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Das 9. Urteil

Das 9. Urteil

Titel: Das 9. Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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trommelte auf den Ordner. Ich hatte das Gefühl, als ob über seinem Kopf plötzlich eine Glühbirne aufleuchtete.
    »Wisst ihr was? Vor ein paar Monaten hat sich ein fliegender Hehler in New York eine Kugel eingefangen. Ja, genau. Maury Green. Der war Spezialist für besonders wertvolle Edelsteine. Für ein Stück wie das da wäre er normalerweise die erste Adresse gewesen.«
    »Ist er tot?«
    »Ja, an Ort und Stelle. Er wollte gerade die Beute aus einem Raubzug übernehmen, aber die Polizei hat den Typen, der die Übergabe machen sollte, überwacht. Weiß nicht mehr, wie er hieß, aber sie hatten ihn wegen eines bewaffneten Raubüberfalls im Visier. Der hat jedenfalls eine Waffe gezogen, und Maury Green ist ins Kreuzfeuer geraten. Dadurch ist die Lieferkette fürs Erste unterbrochen. – Wisst ihr was …«, fuhr Cooper dann fort. »Falls euer Hello Kitty seine Beute über Green absetzen wollte, dann könnte es durchaus sein, dass er erst mal nicht weiß, wohin mit diesem Millionen-Dollar-Klunker. Könnte durchaus sein, dass euer Kätzchen im Moment auf einem Baum sitzt und nicht weiß, wie es wieder runterkommen soll.«

31
    Yuki umarmte die sonnengebräunte, grazile Frau, die ihr die Tür öffnete.
    »Mein Gott, wie lange ist das jetzt her? Sechs Jahre? Du hast dich kein bisschen verändert«, sagte Sue Emdin zu Yuki, während ihr Blick besagte: Mein Gott, seit dem Examen habe ich nichts mehr von dir gehört, also was soll das Ganze eigentlich?
    Während sie das Haus durchquerten, plauderten Yuki und Sue über ihre Studienzeit in Berkeley, und als sie dann schließlich bei Eistee und Keksen auf den gemütlichen Stühlen auf der umlaufenden Terrasse saßen, kam Yuki zum Anlass ihres Besuchs: Casey Dowling und ihren gewaltsamen Tod.
    »Soll das eine offizielle Unterredung über Casey werden?«, erkundigte sich Sue.
    »Mm-hmm. Aber spielt das überhaupt eine Rolle, Sue? Casey ist tot, und wir sind es ihr schuldig, ihren Mörder zu finden.«
    »Du musst wissen, dass ich mit Marc genauso gut befreundet bin wie mit Casey«, sagte Sue. »Ich möchte ihm in keiner Weise in den Rücken fallen.«
    »Das weiß ich. Und alles, was wir hier besprechen, bleibt unter uns«, erwiderte Yuki. »Falls du etwas weißt, dann musst du es mir sagen, damit ich mir ein Bild machen kann. Das Gleiche würdest du im umgekehrten Fall auch von mir erwarten.«
    »Also gut, also gut. Aber du musst versuchen, mich da rauszuhalten, okay? Wann habe ich dich das letzte Mal um einen Gefallen gebeten?«
    Yuki lachte, und Sue lachte mit und sagte: »Noch nie, stimmt’s?«
    »Heute ist das erste Mal.«
    »Also, ganz im Vertrauen: Casey hat mir erzählt, dass sie glaubt, dass Marcus eine Affäre hat. So, jetzt ist es raus.«
    »Hatte sie Beweise? Hatte sie eine bestimmte Frau im Verdacht? Hat sie Marcus damit konfrontiert?«
    »Langsam, langsam, immer eins nach dem anderen«, meinte Sue.
    »Tut mir leid. Kommando zurück. Also, hatte Casey irgendwelche Beweise dafür, dass Marcus sich in fremden Betten herumgetrieben hat?«
    »Nein, aber sie war misstrauisch. Marc war ja schon immer ein bisschen triebgesteuert. Ein, zwei Mal hat er auch mir an den Hintern gefasst. Er ist eben ein Filmstar, du meine Güte! Aber Casey hat gesagt, und zwar wortwörtlich: ›Er hat sich von mir abgewandt.‹ Damit hat sie gemeint, dass er nicht mehr scharf auf sie war. Mehr Beweise hatte sie nicht – also gar keine –, aber sie war trotzdem sehr aufgewühlt.«
    »Hat sie ihm das gesagt?«
    »Yuki, du glaubst doch nicht etwa, dass Marc Casey erschossen hat, oder?«
    »Aber nein. Er ist sauber. Aber wenn es Schwierigkeiten in der Ehe gegeben hat, dann wäre es gut, das zu wissen.«
    »Ich bin auch Rechtsanwältin, falls du das vergessen hast, und ich sage dir, Marcus hat es nicht getan. Marc hat Casey über alles geliebt. Er fand sie absolut hinreißend. Einmal hat er gesagt, dass er in den vier Jahren ihrer Ehe keinen einzigen Augenblick der Langeweile erlebt hat. Ben und ich haben ihn gestern Abend besucht, und er war am Boden zerstört. Er hat gesagt, dass der Kummer ihn umbringt. Und selbst wenn er mal ein Techtelmechtel gehabt hat, er hätte Casey niemals verlassen. Und ganz bestimmt hätte er sie nicht … ich kann es nicht einmal aussprechen.«
    »Hätte Casey sich vielleicht von ihm scheiden lassen?«
    Sue Emdin seufzte. »Das weiß ich nicht. Kann sein. Sie hat gesagt, dass sie ihn verlassen würde, wenn sich herausstellen sollte, dass er sie betrügt.«
    »Wann

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