Schoß zu legen.
Seine Kleider flogen in die Zimmerecke, und dann lagen sie Seite an Seite auf ihrem Bett, zusammengeschweißt, keuchend, Haut auf Haut, und Rich ließ seine Hand in den dünnen Stoff ihres Höschens gleiten, ließ es verschwinden.
Nun folgte ein eher tollpatschiger Moment, als Cindy in ihrem Nachttischchen nach einem quadratischen Plastikpäckchen fummelte. Sie riss es mit den Zähen auf … und dann war er in ihr und liebte diese wunderschöne Frau mit den lockigen Haaren, die ihm unentwegt »Oh, oh, oh« ins Ohr keuchte, und er hielt sie fest, bis die Wogen ihn übermannten und er in ihr Kissen schrie.
Etliche Zeit später wachte er auf, weil das Telefon auf dem Nachttisch klingelte. Cindy lag immer noch seidig und warm in seinen Armen und flüsterte. »Lindsay soll das nicht wissen.«
»Wieso nicht?« »Sie würde es kaputt machen.«
Rich nickte - er hätte jetzt zu allem Ja und Amen gesagt -, und dann drang Yukis Stimme aus dem Lautsprecher des Anrufbeantworters.
»Cindy. Cindy , nimm ab . Wo steckst du denn? Ich muss mit dir reden! Verdammt ! Ruf mich an, okay? Hab dich lieb.«
Cindy hatte die eine Hand an Richs Gesicht gelegt, stupste ihn sanft mit der anderen an und hauchte: »Richie? Kannst du hier bleiben?«
59
Es war 7.15 Uhr. Claire und ich saßen dicht aneinandergedrängt und koffeinfrei vor ihrem Büro-Computer und lasen eine E-Mail, die Claire von Michelle Koo, einer führenden Schlangenforscherin aus Berkeley, bekommen hatte.
Claire las laut vor. »›Liebe Claire, zwei der bekanntesten Giftschlangenarten sind die Familie der Giftnattern - Elapidae - und die Familie der Vipern - Viperidae‹.« Dabei kamen ihr auch die lateinischen Begriffe halbwegs geschmeidig über die Lippen. »›Die Kraits werden den Elapidae zugerechnet. Ihr Gift besteht in einem hochwirksamen Neurotoxin, das in der Regel schneller wirkt als das Gift der Viperidae und schönere
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