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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich wieder auf die Beine, und ein braver Bürger zeigte mir die Richtung. Als ich endlich bei den beiden angelangt war, hatte Conklin Sammy in eine Nische zwischen zwei Häusern gedrängt und brüllte das Mädchen an: »Bleib stehen und hör gefälligst zu !«
    Jetzt erhoben sich zahlreiche Obdachlose vom Pflaster vor der Suppenküche. Manche schlenderten davon, andere umringten Conklin und Sammy. Es war eine bedrohliche Menge. Ich zückte meine Dienstmarke, und die murrende Menge wich zurück.
    »Wir wollen uns auf der Wache mit dir unterhalten«, sagte
Conklin gerade zu dem Mädchen. »Du kommst mit, als anständige Staatsbürgerin. Kapiert? Du kooperierst mit uns, dann lassen wir dich wieder laufen.«
    »Nein. Ich kapier das nicht. Ich hab doch gar nichts gemacht .«
    »Weißt du, das würde ich dir gerne glauben«, sagte Inspektor Conklin, Ritter vom bohrenden Blick. »Aber ich tu’s nicht.«

82
    Zwanzig Minuten später saß Sammy, Nachname nach wie vor unbekannt, uns im Verhörzimmer Nummer eins gegenüber, genau im Visier der Videokamera, die wie eine Spinne in einer Ecke unter der Decke kauerte.
    Sammy hatte keinen Ausweis dabei, gab aber zu, dass sie bereits achtzehn war. Also waren wir berechtigt, sie zu befragen. Ich hatte so viel Wohlwollen und Freundlichkeit an den Tag gelegt wie irgend möglich, hatte ihr gesagt, dass ich ihre Angst gut verstehen konnte, und hatte ihr alle möglichen Zusagen gegeben, doch die Kleine wollte mir nicht glauben.
    Sie gab uns ausweichende Antworten, und ihre ganze, trotzige Attitüde ließ nur einen Schluss zu: Sie verschwieg uns etwas, und zwar etwas Großes. Das machte mich wütend, und ich bekam immer stärker das Gefühl, dass das, was sie wusste, uns bei der Aufklärung des Mordes an Bagman Jesus entscheidend weiterbringen konnte - vielleicht sogar heute noch.
    Das mürrische Mädchen hatte dunkle Ringe unter den Augen und besaß die eingefallenen Wangen einer Meth-Süchtigen auf Entzug. Sie riss eine Rolle Pfefferminzbonbons auf und zerkaute eines davon mit den Backenzähnen. Es roch nach Wildkirsche, und zum ersten Mal, ich hätte schwören können, roch ich auch ihre Angst.
    Fürchtete Sammy, dass Bagmans Mörder auch sie umbringen würden, wenn sie auspackte? Oder war sie irgendwie in seinen Tod verstrickt?
    Ich versuchte es noch einmal auf die nette Tour. »Sammy, was bedrückt dich denn?«
    »Dass ich hier bin.«

    »Sieh mal, wir wollen dir doch keine Angst machen. Wir wollen doch bloß herausfinden, wer Bagman umgebracht hat. Hilf uns, und wir sorgen dafür, dass dir nichts geschieht.«
    »Als ob das das Problem wäre.«
    »Dann hilf mir auf die Sprünge. Was ist denn das Problem?«
    Das Mädchen ließ seine knallharte Maske sinken.
    Sie rief: »Ich bin doch bloß ein Kind! Ich bin doch bloß ein Kind !«
    Das rührte mein Herz, und ich hätte sie am liebsten in Ruhe gelassen.
    Doch stattdessen stürzte ich mich auf sie. Ich zog mein Jackett aus, damit Sammy meine Waffe sehen konnte.
    Ich sagte: »Schluss jetzt mit dem Scheiß! Sag mir, was du weißt, sonst verbringst du die besten Jahre deines Lebens im Knast, wegen Beihilfe zum Mord an Rodney Booker.«
    Conklin spielte mit. Er ordnete sich unter, nannte mich »Sergeant« und ließ jedes Mal, wenn Sammy ihn flehentlich anschaute, seinen Blick hart werden.
    Wir ließen dem Kind in ihr keine Chance.

83
    Conklin hatte mir schon erzählt, dass Bagman ein Netzwerk von jungen Crack-Dealerinnen unterhalten hatte, aber ich hatte mir die Mädchen nicht so vorgestellt wie Sammy: Sie war immer noch hübsch, gut gekleidet, weiß - und ihre Sprache ließ vermuten, dass sie in einer intakten Familie aufgewachsen war und eine gute Schulbildung genossen hatte.
    Womit hatte Bagman sie an die Angel bekommen?
    Als ich Sammy stärker unter Druck setzte, fing sie an zu weinen, und Conklin schob ihr eine Schachtel mit Papiertüchern hin. Sie wischte sich die Augen trocken, putzte sich die Nase, holte tief Luft.
    Und dann fing sie an zu reden.
    »Wir haben Crack verkauft, okay? Bagman hat uns mit Crystal-Meth bezahlt, und das haben wir dann mit ihm zusammen genommen. Wir haben Stunden, manchmal ganze Tage lang nur geraucht, ohne zu essen, ohne zu schlafen, und einfach nur absolut wahnsinnigen Sex gehabt!«, schrie sie mir ins Gesicht. »Diese absolut phänomenalen Orgasmen, zehnmal, zwanzigmal, immer noch einer und noch einer …«
    »Klingt ja toll «, sagte ich.
    »Ja, genau«, erwiderte Sammy, ohne meinen sarkastischen Unterton

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