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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wenn ich schon mal eine Waffe brauche, dann brauche ich sie schnell . Sergeant, ich habe die Kiste fast nie aufgemacht«, fuhr Pincus fort. »Sie muss irgendwann im Lauf der letzten sechs Monate gestohlen worden sein. Wenn man sich hier auch nur eine Sekunde umdreht, telefoniert oder mal pinkeln geht …«
    Ich baute mich vor Pincus auf und riss seine restlichen Schreibtischschubladen auf. Conklin nahm sich den Schreibtisch des Bruders im Nebenzimmer vor.

    Dann machten wir zu sechst sämtliche Aktenschränke auf, stellten die Vorratskammer auf den Kopf, schauten unter die Kissen des rissigen Ledersofas. Nach kurzer Zeit setzten sich die Gebrüder Pincus hin, redeten über unsere Köpfe hinweg über ihre Mandanten und benahmen sich ganz so, als wären wir überhaupt nicht da.
    Nachdem wir nichts gefunden hatten, statteten Conklin und ich den Privatwohnungen der Pincus-Brüder in Forest Hill beziehungsweise Monterey Boulevard einen Besuch ab. Gute Wohnviertel, Orte, an denen man keine bösen Kinder hatte. Wir lernten zwei nette Ehefrauen kennen, Claudia und Reva, die von ihren jeweiligen Ehemännern gebeten worden waren, uns keine Steine in den Weg zu legen.
    Wir machten uns also mit dem Innenleben der Schränke, Kommoden, Aussteuertruhen und Werkzeugkisten der Familien Pincus bekannt, und beide Frauen ließen uns bereitwillig auch noch ihre Autos durchsuchen.
    Es war alles so sauber und porentief rein wie frisch gewaschene, zum Trocknen aufgehängte weiße Laken an einem strahlend hellen Sommertag.
    Die Durchsuchungen waren körperlich und emotional sehr anstrengend gewesen. Ich war völlig ausgepumpt und deprimiert, und trotz all der Arbeit standen wir immer noch mit leeren Händen da.
    War Bagman mit Neil Pincus’ Waffe erschossen worden?
    Ich wusste es immer noch nicht, aber wenn ich raten sollte, wo diese Pistole sich jetzt befand, dann würde ich sagen, der Schütze hat sie irgendwann nach Rodney Bookers Hinrichtung von der Brücke geworfen. Und im Augenblick lag sie, begraben unter dem stetig wandernden Sand, irgendwo in der San Francisco Bay.

86
    Conklin und ich bestiegen den Streifenwagen, den wir vor Alan Pincus’ Haus abgestellt hatten.
    Ich war Jacobi einen Anruf und eine Erklärung schuldig, und mir war klar, dass er hochgehen würde wie eine Bombe, wenn ich ihm erzählte, dass wir den Tag mit der Jagd nach Bagmans Killer verbracht hatten, während ein Psychopath dabei war, mithilfe eines giftigen Reptils Freunde des Bürgermeisters auszulöschen.
    Ich wollte eine entsprechende Bemerkung zu Conklin machen, aber jetzt, wo wir alleine waren, ließ sich der riesige Felsblock, der bei uns im Auto lag, einfach nicht mehr länger ignorieren.
    Conklin drehte das Funkgerät leise, spielte noch kurz mit den Autoschlüsseln herum und sagte dann: »Cindy hat also mit dir geredet, wegen … äh … uns.«
    »Ja. War eine ziemliche Überraschung«, erwiderte ich und hielt seinem Blick stand, bis er sich wegdrehte.
    »Sie hat gesagt, du hättest dich aufgeregt.«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Tut mir leid, dass ich’s dir nicht gesagt hab, Linds …«
    »Hey, alles okay. Mir geht’s prima «, log ich. »Jetzt, wo ich ein bisschen drüber nachgedacht habe, ist mir klargeworden, dass ihr füreinander geschaffen seid.«
    »Es geht erst seit, vielleicht, einer Woche .«
    »Ist doch egal. Wie sagt Jacobi immer: ›Ich liebe euch, Leute.‹«
    Rich lachte, und dieses Lachen verriet mir alles. Er genoss eine wunderbare Zeit mit meiner aufregenden, kessen, großherzigen Freundin und wollte das auch weiterhin tun.

    Der Mann, der mich letzte Woche noch geküsst hatte - diesen Mann gab es nicht mehr. Klar, ich hatte ihn abgewiesen, und klar, er gehörte mir nicht. Aber es tat trotzdem weh. Ich vermisste den Richie, der sich nach mir verzehrte.
    Ob er vielleicht nur mit Cindy schlief, weil das eine etwas umständlichere Möglichkeit war, mit mir zu schlafen? Ein ziemlich schäbiger Gedanke, eigentlich weit unter meiner Würde, aber - ha!! - ich dachte ihn trotzdem.
    Und mir fiel Yukis Ratschlag wieder ein: »Lass ihn gehen. Lass dich gehen.«
    Conklin blickte mir ins Gesicht, suchte nach einem Zeichen, nach meinem Segen vielleicht, und so war ich froh, dass jemand an meine Scheibe klopfte. Es war Alan Pincus, der früh von der Arbeit nach Hause kam.
    Er war größer als sein älterer Bruder und hatte noch mehr Haare. Aber ansonsten sah er aus wie geklont.
    Ich ließ die Scheibe herunter.
    »Sergeant Boxer? Sind Sie

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